FCB-Legende Erni Maissen
«Ein schlechter Start und die Ruhe ist wieder dahin»

Erni Maissen (63) spricht vor dem Basler Saisonauftakt in der Europa Conference League Klartext zum neuen FCB.
Publiziert: 22.07.2021 um 07:48 Uhr
|
Aktualisiert: 22.07.2021 um 13:13 Uhr

Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er über seinen FCB spricht! Erni Maissen (406 Spiele in Rotblau/142 Tore) hat als TeleBasel-Experte während der letzten Saison – unter der alten Führung um Bernhard Burgener – stark Kritik an seinem Herzensklub geübt. Jetzt schätzt er für Blick vor dem ersten FCB-Ernstkampf in der Quali zur Europa-Conference-League gegen Partizani die Basler Ausgangslage ein. Maissen über...

… die Basler Aufbruchstimmung:

«Die Fans schöpfen unter der neuen Führung neue Hoffnung. Es ist wieder mehr Ruhe rund um den FCB. Doch sollte man schlecht in die Saison starten, ist diese gleich wieder dahin. Ein guter Auftakt ist enorm wichtig! Dieses neu zusammengekaufte Team braucht Ruhe und Zeit, damit sich etwas entwickeln kann. Nur: Die hohen Erwartungen der Fans lassen sich nicht einfach so wegradieren. Sie wollen einen FCB, der direkt wieder vorne mitmischt.

… die FCB-Transferstrategie:

«Für mich ist das Ganze noch etwas unausgewogen. Man hat viele junge Spieler geholt. Alle sind grosse Versprechen für die Zukunft – eine Garantie, dass sie einschlagen, gibts aber nicht. Allein mit Talent kann man keine Meisterschaft gewinnen. Vielleicht hätte man besser mal einen richtig guten Profi geholt, statt gleich drei Junge, die sich erst bewähren müssen. Michael Lang und Jordi Quintilla sind da sicher die Ausnahmen. Für Lang persönlich ist der FCB perfekt. Ob Lang aber auch für den FCB perfekt ist, wird sich erst zeigen – nach seinen zuletzt schwierigen Jahren in der Bundesliga. Ich lasse mich da gerne überraschen! Und Quintilla kommt in ein eigentlich überbesetztes Mittelfeld.

Erni Maissen erklärt im Blick die Neuerungen beim FC Basel.
Foto: Screenshot Telebasel
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… die Baustellen in Abwehr und Sturm:

«Es gibt noch zu viele Fragezeichen. Vor allem in der Verteidigung. Sollte Eray Cömert noch gehen, würde er eine riesige Lücke hinterlassen. Fabian Frei kann im Zentrum der Abwehr spielen, ist aber kein gelernter Verteidiger. Goncalo Cardoso ist auch nach einem halben Jahr noch schwierig einzuschätzen. Und die Neuen, Andy Pelmard und Nasser Djiga, natürlich ebenso. Beide müssen sich erst beweisen. Im Sturm? Wenn Cabral geht, hat der FCB ein Riesenproblem. Dann müsste ein Junger wie Sebastiano Esposito sofort explodieren. Darauf darf man sich aber nicht verlassen. Es braucht noch einen Stürmer, der erfahrener ist. Einen wie Jordan Siebatcheu von YB, der hinter Jean-Pierre Nsame herangereift ist. Einer, der im Spiel reinkommt und noch zwei Kisten macht.

… Trainer Patrick Rahmen:

«Päti ist aktuell sicher der Richtige für den FCB. Er spricht die Sprache der Spieler, er kommt gut an beim Umfeld, er hat wirklich ein rotblaues Herz, mehr FCB-DNA geht gar nicht. Und er hat auch gezeigt, dass er nach der Zeit unter Ciriaco Sforza einen Umschwung herbeiführen konnte. Aber: Als Trainer ist man nur so lange gut, wie die Leistungen einigermassen stimmen...»

… den Auftakt im Europacup:

«Partizani Tirana ist eine Wundertüte. Ein Team, das man sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Es wird wohl ein Kampfspiel werden. Insgesamt muss es aber der Basler Anspruch sein, in die Gruppenphase der Europa Conference League zu kommen. Das wäre sehr wichtig für den Klub!»

Wer ist Partizani Tirana?

Letzte Saison ist der FCB an ZSKA Sofia gescheitert – und hat damit blamabel die Europa-League-Millionen verpasst. Ein Out gegen Partizani Tirana? Wäre aus Basler Sicht ein noch viel grösseres Desaster! Auf dem Papier ist der FCB haushoher Favorit – mit 47,25 Millionen Euro ist der rotblaue Kader über elfmal teurer als jener des albanischen Tabellendritten der letzten Saison. Auch in Sachen Europacup-Erfahrung ist der FCB Partizani klar überlegen – in der Quali für die Europa League als auch in jener für die Königsklasse gelang noch kein einziger Sieg. Bis vor wenigen Tagen! Da gabs in der ersten Runde für die Europa Conference League in Hin- und Rückspiel ein 5:2 und ein 3:2 gegen den moldawischen Gegner Sfintul Gheorghe. Partizani ist 16-facher albanischer Meister, der letzte Titel geht ins Jahr 2019 zurück.

Letzte Saison ist der FCB an ZSKA Sofia gescheitert – und hat damit blamabel die Europa-League-Millionen verpasst. Ein Out gegen Partizani Tirana? Wäre aus Basler Sicht ein noch viel grösseres Desaster! Auf dem Papier ist der FCB haushoher Favorit – mit 47,25 Millionen Euro ist der rotblaue Kader über elfmal teurer als jener des albanischen Tabellendritten der letzten Saison. Auch in Sachen Europacup-Erfahrung ist der FCB Partizani klar überlegen – in der Quali für die Europa League als auch in jener für die Königsklasse gelang noch kein einziger Sieg. Bis vor wenigen Tagen! Da gabs in der ersten Runde für die Europa Conference League in Hin- und Rückspiel ein 5:2 und ein 3:2 gegen den moldawischen Gegner Sfintul Gheorghe. Partizani ist 16-facher albanischer Meister, der letzte Titel geht ins Jahr 2019 zurück.

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