Xherdan Shaqiri (32) ist zurück – und wie! Bei seinem ersten Auftritt vor der Presse nach seiner Rückkehr zum FC Basel sorgt der Zauberzwerg für zahlreiche Lacher.
Denn nach der Begrüssung gehts ans Eingemachte. Weil er sich aus den USA – wo MLS-Verträge offen gelegt werden – Lohntransparenz gewohnt sei, könne er diesen ja jetzt offenlegen. «Leider ist das in der Schweiz anders, und das ist auch gut so», lächelt er die Frage nach seinem eigentlichen FCB-Lohn souverän weg.
Über sieben Millionen Franken soll Shaqiri in Chicago jährlich kassiert haben, in Basel sollens jetzt 1,2 Millionen Grundgehalt sein. Nach seiner Heimkehr übernachtet er allerdings nicht im Fünf-Sterne-Hotel, sondern ist für den Moment zurück im Elternhaus in Kaiseraugst. «Ich hoffe, dort wird jetzt nicht ständig geklingelt», sagt er und sorgt für die nächsten Lacher im Saal.
Welche Rolle gibts für ihn?
Neben süffisanten Sprüchen gibts von Shaqiri auch klare Ansagen. Beispielsweise wenn er klarstellt, dass er nach Basel zurückgekehrt ist, um Titel zu gewinnen. Ihm sei aber auch klar, dass dies nach Platz 8 in der Vorsaison nicht von heute auf morgen passieren werde. «Ich habe nicht nur für diese Saison unterschrieben.» Ziel müsse sein, unter die Top-6 der Meisterschaft zu kommen, sind sich Shaqiri und Sportchef Daniel Stucki (42) an der Pressekonferenz einig. Und der Sportchef stellt klar: Wegen Shaqiri werden die Saisonziele nicht nach oben verschoben.
Shaqiri will dem Team als Leader helfen, eben jene Ziele zu erreichen. Auf welcher Position oder in welcher Rolle ist aber noch offen. Er und Trainer Celestini werden sich noch kennenlernen müssen. Das bereitet Shaqiri keine Sorgen: «Ich bin polyvalent einsetzbar.» Und auch, wenn es darum geht, Captain zu werden oder Teil des Mannschaftsrats zu sein, stellt er keine Ansprüche: «Ich bin ein Captain und Leader – mit oder ohne Binde.»
Ob er das am Sonntag beim Heimspiel gegen Yverdon gleich ein erstes Mal zeigen kann, lässt Shaqiri offen. Sein letzter Ernstkampf war an der EM gegen England und schon eine Weile her. Der Trainer entscheide, wer spiele. «Ich werde versuchen, mich für Sonntag zu empfehlen», sagt Shaq, überlegt kurz, lächelt und korrigiert sich: «Ich werde mich im Training für Sonntag empfehlen.»
Und das gelingt ihm schon bei der ersten sich bietenden Gelegenheit nicht schlecht. Bereits bei der Premiere auf dem Trainingsplatz lässt er seine Magie aufblitzen – der Zauberwürfel eben.
Die PK im Ticker zum Nachlesen
«Wie guter Wein» – Ende der PK
«Es gibt keine Garantien im Leben», sagt Shaqiri auf die Frage, ob er befürchte, dass die Erwartungen an seine Rückkehr zu hoch sein könnten. «Ich habe Respekt vor der Aufgabe, traue sie mir aber zu.» Was oder wie er sich in den zwölf Jahren verändert habe? Shaqiri überlegt kurz, lacht und sagt zum Abschluss der PK: «Wie ein roter Wein: je älter, desto besser.»
Keine Zielanpassung nach Shaqiri-Transfer
Sportchef Daniel Stucki verneint, dass in Basel für die laufende Saison nun höhere Ziele gesteckt werden. Man habe einen guten Spieler geholt, an der Zielsetzung Top-6 und dem Basler Anspruch, international spielen zu wollen, ändere das nichts.
«Habe in der ganzen Schweiz Fans»
In Basel wird Shaqiri als Messias gefeiert, was erwartet ihn in anderen Stadien der Schweiz? Shaqiri locker: «Mit der Nati hatte ich in der ganzen Schweiz Fans. In Zürich oder in der Westschweiz.»
Auch Xhaka gratuliert zu FCB-Transfer
Zu den Gratulanten nach dem FCB-Transfer gehörte auch Granit Xhaka. Die Nachricht war wohl auch mit dem Wunsch verbunden, dass Shaqiri hilft, den FCB in der Tabelle wieder nach oben zu führen.
Einstimmiger Kommissionsentscheid
Daniel Stucki habe als Erstes mit dem Verwaltungsrat gesprochen, ob man einen Shaqiri-Transfer angehen wolle. Als er denn Vorschlag dann in der Transferkommission einbrachte, stimmte diese einstimmig zu.
«Könnte fünf Mannschaften machen»
Auch bei der Frage nach dem grössten Spieler, mit dem er zusammengespielt habe, will sich Shaqiri nicht festlegen. «Da konnte ich von so vielen so viel lernen. Ich könnte fünf Mannschaften zusammenstellen.»
«Höhepunkt? Schwierig»
Es falle ihm schwer, einen Höhepunkt aus seinen zwölf Jahren im Ausland zu nennen. «Im ersten Jahr bei den Bayern holten wir das Triple, diese Mannschaft war unglaublich.» Doch er habe überall gute Erfahrungen gemacht. Es gab aber auch Negatives: «Wie den Abstieg mit Stoke, oder die sportlich schwere Zeit mit Chicago.» Diese Erfahrung will er nun aber auch nutzen, um seinen Kollegen in Basel zu helfen.
«Muss Schweizerdeutsch sprechen, sorry»
Nach einer Frage auf Hochdeutsch passt sich Shaqiri an den Fragesteller an, nur um kurz darauf wieder in den Dialekt zu wechseln. Wohl auf Input des Mediensprechers. «Ich muss Schweizerdeutsch sprechen, sorry», entschuldigt er sich mit breitem Grinsen.
«Leader – mit oder ohne Binde»
Ob Shaqiri erwarte, Captain zu werden oder Teil des Spielerrats zu sein? «Ich bin Captain und Leader – mit oder ohne Binde»
Shaqiris Überraschung
Sogar seine Kollegen hätten nicht erfahren, dass Shaqiri nach Basel wechselt, bevor es offiziell war. «Ich habe meinen Freunden gesagt, ich sei noch zu Hause in Chicago, als ich in die Schweiz flog.» Alles für eine gelungene Überraschung.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  FC Lugano | 6 | 4 | 13 | |
2 |  Servette FC | 6 | -3 | 12 | |
3 |  FC Zürich | 5 | 6 | 11 | |
4 |  FC Luzern | 6 | 4 | 11 | |
5 |  FC Basel | 6 | 9 | 10 | |
6 |  FC St. Gallen | 5 | 5 | 10 | |
7 |  FC Sion | 6 | 4 | 10 | |
8 |  Yverdon Sport FC | 6 | -4 | 5 | |
9 |  Grasshopper Club Zürich | 6 | -4 | 4 | |
10 |  FC Lausanne-Sport | 6 | -7 | 4 | |
11 |  FC Winterthur | 6 | -7 | 4 | |
12 |  BSC Young Boys | 6 | -7 | 3 |