Der FCB spielt in eigener Liga
Das sind die Rekordtransfers der Super-League-Klubs

Winterthur hat für Samuel Ballet so viel Geld erhalten wie noch nie. Schaut man sich die anderen Super-Ligisten an, ist der FCW aber weit hinten in Sachen Rekordtransfers. Blick zeigt die profitabelsten Verkäufe von jedem der Super-League-Klubs.
Publiziert: 31.01.2024 um 12:34 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2024 um 13:27 Uhr

Der Transfermarkt läuft heiss. Während interna­tional die Transferzeit am Donnerstag, 1. Februar, endet, haben die Schweizer Klubs noch bis Mitte Februar Zeit, um Transfers zu tätigen. Doch bisher ist schon ordentlich was geschehen. So hat Winterthur für Samuel Ballet 1,8 Mil­lionen Franken erhalten. Das ist Klubrekord. Im Vergleich mit den anderen Super-League-Klubs ist dieser Betrag allerdings Peanuts. Blick zeigt die teuersten Abgänge der hiesigen Klubs in Franken-Preisen zum damaligen Wechselzeitpunkt.

FC Basel – Breel Embolo für 27 Mio. zu Schalke (Saison 2016/17)

19-jährig wechselt der Stürmer im Sommer 2016 vom Rheinknie nach Gelsenkirchen. Embolo gilt zu jener Zeit als das grösste Talent der Schweiz. Entsprechend hoch ist sein Preis. Wegen teilweise grossen Verletzungspechs zahlt danach kein Klub mehr so viel für den Nati-Stürmer. Nach drei Jahren auf Schalke kauft Borussia Mönchengladbach ihn für 11 Millionen Franken. Weitere drei Jahre später, im Sommer 2022, zieht es ihn zu Monaco für 12,5 Millionen Franken. In der laufenden Saison hat er wegen ­eines Kreuzbandrisses noch kein Spiel bestritten.

YB – Fabian Rieder für 15 Mio. zu Rennes (2023/24)

Es ist erst wenige Monate her, dass Rieder Djibril Sow als teuersten Abgang in der YB-­Geschichte abgelöst hat. Rennes hat für ihn eine Million mehr überwiesen als Eintracht Frankfurt im Sommer 2019 für den Zürcher. Die hohe Ablösesumme hat der Ex-YB-Junior in Frankreich aber noch nicht rechtfertigen können. In den ersten ­Monaten ist er nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinausgekommen. Aktuell fällt er wegen eines Mittelfussbruchs bis Ende Februar aus.

Breel Embolo hat so viel Geld einem Schweizer Klub reingespült wie kein anderer Spieler.
Foto: imago/Sportimage
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GC – Patrick Müller für 12,75 Mio. zu Lyon (2000/01)

Im Januar 1999 kauft Juventus Turin den Genfer von den Grasshoppers, zu einem Einsatz kommt er aber nie. Daher übernimmt GC zwei Monate später Müllers Vertrag für 5,5 Millionen und holt ihn zurück. Im Sommer 2000 folgt dann der Wechsel nach Frankreich zu Olympique Lyon, das ihn sich damals stolze 12,75 Millionen kosten lässt. Dort bleibt er dann auch vier Jahre, ehe es für ihn weiter nach Spanien zu RCD Mallorca geht.

FC Zürich – Ricardo Rodriguez für 10 Mio. zu Wolfsburg (2011/12)

17-jährig kriegt Rodriguez Anfang 2010 seinen ersten Vertrag beim FCZ. Es ist der Beginn ­einer Erfolgsgeschichte. Im Winter 2012 zieht es ihn nach Wolfsburg. In Deutschland wird er zeitweise für eines der grössten Talente auf der Linksverteidiger-Position gehalten. Fünf Jahre später geht er für noch mehr Geld zum italienischen Traditionsverein Milan. Seit mehr als drei Jahren spielt er inzwischen für Torino und ist Captain.

Servette – Sonny Anderson für 8 Mio. zu Monaco (1994/95)

Es ist für damalige Verhältnisse eine Wahnsinnssumme, die die Monegassen Mitte der Neunziger für den Brasilianer an den Genfersee überweisen. Nach seinem Wechsel in die Ligue 1 startet der Torschützenkönig der Super League aus dem Jahr 1992/93 so richtig durch. 1997 wird er mit Monaco französischer Meister. Im selben Jahr wechselt er für 29 Millionen Franken zu Barcelona, wo er zweimal spanischer Meister wird. Danach geht es zurück nach Frankreich – zu Lyon – erneut für eine Riesensumme, rund 20 Millionen Franken. Da wird er zweimal Torschützen­könig sowie zweimal Meister. ­Anschliessend lässt er seine Karriere in Katar ausklingen.

St. Gallen – Charles Amoah für 6 Mio. zu Sturm Graz (2000/01)

In der Ostschweiz erlebt der Ghanaer seine erfolgreichsten Jahre. Amoah wird in der St. Galler Meistersaison 1999/00 Torschützenkönig mit 25 Treffern. Zweieinhalb Jahre später geht es für ihn in Österreich bei Sturm Graz weiter. Doch seine Karriere geht danach nicht mehr so erfolgreich weiter wie bei St. Gallen. Nach einer Leihe zu Austria Salzburg zieht es ihn Anfang 2004 zurück nach Ghana. Bevor er es ab Januar 2007 noch einmal in Österreich probiert. Doch ein halbes Jahr später beendet er seine Karriere.

Lugano – Mohamed Amoura für 4 Mio. zu Union SG (2023/24)

Im letzten Sommer lässt Lugano seinen algerischen Stürmer nach Belgien ziehen. Zum falschen Zeitpunkt? Schliesslich ist er heute schon mehr als doppelt so teuer. Denn er hat bei ­seinem neuen Klub voll eingeschlagen. Wettbewerbsübergreifend kommt er in dieser ­Saison für Royal Union Saint-Gilloise in 25 Partien auf 17 Treffer. In dieser Transferperiode wurde er bereits mit Topklubs wie Borussia Dortmund in Verbindung gebracht.

Luzern – Ruben Vargas für 4 Mio. zu Augsburg (2019/20)

Lange dürfte der Flügelstürmer nicht mehr der teuerste Luzerner der Historie sein. Doch noch gehört ihm dieser Titel. Für ­Vargas selbst ist der Transfer zu Augsburg zudem immer noch der einzige in seiner Karriere. Immer wieder wird sein Name in der Gerüchteküche gehandelt. Doch bisher blieb er den Augsburgern treu. So auch in der laufenden Transferperiode. Serie-A-Klub Fiorentina soll grosses Interesse gehabt haben. Es wäre der nächste Schritt in seiner Karriere gewesen. Doch dazu kommt es nun scheinbar nicht.

Lausanne-Sport – Zeki Amdouni für 4 Mio. zu Basel (2023/24)

Erst haben die Waadtländer Amdouni an Basel samt Kauf­option ausgeliehen. Weil der ­Genfer am Rheinknie voll ­einschlägt, klingelt bei Lausanne die Kasse, er wird nach Basel verkauft. Lange ist das nicht her. Wir sprechen hier von letztem Sommer. Inzwischen spielt Amdouni aber auch nicht mehr in Basel, sondern in der Premier League. Aufsteiger Burnley hat sich die Nati-Hoffnung 18 Millionen Franken kosten lassen.

Stade-Lausanne-Ouchy – Zeki Amdouni für 2,5 Mio. zu Lausanne (2021/22)

Auch beim zweiten Klub aus Lausanne ist Amdouni der teuerste Abgang der Vereinshistorie. SLO hat ihn 2021 nach Ausbildung an den Stadtrivalen ­abgegeben. Seither hat sich der Quartierklub einen Namen gemacht für junge talentierte Spieler.

Winterthur – Samuel Ballet für 1,8 Mio. zu Como (2023/24)

Knapp eine Million Franken hat der FC Basel im Sommer 2015 für Manuel Akanji auf den Tisch gelegt und den Verteidiger damit zum Rekord-Transfer des FC Winterthur gemacht. Diesen ­Titel ist Akanji seit letzter ­Woche los. Abgelöst hat ihn mit Ballet ein Berner. Der Flügelspieler läuft neu für Serie-B-Klub Como auf. Einzelne italienische Medien berichten von ­einer Ablösesumme von 1,8 Millionen Franken. Damit kostet Ballet deutlich mehr als Akanji. Sein Debüt am Comersee dürfte er an diesem Wochenende ­gegen Ternana geben.

Yverdon – Mario Gavranovic für 750'000 zu Schalke (2009/10)

Im Sommer 2009 leiht Yverdon den Tessiner an Xamax in die Super League aus. Und da schlägt Gavranovic voll ein, nach einem halben Jahr wird die Leihe abgebrochen. Denn ein Grossklub wie Schalke 04 klopft am Neuenburgersee an und ist bereit, eine halbe Mil­lion Euro für den Stürmer zu überweisen. So startet im ­Januar 2010 Gavranovics ­internationale Karriere. Zwei Jahre später wechselt er ablösefrei zum FCZ, wo er 3,5 Jahre bleibt. Für gut eine halbe Mil­lion Franken geht er nach Kroatien zu Rijeka, bevor er zum ­grossen Dinamo Zagreb wechselt und erfolgreiche Jahre hat. Heute spielt Gavranovic in ­seinem Heimatkanton bei Mendrisio in der 1. Liga.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
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4
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FC Winterthur
FC Winterthur
6
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4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
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