Das grosse Trainer-Ranking der Vorrunde
Wicky ist der Musterschüler, Bernegger Klassenschlechtester

Raphael Wicky und Adi Hütter haben die Erwartungen übertroffen. Carlos Bernegger ist gescheitert, Gabri und Babbel müssen nachsitzen. Die BLICK-Zeugnisse unserer Super-League-Trainer.
Publiziert: 19.12.2017 um 12:39 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:15 Uhr

1. Raphael Wicky (40), Basel – Note 5,7

Der FCB hat im Sommer den Total-Umbruch gewagt: Neuer Präsident, neuer Sportchef. Und mit Raphael Wicky steht ein Trainer-Neuling an der Linie. Platz 2 in der Meisterschaft trotz harzigem Start. Vor allem aber: Achtelfinalqualifikation in der Champions League. Zwei Siege gegen Benfica, Manchester und ZSKA geschlagen – 12 Punkte! Das hat vor ihm noch kein Trainer eines Schweizer Klubs geschafft. Stark!

Raphael Wicky.
Foto: BENJAMIN SOLAND

2. Adi Hütter (47), YB – Note: 5,5

Den von den Rihs-Brothers geforderten Verjüngungskurs nahm Hütter als Chance. Zusammen mit Sportchef Spycher formte der schlaue Vorarlberger Fuchs eine begeisterungsfähige Equipe um Sanogo, Hoarau und Von Bergen herum. Das Resultat? YB ist erstmals seit 2009 Wintermeister. Schönheitsfehler: die schwache Europa-League-Gruppenphase.

Adi Hütter.
Foto: TOTO MARTI

3. Murat Yakin (43), GC ab August – Note: 5,1

Heilsbringer Murat Yakin bringt Ruhe rein und GC zwischenzeitlich auf Rang 3. Der vorherige Schaffhausen-Coach verliert seine ersten acht Spiele mit den Hoppers nicht. Zaubern ist aber ohne die verletzten Marco Djuricin und Jeffrén auch für Taktik-Fuchs Yakin schwierig.

Murat Yakin.
Foto: TOTO MARTI

4. Fabio Celestini (42), Lausanne – Note: 5,0

Die zweite Saison nach dem Aufstieg, so heisst es gemeinhin, sei die schwierigste. So gesehen ist der derzeit 5. Platz von Lausanne fast schon eine Sensation. Das Waadtländer-Wunder hat einen Namen: Fabio Celestini. Sein Team kann an einem guten Tag selbst Basel, YB oder wie zuletzt den FCZ schlagen. Und auch in der Abwehr ist man deutlich gefestigter als letzte Saison.

Fabio Celestini.
Foto: SVEN THOMANN

5. Giorgio Contini (43), St. Gallen – Note: 4,9

Stabilisierte die St. Galler nach dem Zinnbauer-Desaster Ende letzter Saison. Hielt das Team trotz der Wirren im Klub auf Kurs. Klagte nicht, dass ihm der FCB Anfang Oktober Topstürmer Albian Ajeti abjagte. Tobte nur nach den Spielen gegen YB über die Schiris, sonst auch in der Niederlage souverän.

Giorgio Contini.
Foto: SVEN THOMANN

6. Uli Forte (43), Zürich – Note: 4,8

Der FCZ überwintert als Aufsteiger auf Rang 3, dazu ist man auch im Cup nach dem Krimi gegen Thun unter den letzten Vier dabei. Die Neuzugänge Frey, Palsson und Thelander funktionieren unter Forte, dazu hat er Kevin Rüegg zum Stammspieler gemacht. Aber spielerisch überzeugt Zürich zu selten!

Uli Forte.
Foto: SVEN THOMANN

7. Marc Schneider (37), Thun – Note: 4,7

Typisch Thun: Bereits im vergangenen Januar kündigte Sportchef Andres Gerber an, dass Marc Schneider künftig Chefcoach der Oberländer sein würde. Er,der ewige Assistent (u.a. unter Saibene, Fischer, Sforza) soll also mit Thun den Ligaerhalt schaffen. Schneider lässt dabei keinen Angsthasenfussball spielen. Zwei Siege gegen YB (4:0 und 3:1) zeugen davon. 21 Punkte, Platz 8. Das lässt sich sehen!

Marc Schneider.
Foto: SVEN THOMANN

8. Pierluigi Tami (56), Lugano – Note 4,6

Die Doppelbelastung mit der Europa-League-Gruppenphase brach Lugano zwischenzeitlich beinahe das Genick. Aber die Bilanz nach 29 Spielen (!)ist Beweis von Tamis guter Arbeit: Als einziger Klub neben Basel mit Siegen im Europacup, in der Liga überwintert man im Mittelfeld. Und dass Präsident Angelo Renzetti gerne seine Taktik kritisierte, steckte Tami mit der Souveränität eines Gentlemans weg.

Pierluigi Tami.
Foto: TOTO MARTI

9. Paolo Tramezzani (47), Sion bis Oktober – Note: 3,8

Seine Zeit beim FC Sion steht unter einem unglücklichen Stern. Der Start gelingt mit zwei Siegen wohl. Doch dann – der Absturz. Und die Peinlichkeit des Europa-League-Outs gegen ein litauisches Team, dessen Name kein Mensch mehr weiss. Wegen der schweren Erkrankung seiner Frau verschliesst sich der Italiener total. Der falsche Weg. Es folgt die Trennung.

Paolo Tramezzani.
Foto: TOTO MARTI

10. Markus Babbel (45), Luzern – Note 3,6

Klar, der Münchener hat beim FCL nur wenig Ressourcen zur Verfügung. Es gibt aber Trainer, die aus wenig viel machen. Das ist Babbel nicht gelungen. Zu Beginn setzt er in der Innenverteidigung auf Marvin Schulz, was nicht wirklich funktionierte. Da wären die Eigengewächse Schmid oder Knezevic wohl die bessere Wahl gewesen. Pech für Babbel, dass die Verletztungshexe immer wieder zu schlug, so hatte er nie wirklich eine Stammelf.

Markus Babbel.
Foto: FRESHFOCUS

11. Gabri (38), Sion ab Oktober – Note: 3,5

Gabri = Barcelona. So trat der Katalane an, der mit Barça einst alles gewann, was es zu gewinnen gibt. Er versprach Ballbesitz-Fussball à la FCB. Was folgte? Der totale Rohrkrepierer! Nur ein Sieg in sieben Spielen. 19 Gegentore! Zwei Mal gleich ein 1:5. Das Barcelona-4-3-3 bald einmal über Bord geworfen. Die Aufstellungen? Ein einziges Jekami. Sieben Spieler rausgeschmissen. Sion steht vor dem Abstieg!

Gabri.
Foto: Freshfocus

12. Carlos Bernegger (48), GC bis August – Note: 3

Bernegger geht mit GC in die Saison, rutscht aber nach Verkauf von Munas Dabbur und Caio auf Rang 9. Yakin ersetzt ihn.

Carlos Bernegger.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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