Pedro Lenz über das YB-Beben und die Wicky-Nachfolge
«Fischer? Interessant, aber Weiler wäre geiler»

Der Schweizer Schriftsteller Pedro Lenz (58) ist YB-Fan seit Kindheit. Blick sprach mit ihm über die aktuelle Entwicklung bei seinem Herzklub.
Publiziert: 06.03.2024 um 08:03 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2024 um 15:49 Uhr
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Patrick MäderAutor Blick Sport

Blick: Pedro Lenz, bei YB ist mächtig was los, überrascht?
Pedro Lenz: Ja, schon, es ist nicht alltäglich, dass der Leader im Schweizer Fussball den Trainer entlässt. Das ist eine neue Dimension.

Die auch die hohen Ansprüche unterstreicht, die YB inzwischen hat. Das müsste Ihnen als Fan gefallen.
Einerseits verstehe ich die Klubbosse, die den sportlichen Druck spüren, die sich sorgen, dass es dieses Mal nicht zum Meistertitel reichen könnte. Aber andererseits tut mir Raphael Wicky leid.

Das ist Pedro Lenz

Der Dichter, Schriftsteller, Kolumnist und Performer Pedro Lenz wurde 1965 in Langenthal geboren. Am 8. März wird er 59 Jahre alt. Lenz wurde mit Büchern wie «Der Goalie bin ig» oder «Tanze wi ne Schmätterling. Die Coiffeuse und der Boxer» berühmt. Zurzeit ist der Familienvater mit den Programmen «Hert am Sound» und «Primitivo» als Solokünstler oder im Duo mit Christian Brantschen (Pianist von Patent Ochsner) oder mit Evelyn und Kristina Brunner unterwegs. Pedro Lenz ist YB-Fan seit Kindheit und verpasst nach Möglichkeit kein Spiel seiner Berner.

Pedro Lenz, Schriftsteller und Fussball-Liebhaber.
Keystone

Der Dichter, Schriftsteller, Kolumnist und Performer Pedro Lenz wurde 1965 in Langenthal geboren. Am 8. März wird er 59 Jahre alt. Lenz wurde mit Büchern wie «Der Goalie bin ig» oder «Tanze wi ne Schmätterling. Die Coiffeuse und der Boxer» berühmt. Zurzeit ist der Familienvater mit den Programmen «Hert am Sound» und «Primitivo» als Solokünstler oder im Duo mit Christian Brantschen (Pianist von Patent Ochsner) oder mit Evelyn und Kristina Brunner unterwegs. Pedro Lenz ist YB-Fan seit Kindheit und verpasst nach Möglichkeit kein Spiel seiner Berner.

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Was hat Wicky falsch gemacht?
Ich glaube nicht, dass man ihm viel vorwerfen kann. Mit den Abgängen von Ulisses Garcia und Jean-Pierre Nsame hat der Klub viel Power verloren in den letzten Wochen. So ein Spiel wie gegen den FCZ hätte man früher wohl noch gedreht. Aber es ist auch keine Schande, gegen Zürich zu verlieren.

YB hat aber auch gegen Servette zu Hause verloren, ist im Cup gegen Sion ausgeschieden und in der Europa League an Sporting gescheitert. Es gab also schon Alarmzeichen.
Gegen YB wollen alle Schweizer Klubs gewinnen, das ist für den Favoriten die undankbare Rolle, die früher der FC Basel hatte und die Bayern München in Deutschland immer hat. Auch gegen Sion und Servette kann man verlieren. Und wer findet, dass YB in der Europa League ein Team wie Sporting Lissabon besiegen müsste, der hat keine Ahnung von Fussball.

Der Langenthaler Schriftsteller und YB-Fan Pedro Lenz.
Foto: Sven Thomann
1/7

Hätte man mit Wicky nicht auch nach der Saison einen sauberen Schnitt machen können?
Es ist zurzeit offensichtlich Mode, Abschiede von Trainern statt Ende Saison schon frühzeitig während der Rückrunde zu verkünden, wie die Beispiele von Thomas Tuchel bei Bayern und Xavi Hernández bei Barcelona zeigen. Ich finde das überhaupt nicht gut. Diese Trainer sind doch gar nicht mehr richtig handlungsfähig und werden zu Lame Ducks. Dann lieber eine sofortige Trennung wie jetzt bei Wicky.

Auch, wenn noch kein Nachfolger bereitsteht?
YB kann doch jetzt keinen festen Nachfolger präsentieren. Würde der im Sommer die Meisterschaft verpassen, wäre er bereits schwer angeschlagen, bevor die neue Saison beginnt. Somit ist die Lösung mit Übergangstrainer Joël Magnin schon sinnvoll.

Die YB-Bosse haben Wicky lange im Ungewissen gelassen, was seine Zukunft anbelangt – zu lange?
Jeder hat gespürt, dass etwas nicht stimmt. Ich kann nur mutmassen, dass man die Situation beobachten wollte. Vielleicht nagt der Stress an Wicky. Jürgen Klopp schmeisst bei Liverpool Ende Saison ja auch hin. Er braucht eine Pause, weil er ausgebrannt ist. Das ist menschlich in diesem hektischen Fussballbusiness. Aber wie gesagt, das ist bloss eine Vermutung.

Als Wicky-Nachfolger werden heisse Namen gehandelt. Auch Urs Fischer soll ein Kandidat sein.
Urs Fischer wäre sicherlich interessant, aber ich weiss nicht, ob er mit seiner Basler und Zürcher Vergangenheit zu YB passen würde, und ob wir ihn überhaupt finanziell vermögen. Weiler wäre geiler. Der macht bei Servette einen tollen Job. YB sollte sowieso öfters so handeln, wie das die Bayern tun.

Was meinen Sie?
Der nationalen Konkurrenz die besten Leute wegschnappen und diese dadurch schwächen.

Wird YB trotz des Trainer-Bebens wieder Schweizer Meister?
Vielleicht auch wegen des Trainer-Bebens. Ich habe Vertrauen in die Klub-Führung und denke, dass man sich das alles gut überlegt hat. Ja, YB wird auch diese Saison wieder Meister.

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