Es geht um die Millionen-Töpfe
Die Napoli-Pleite sollte YB-Fans zu denken geben

Fünf Schweizer Teams können nächste Saison im Europacup spielen. Mehr oder weniger fix qualifiziert ist erst YB. Die Europa-Eroberer aus Basel hingegen müssen noch bangen. Vielleicht können sie sogar wählen, wo sie starten wollen.
Publiziert: 13.04.2023 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2023 um 09:46 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

Nach mageren Jahren mit dem Rückfall bis auf Platz 19 im Jahr 2021 hat sich die Schweiz im Uefa-Ranking massiv gesteigert. So belegen wir in der für die nächste Saison massgebenden Rangliste Platz 14. In der aktuellen gar Platz 13. Und das wird wohl auch so bleiben. Es sei denn, der FCB zieht mit mindestens zwei Siegen und zwei Remis in den Final der Conference League (ConfL) ein. Dann würden wir die Türkei überholen. Und bei einem FCB-Finalsieg würden wir auch noch gleich die Serben schnappen und auf Platz 11 fliegen. Das würde mit einem Fixplatz in der Champions League (CL) für die übernächste Saison belohnt.

Der Conference-League-Sieger kann wählen

Andrerseits wäre der FC Basel das einzige Team überhaupt, das wählen könnte, wo es starten will: fix in der Gruppenphase der Europa League (EL) oder in der CL-Qualifikation in Runde zwei. Kaum anzunehmen, dass man sich die extrem schwierige Königsklassen-Quali antun würde. Denn auf dem Nicht-Meisterweg warten Teams wie Dynamo Kiew, Monaco, Glasgow Rangers, PSV Eindhoven und gar Benfica Lissabon (!). Und man hätte kein Sicherheitsnetz und könnte gar ohne Gruppenphase dastehen.

Zu Bald-Meister YB: Weil Russland ausgeschlossen bleiben dürfte, kommt der Schweizermeister möglicherweise direkt in die Playoffs. Nämlich dann, wenn sich der Sieger der CL via eigene Meisterschaft für die Königsklasse qualifiziert. Das ist bei fünf der acht Viertelfinalisten sicher der Fall und bei Chelsea sicher nicht. Dass nun beispielsweise Napoli als klarer Leader in der Serie A gegen Milan verloren hat, das in der Liga um einen CL-Platz bangen muss, ist darum aus Berner Sicht eine eher schlechte Nachricht.

Basel jubelt: Riccardo Calafiori (l.) und Darian Males freuen sich über den Viertelfinal-Einzug des FCB in der Conference League.
Foto: freshfocus
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YB steht sicher in einer Gruppenphase ...

In den Playoffs würden auf die Berner Teams wie Pilsen, Dinamo Zagreb, Roter Stern, FC Kopenhagen, Maccabi Haifa, Bodö Glimt, Karabach und Trabzonspor warten. YB wäre bei einem Out sicher in der EL-Gruppenphase.

Muss YB in der dritten CL-Quali-Runde ran, haben die Berner im schlechtesten Fall immerhin die ConfL auf sicher. Ein bitteres Scheitern wie vergangenes Jahr an Anderlecht ist also ausgeschlossen.

...Lugano als Cupsieger oder der Dritte auch

Sollte YB auch den Cup gewinnen, würde nicht Finalverlierer Lugano den Platz erben, sondern der Meisterschaftsdritte. Dieser steigt in den EL-Playoffs ein. Verliert er, hat er die ConfL auf sicher. Ganz knifflig ist der Fall, wenn Lugano den Cup gewinnt und Zweiter in der Meisterschaft wird. Denn dann müssten die Tessiner in der CL-Quali ran. Sie hätten kein Wahlrecht. Und weil man da in Runde zwei einsteigt, kann man noch ganz aus Europa rausgekegelt werden! Für Lugano wäre es im Fall des Cupsiegs also fast lukrativer, in der Meisterschaft Dritter zu werden. Paradox!

Die einzigen einfachen Fälle sind jene des Meisterschaftsdritten und -vierten. Die steigen in der zweiten ConfL-Qualirunde ein und müssen drei Runden überstehen, um in die Gruppenphase zu kommen. Verlieren sie in irgendeiner Runde, sind sie draussen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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