«Ich habe schon viel gehört von der Stimmung im Stadion»
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Neuer Winterthur-Goalie Kuster:«Ich habe schon viel gehört von der Stimmung im Stadion»

Erst Ösi-Nati, dann arbeitslos
Die Achterbahnfahrt des neuen Winti-Goalies Kuster

Markus Kuster war österreichischer Nationalspieler, ehe er im vergangenen Herbst um seine Zukunft als Profi bangte. Bei Super-League-Aufsteiger Winterthur greift er wieder an.
Publiziert: 11.01.2023 um 13:05 Uhr

Nati-Aufgebot, Konkurs, Wechsel ins Ausland, Ersatzbank, Arbeitslosigkeit und jetzt der Neustart beim Super-League-Aufsteiger: Die vergangenen Jahre verbrachte der neue Winterthur-Goalie Markus Kuster auf der Achterbahn, sportlich und emotional. «Ich habe gelernt, nicht zu weit vorauszuplanen. Es kommt meistens sowieso anders, als man denkt», sagt der 28-Jährige beim Blick-Besuch im Trainingslager der Winterthurer in Marbella.

Sechs Jahre lang, von 2014 bis 2020, gibt es beim österreichischen Traditionsklub Mattersburg kein Vorbeikommen am 1,94 Meter-Hünen. Der erste Lohn: mehrere Aufgebote fürs Nationalteam, damals trainiert von Marcel Koller. Der zweite: Als «sein» FC Mattersburg Richtung Pleite schlittert, schafft Kuster im Gegensatz zu vielen Teamkollegen den Absprung. In die Bundesliga, die er seit seiner Kindheit verfolgt. Zwar nur in die zweite zum Karlsruher SC, der Traum vom Wechsel ins fussballverrückte Deutschland geht dennoch in Erfüllung. Die Ernüchterung folgt auf dem Fuss: Weil er in der Vorbereitung kränkelt, spielt sein Konkurrent Marius Gersbeck. Und zwar so gut, dass Kuster zwei Jahre lang auf der Ersatzbank klebt.

«Rückschläge waren brutal»

Trotzdem schaut er positiv auf die Zeit in Karlsruhe zurück. «Weil ich mich im Team und menschlich dort sehr wohlgefühlt habe.» Richtig hart wirds erst danach: Als im Sommer 2022 der Vertrag nicht verlängert wird, übernehmen in Kusters Kopf die negativen Gedanken. Was, wenn kein passendes Angebot mehr kommt und die Profikarriere mit 28 plötzlich vorbei ist? «Es gab einige Anfragen. Vieles darunter wollte ich nicht. Und die Klubs, die mich gereizt hätten, entschieden sich dann doch gegen mich. Diese Rückschläge waren brutal, und jedes Mal wurden die Zweifel grösser. Gleichzeitig musste ich weiter seriös trainieren, um beim richtigen Anruf sofort einsteigen zu können.»

Markus Kuster will bei Winterthur durchstarten.
Foto: TOTO MARTI
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Geduld bringt Rosen. Mitte Dezember meldet sich der FC Winterthur auf der Suche nach Ersatz für den verletzten Timothy Fayulu bei Kuster und gibt ihm einen Vertrag bis Ende Saison. Die Achterbahn nimmt wieder Kurs nach oben. Um auch wieder zum Spielen zu kommen, muss er sich bis zum Rückrundenstart an Jozef Pukaj vorbeikämpfen. Der hat trotz wackliger Auftritte zu Saisonbeginn laut Trainer Bruno Berner «eine Zehenlänge Vorsprung». Kuster nimmt die Aufgabe noch so gerne an, denn: «Endlich habe ich wieder eine Perspektive. Nach den Erzählungen meiner neuen Teamkollegen habe ich richtig Bock auf die Stimmung im Stadion Schützenwiese.»

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