Balotelli zeigt FCB-Fans mehrmals den Stinkefinger
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Video beweist:Balotelli zeigt FCB-Fans mehrmals den Stinkefinger

CC wittert Verschwörung und stützt Skandal-Balotelli
«Unsere Meisterschaft ist doch geschoben!»

Altersmilde? Fussball-Feuer am Erlöschen? Ganz im Gegenteil! Sion-Boss Christian Constantin (65) ledert nach dem 0:0 in Basel los wie zu seinen «besten» Zeiten. Und stützt seinen ausser Rand und Band geratenen Superstar Mario Balotelli (32).
Publiziert: 08.11.2022 um 00:22 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2022 um 09:18 Uhr
Alain Kunz

Christian Constantin, ein Punkt in Unterzahl in Basel geholt. Zufrieden?
Christian Constantin:
Mit dem Ausgang des Spiels: ja. Mit allem anderen nicht. Vor allem mit dem VAR nicht.

Der Aufreger der Partie: Mario Balotelli zeigt den FCB-Fans den Mittelfinger.
Foto: Screenshot Blue
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Warum?
Der VAR verfälscht die Meisterschaft! Warum greift der nicht ein, wenn dem Platzverweis gegen Baltazar ein Foul an Balotelli vorangeht? Warum greift er nicht ein beim klaren Handspiel von Comas? Das war ein klarer Penalty, der uns unterschlagen wurde.

Sie haben eine Antwort auf diese Fragen?
Klar. Es gibt Regeln für Deutschschweizer und für Romands. Es sind nicht dieselben. Da kann man gleich aufhören!

Da war die Stimmung noch okay: CC und Sohn Barthélémy vor dem Spiel des FC Sion im Joggeli.
Foto: PIUS KOLLER
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Ernsthaft?
Ja, ernsthaft! Unsere Schiedsrichter sind derart schwach und befangen – da gibts nur eine Lösung. Es braucht ausländische VAR!

Und doch: Der Platzverweis gegen Baltazar war korrekt.
Das sehe ich nicht so. Ich sehe beim Schlag keine Absicht.

Es war der fünfte Platzverweis gegen Baltazar in 93 Spielen …
Das ist zu viel, keine Frage. Da werde ich mal mit ihm reden.

Und Balotelli, die Stinkefinger-Orgie? Ist das okay?
Es macht keinen Sinn, einen Spieler wie Balotelli in der Schweizer Super League zu bringen.

Wie meinen Sie das?
So wie hier gepfiffen wird, bringt das nichts. Mario geniesst keinerlei Schutz. Er wird massakriert – und es passiert nichts. Das zeigt auch, dass er vor dem Ausschluss gegen Baltazar eindeutig gefoult wurde. Und das wird einfach ignoriert. Solche Dinge sind schon x-mal geschehen.

Aber die Stinkefinger heissen sie gut?
Mario wurde von den Basel-Fans die ganze Zeit niedergeschrien. Da darf er sich wohl zur Wehr setzen.

Mario Balotelli findet deutliche Worte: Der Sion-Star richtet nach dem Eklat gegen Basel Mafia-Vorwürfe an den Schweizer Fussball-Verband.
Foto: Pius Koller
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Haben Sie gehört, dass Balotelli rassistisch beleidigt wurde?
Zumindest waren viele Dinge, die da geschrien wurden, sehr, sehr unanständig. Ein Spieler darf sich wehren, wenn er so niedergeschrien wird. Was erwarten Sie denn? Dass er sagt: Danke, dass ihr mich anbrüllt? Ich bin dagegen, dass Spieler bestraft werden, die sich bloss zur Wehr setzen. Vielmehr sollten die schuldhaften Fans zur Rechenschaft gezogen werden. Aber der Fall Fayulu hat gezeigt, dass das nicht passiert. Fayulu wurde letzte Saison in St. Gallen rassistisch beleidigt. Das Verfahren wurde eingestellt … Und wenn Luzerns Goalie Müller homophobe Dinge von sich gibt, geschieht auch nichts. Das wird mit einer Busse abgetan. Wie gesagt: Es gibt Regeln für Deutschschweizer Klubs und solche für die Romands …

Aber die Stinkefinger …
Jetzt kommen Sie mir wieder damit. Der VAR hat offenbar nichts gesehen. Das Spiel ging danach weiter. Also ist der Fall erledigt. Man hatte die Möglichkeit, einzugreifen, und tat das nicht. Da kann man hinterher nicht darauf zurückkommen. Das war mal, dass das möglich war. Heute mit dem VAR geht das nicht mehr.

Und dann setzt Balotelli mit einem Post noch einen obendrauf, indem er von Mafia, Korruption, Unfähigkeit und Schande spricht. Das ist doch unerhört?
Denken Sie? Ich denke, Mario hat recht. In kürzester Zeit hat er das Gefühl auf den Punkt gebracht, das wir hier in der Romandie, speziell im Wallis, seit Jahren haben: Dass diese Meisterschaft geschoben ist! Nochmals: Es gibt zweierlei Mass. Eines für die Romands, eines für die Deutschschweizer. Kann man da nicht von Korruption sprechen?

Nein.
Doch. Wenn ein Spieler wie Balotelli so etwas rauslässt, dann ist das ein Hilferuf. Er hat das getan, weil er nicht Schiss hat. Aber alle Spieler, die zu uns kommen, spüren das. Auch Pajtim Kasami, Luca Zuffi. Alle! Ich kann doch nicht jemandem untersagen, um Hilfe zu rufen!

«Der Anfang von Balotellis Ende in der Schweiz?»
1:51
Blick-Kunz zur Skandal-Aktion:«Der Anfang von Balotellis Ende in der Schweiz?»

Nochmals: Mafia und korrupt sind No-Gos. Das sind justiziable Angriffe.
Wie soll man das denn benennen, wenn mit zweierlei Ellen gemessen wird? Ich hatte gedacht, die Zeit der Sklaverei, die Zeit der Dominanz gewisser Menschen über andere, sei längst vorbei. Offenbar nicht. Die vielen VAR-Entscheide gegen uns lassen keinen anderen Schluss zu.

Balotelli dürfte lange gesperrt werden. Wie werden Sie reagieren?
Wenn die Dinge nicht korrekt gemacht werden, lässt man etwas sein. Ich hätte jedenfalls keinerlei Hemmungen, meine Mannschaft aus der Meisterschaft zu nehmen, sollten wir weiter derart misshandelt werden. Macht doch in der Deutschschweiz eure eigene Meisterschaft!

Super-Mario warf Dart-Pfeile auf City-Junioren
2:49
Die Skandal-Akte von Balotelli:Super-Mario warf Dart-Pfeile auf City-Junioren
Mario Balotelli - überall wo der italienische Nationalspieler und Starstürmer der AC Milan auftaucht sind Skandale nicht weit. Klicken Sie sich durch die Bilder.
Foto: Reuters
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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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