Christian Constantin spricht von «Pfusch»
Ärzte-Zoff um Sion-Goalie Mitrjuschkin!

Vor einem Jahr, am 26. November 2017, macht Goalie Anton Mitrjuschkin sein letztes Spiel für den FC Sion. Seither ist er verletzt. Ärztepfusch, wettert CC. Alles normal, sagt der Russe.
Publiziert: 29.11.2018 um 02:45 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2018 um 12:50 Uhr
Alain Kunz

Also das Lachen hat er nicht verlernt. Als er Noah Berchtold, das Goalietalent des FC Sion zum BLICK-Reporter zerrt und mit Schalk in den Augen sagt: «Das ist ein ganz grosser Keeper! Über den musst Du schreiben.»

Anton Mitrjuschkin, der 22-jährige Goalie aus Krasnojarsk in Sibirien hätte allen Grund zu hadern. Mit der Welt. Mit seinem Körper. Mit den Ärzten. Tut er aber nicht. «Ich bin nicht frustriert! Ich bin verletzt und mache alles, um zurückzukommen. Das will und werde ich. Um jeden Preis!»

Rückblende. 26. November 2017. Sion spielt gegen GC, gewinnt 3:0. Doch Mitrjuschkin beendet das Spiel nicht. In der 68. Minute liegt er plötzlich auf dem Boden, muss danach humpelnd raus. Kein Foul. Kein Verdrehen. Nichts. Einfach so. Anderntags gibt Sion Entwarnung: Das Knie verstaucht. Nicht weiter schlimm.

Seine letzte Partie hat Anton Mitrjuschkin am 26. November 2017 bestritten.
Foto: freshfocus
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«Ich wollte Lara Guts Chirurgen»

Welch Fehlprognose! «Es ist eine massive Knorpelverletzung hinter der Kniescheibe», sagt Präsident Christian Constantin. «Und der russische Fussballverband wollte unbedingt, dass sich Anton in Rom operieren lässt. Ich hingegen wollte ihn vom Genfer Chirurgen Olivier Siegrist behandeln lassen, der auch Lara Gut operiert hat.»

Stimmt nicht, widerspricht der Keeper. «Das war nicht der Verband. Ich wollte mich in Rom von Dottore Pier Paolo Mariani in der berühmten Villa Stuart operieren lassen. Weil dies fast alle Spieler der russischen Nationalmannschaft tun.» Und auch viele weitere Topstars wie Totti, Florenzi, Insigne, Milik etc. Fakt ist: Es kommt nicht so heraus, wie es hätte sollen. CC drückt es dratischer aus. «Pfusch!», wettert er, als sich Anton ein zweites Mal operieren lassen muss, im Juni. Diesmal in der Schweiz, bei Professor Matthias Steinwachs in der Sport-Clinic in Zürich. Mitrjuschkin bestätigt: «In Rom lief tatsächlich nicht alles rund, weshalb diese Nachoperation nötig wurde. Dank Professor Steinwachs ist nun alles im Lot und auf bestem Weg.»

«Anton ist ein riesiges Talent. Was nun passiert, ist grosse Scheisse», so CC. «Denn diese Saison wird er nicht mehr spielen können. Wir werden ihn von der Kontingentsliste streichen, um Platz zu schaffen für einen Stürmer. Immerhin kommt mir jetzt die Zusatzversicherung zugute, dank der rund neunzig Prozent von Antons Gehalt von der Versicherung übernommen wird.»

«Das ist der Fussball»

Der Spieler schwingt sich im Kraftraum auf eine Beinmuskulatur-Maschine. «Das ist das Leben. Das ist der Fussball. Ich will diese Saison wieder spielen.» Der Fahrplan sieht vor, dass er im März 2019 wieder ins Mannschaftstraining einsteigt. Mitrjuschkin: «Goalietrainer Marco Pascolo ist mit da eine grosse Stütze. Ich bin sicher: Ich packe das!»

Antons Vertrag im Wallis läuft im Sommer aus. Verlängert er? Will CC verlängern? «Klar will ich verlängern», sagt der Präsident. Und der Spieler? «Schauen wir mal, ob Sion auf mich zukommt. Im Moment ist das echt weit weg. Was zählt, ist mein Comeback, nichts anderes.»

Aber, fügt er hinzu, es reize ihn schon, mit «Mister Yakin» zu arbeiten. «Er war mein Coach bei Spartak Moskau. Ich kenne ihn also sehr gut und hatte auch Kontakt mit ihm, als er bei Schaffhausen und GC war.»

Neue Perspektiven haben sich Mitrjuschkin in der Schweiz jedenfalls eröffnet. «Ich habe die Bundesliga entdeckt, die in Russland keine grosse Beachtung findet. Ich bin fasziniert von dieser Liga und von den grossartigen Goalies, die dort spielen. Alle Schweizer gehören dazu. Yann Sommer ist einfach fantastisch.» Das tönt dann wie ein Fernziel, die Bundesliga. Für einen Russen made in Switzerland. Made in Valais.

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