Die Fakten zum Transferhammer beim Meister
Darum lässt YB Nsame nach Italien ziehen

Im Fussball enden Beziehungen oft höchst unromantisch. Das war bei YB im Fall Guillaume Hoarau so und wird es auch bei Jean-Pierre Nsame sein.
Publiziert: 31.01.2022 um 00:47 Uhr
|
Aktualisiert: 14.02.2023 um 10:39 Uhr
Alain Kunz

Die Fakten: Jean-Pierre Nsame (28), der nach Guillaume Hoarau (37) erfolgreichste YB-Stürmer der Neuzeit, wird seinen 100. Treffer in Gelb-Schwarz nicht mehr schiessen. Im Gegensatz zu «Air France», der es auf 118 Tore brachte. Der Kameruner steht bei 98 – und dabei wird es bleiben. Trotz Vertrag bis 2023.

Denn Nsame wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Siebzehnten der Serie A wechseln, zum FC Venezia. Bereits Schlusslicht Salernitana hatte sich um Nsame bemüht, doch darauf hatte er keine Lust. Auch Sampdoria buhlte vergebens um Nsame.

Deal ist 4,2 Mio. Euro wert

Bei der Magie des Namens Venedig wurde der YB-Star dann schwach. Nsame hatte immer betont, dass für ihn der Arbeitsort enorm wichtig und Bern in dieser Hinsicht absolut top sei. Aber er hatte auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er schon noch gerne in einer grossen Liga spielen würde.

Winter-Vorbereitung mit YB: Aber jetzt ist Jean-Pierre Nsame (r.) auf dem Absprung.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Mit der Kombination Serie A und Venedig dürfte es nun klappen. Denn Nsame hat die medizinischen Tests bereits gemacht. Die Transfersumme liegt bei total rund 4,2 Mio. Euro. 700'000 Leihgebühr bis Ende Saison mit einer Verpflichtung zum Kauf Ende Saison über 3,5 Mio. Euro. Dies allerdings nur im Fall des Ligaerhalts des Aufsteigers.

Dennoch ist einiges erstaunlich an diesem Deal. Zum einen, weil Venezia kein glamouröser Klub ist und die Schweizer Fans Nsame in ihrer Wahrnehmung bei einem deutlich grösseren Verein erwarteten. Aber Nsames Alter (28) hat die Limiten dieser Option deutlich aufgezeigt.

Doch warum lässt YB ihn ziehen? Das ist der unromantische Teil der Story. Wie bei Hoarau, dessen Vertrag bei YB 2020 aus sportlichen Gründen nicht mehr verlängert wurde. Zu Recht, wie die Geschichte zeigte.

Ihm fehlt die Explosivität

Bei Nsame ist es so, dass er nach seinem Achillessehnenriss im Mai 2021 noch nicht wieder bei hundert Prozent ist. Das haben Trainings und Testspiele aufgezeigt, was Trainer David Wagner offen moniert hat. Es fehlten ihm 10 bis 15 Prozent an Explosivität und Reaktivität, was bei einem Strafraumspieler besonders wichtig sei.

Nur hat man bei YB die Zeit nicht, Nsame weiter behutsam aufzubauen, weil die Meisterschaft begonnen hat, nur noch siebzehn Spiele dauert und die Konkurrenz auf dieser Position mit Siebatcheu, Kanga und Monteiro riesig ist. So ist auch Sportchef Christoph Spycher zum Schluss gekommen, dass ein sofortiger Transfer von Nsame mit einem Ertrag von über vier Mio. Euro die beste Option ist.

Sentimentale Gedanken wie die Erinnerung an Nsames Berner Jahrhundertmoment mit dem Meistertor am 28. April 2018 hin, die Persönlichkeit des Menschen Nsame her.

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