Das sagt YB-Coach Wagner vor dem Knüller gegen den FCB
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«Wir werden parat sein!»:Das sagt YB-Coach Wagner vor dem Knüller gegen den FCB

Das sorgt bei ihm für Frust
Sportchef Spycher über sein kriselndes YB

Für YB heisst es gegen Basel: Verlieren verboten. Doch es steht ein Goalie im Tor, der noch nie ein Super-League-Spiel begonnen hat. YB-Sportchef Christoph Spycher zur Lage der gelbschwarzen Nation.
Publiziert: 15.12.2021 um 09:01 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2023 um 23:47 Uhr
Interview: Alain Kunz

Blick: Herr, Spycher, was haben Sie letzten Sonntag gedacht, als mit Faivre und Aebischer zwei weitere Verletzte dazukamen?
Christoph Spycher:
Als es passierte, war Frust da. Michel ist der vierte Spieler, den wir innert vier Wochen nach einem Foul verlieren – nach Fassnacht, Garcia und Mambimbi. Aber dann kommt sofort der zweite Moment, in dem man sich sagt: Ändern kann man nichts mehr. Jetzt gilt es, die Spieler zu unterstützen und stark zu machen, die zur Verfügung stehen.

Aebischer zu ersetzen, dürfte kein grosses Problem sein, im Mittelfeld ist die Konkurrenz gross.
Er ist Nationalspieler. Aber es stimmt: Auf dieser Position haben wir grosse Auswahl und Qualität.

Welcher Super-League-Frischling steht nach dem Ausfall von Guillaume Faivre gegen Basel im Tor? Aarau-Leihspieler Nicholas Ammeter oder Leandro Zbinden?
Das Trainerteam ist sich im Klaren, wer es sein wird.

YB-Sportchef Christoph Spycher bleibt auch in kritischen Situationen immer die Ruhe selbst.
Foto: TOTO MARTI
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Ammeter war bisher erst einmal im Kader, gegen Sion. Wurde er nach der Verletzung von Von Ballmoos als Nummer drei geholt?
Wir hatten die beiden Optionen, einen arbeitslosen Goalie auf dem internationalen Markt zu holen, oder einen jungen Schweizer. Als wir sahen, dass Ammeter verfügbar war, entschieden wir uns für ihn. Wir haben aber nicht definiert, wer die zwei und wer die drei ist.

Wie siehts in der Rückrunde aus? Bleibt Faivre die Nummer eins?
Wir haben uns bis Ende Jahr gegen einen vereinslosen Goalie und für Gui entschieden. Wir werden nun analysieren, ob wir auf dem Markt aktiv werden oder in dieser Konstellation weitermachen.

Faivre gab wenig Anlass zu Kritik.
Das stimmt. Er hatte sogar grossen Anteil daran, dass Von Ballmoos einen weiteren Schritt nach vorne machen konnte. Als Faivre zu uns kam, hatte er schon nach wenigen Wochen eine sehr grosse Akzeptanz in der Garderobe. Das geht sicher über die menschliche Komponente, aber auch über die Leistung. Er war ein absoluter Glücksgriff für uns.

Welches Zeugnis stellen Sie Trainer David Wagner aus?
Noten auszustellen ist der Job der Journalisten. Ich mache das in der Öffentlichkeit nie. Weder bei einem Spieler noch beim Trainer.

Also fragen wir anders: Haben Sie das erhalten, was Sie sich vom ihm versprachen, als Sie ihn verpflichteten?
Ja. Wir hatten eine Saison mit Höhenflügen wie der Qualifikation für die Champions League mit den vielen guten Spielen dort, so dass es bis zum letzten Match um etwas ging. Der eine oder andere Spieler hat sich unter David sehr gut entwickelt. In der Meisterschaft hingegen haben wir zu viele Punkte abgegeben. Jetzt müssen wir die beiden letzten Spiele positiv gestalten, um den Rückstand zu verkleinern.

Können Sie nachvollziehen, dass sich die Unzufriedenheit der Fans in der Meisterschaft auf den Trainer fokussiert?
Das nehmen wir nicht so wahr. Aber klar ist: Wir haben die Liga viermal gewonnen, dreimal mit grossem Vorsprung. Deshalb sind die Fans erfolgsgewöhnt und haben die Erwartung, dass es so weitergeht. Das ist aus ihrer Sicht völlig okay. Aber das ist nicht so einfach. Auch in den letzten vier Saisons war nicht alles perfekt. Und auch nun gibt es Sachen, bei denen wir sagen, es geht in die richtige Richtung. Punktemässig liegen wir aber hinter den Erwartungen.

Und jetzt hat die Meisterschaft durch die Serie des FCZ unerwartet zusätzlichen Drive erhalten.
Die Zürcher spielen eine sehr starke Saison, haben Euphorie und Dynamik entfachen können. Es ist unmöglich, dass eine Mannschaft nach siebzehn Runden zu Unrecht oben steht.

Wie weh tat die Massnahme, den Ticketverkauf für das Basel-Spiel zu stoppen nach dem Aufruf von FCB-Fans, Tickets neben dem Gästesektor zu kaufen? Es wären vielleicht tausend Basler gekommen, aber vor allem ein paar Tausend Berner.
Das tut enorm weh! Das Stadion wäre bestimmt ausverkauft gewesen. Jetzt bleibt es bei gut 20'000.

Die Entscheidung war alternativlos?
Wir trafen sie auf Empfehlung unserer Sicherheitsverantwortlichen.

Ist das eine Kapitulation vor der Macht der Hardcore-Fans?
Nein. Es wäre dem Fussball viel weniger dienlich gewesen, wenn wir das Stadion aus finanziellen Gründen gefüllt hätten – und es wäre dann etwas passiert.

Hätte man dieses Dilemma mit personalisierten Tickets verhindern können?
Das glaube ich nicht.

Der FC Basel hat auch nicht gerade viel getan, um seine Fans davon abzuhalten, am Mittwoch nach Bern zu gehen. YB hingegen hat seinen Fans empfohlen, von Reisen an Auswärtsspiele abzusehen.
Es sind in der aktuellen Zeit alle gut beraten, zu beruhigen und dafür zu sorgen, dass die Fussballspiele gut über die Bühne gehen können.

Wie werten Sie das Schweigen des FC Basel?
Dazu will ich nichts sagen …

Was passiert, wenn YB die letzten beiden Spiele gegen Basel und Lugano verlieren sollte? Auch in Bezug auf den Trainer?
Wir befassen uns nicht mit Negativszenarien, sondern damit, wie wir diese beiden Spiele positiv gestalten können.

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