In der FCB-Führung brodelt ein grosser Machtkampf
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Nach Verkaufsgerücht:FCB-Geschäftsstelle verschmiert!

David Degen und Burgener
In der FCB-Führung brodelt ein grosser Machtkampf

Ausländische Investoren beim FCB? Das würde mehr Geld für die Basler bedeuten. Doch es gibt einen grossen Haken.
Publiziert: 16.07.2020 um 14:41 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2020 um 11:11 Uhr
FCB-Präsident Bernhard Burgener soll aktuell mit der englischen Firma Centricus verhandeln.
Foto: TOTO MARTI
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Marco Mäder und Michael Wegmann

Sie sind gross, rot und unübersehbar, die Buchstaben, die von einem anonymen Absender an die Wände der FCB-Geschäftsstelle gemalt worden sind. «Für immer Rotblau? Fuck off Centricus!», steht da am Donnerstagmorgen geschrieben. Blöd nur, dass diejenige Person, an die diese Worte gerichtet sind, zur Zeit gar nicht in Basel weilt.

Burgener ist im Tessin

Nach BLICK-Informationen verbringt FCB-Präsident Bernhard Burgener nämlich ein paar Tage im Tessin. Natürlich ist davon auszugehen, dass der Big-Boss trotzdem mitbekommt, was in seiner Stadt abgeht – und seine Tage im Tessin deshalb wohl weniger erholsam sein dürften als vorgesehen. Immerhin gilt die Schmiererei ihm! Es ist eine von vielen negativen Reaktionen auf einen Bericht in der Handelszeitung. Da steht, dass Burgener aktuell mit der englischen Investmentfirma Centricus über eine Beteiligung am FCB verhandeln würde. Und der Präsident bereit sei, 20 bis 30 Prozent seiner Anteile zu verkaufen. Die Mehrheit aber soll bei Burgener bleiben.

Dass Burgener bereit ist, zu verkaufen, ist nicht der Grund für die negativen Reaktionen. Die Muttenzerkurve hat ja bereits vor Wochen in einem offenen Brief die aktuelle Führung um Burgener, mit Ausnahme von David Degen, zum Rücktritt aufgefordert. Das Problem ist, dass der Klub, der im Geschäftsjahr 2019 fast 20 Millionen Franken Minus geschrieben hat, an ausländische Investoren verkauft werden soll.

Verliert Burgener die Mehrheit?

Doch an diesen Plänen gibt es einen Haken, einen grossen. Laut BLICK-Informationen ist Degen strikt gegen einen Verkauf an ausländische Investoren. Der Ex-Profi, der seit Spätherbst 2019 Verwaltungsrat ist und 10 Prozent Aktien hält, hat gemäss Aktionärsbindungsvertrag ein Vorkaufsrecht. Heisst: Burgener muss zuerst ihm die Anteile anbieten, bevor er externe Angebote reinholen kann. Will Degen nicht, kann Burgener nach England verkaufen. Zudem, so die Handelszeitung weiter, habe der ehemalige Nati-Spieler auch ein Kaufrecht: Degen kann maximal 35 Prozent der Burgener-Anteile zu einem bereits definierten Preis übernehmen.

Somit steckt Burgener im Dilemma. Denn sollte Degen zwar auf sein Vorkaufsrecht verzichten und damit Centricus den Einstieg beim FCB ermöglichen, dann könnte Burgener die Mehrheit verlieren. Dann hätte der FCB-Präsident zwar noch 52 Prozent, Degen aber könnte nun von seinem Kaufrecht Gebrauch machen, jene 35 Prozent von Burgener einfordern und diesen entmachten.

Machtkampf zwischen Degen und Burgener

Verzwickte Situation in der FCB-Führung. Kommt dazu, dass Burgener und Degen nicht mehr gut aufeinander zu sprechen sind. Eigentlich würden sie gar nicht mehr miteinander sprechen. «Man kommuniziert über Anwälte», schreibt die Handelszeitung. Die beiden verfolgen unterschiedliche Ideen und Ideologien.

Auf BLICK-Anfrage möchte der Klub den internen Graben- und Machtkampf weder dementieren noch bestätigen. «Der FCB geht nicht auf mediale Spekulationen ein», heisst es. Auch zu den Verkaufsgerüchten wird keine Stellung bezogen.

Was man beim FCB über die Verkaufsabsichten und die neuesten Unruhen denkt, bleibt also vorläufig sein Geheimnis. Was die aufgebrachten Fans dazu meinen, steht unübersehbar an der Hausmauer der Geschäftsstelle: Beim FCB herrscht Alarmstufe Rot!

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