Heisser Start des Ur-Zürchers in Basel
Fan-Aufstand gegen Fischer

Im Innern des Stadions wird Urs Fischer als neuer FCB-Coach vorgestellt. Draussen gibt es die ersten Proteste. Der Ur-Zürcher in Basel. Kann das gut gehen?
Publiziert: 19.06.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:24 Uhr
Kalter Empfang: Einige der Basler Fans empfangen den ehemaligen FCZ-Captain alles andere als freundlich.
Foto: M.We.
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Urs Fischer wird als FCB-Trainer präsentiert.
Foto: Keystone
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Von Martin Arn

Es ist 15 Uhr 03, als im Medienzentrum des St-Jakob-Parks ein Blitzlichtgewitter niedergeht. Bernhard Heusler, der FCB-Präsident, betritt als Erster den Raum, dahinter kommen Sportchef Georg Heitz und der Mann, auf den die Fotografen ihre Objektive gerichtet haben: Urs Fischer. Der neue FCB-Coach.

Fischer, der einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat, lächelt gequält, die Wangen leicht gerötet. Wahrscheinlich ist er ganz froh, dass die ersten Journalistenfragen von Sportchef Heitz und Präsident Heusler beantwortet werden. Heitz sagt: «Urs Fischer hat mit seinen Leistungen gezeigt, dass er diesem Amt gewachsen ist. Wir haben auch von extern super Referenzen erhalten.» Heusler sagt: «Wir waren überzeugt, dass er sich mit dem Job voll identifizieren kann.»

Während die FCB-Bosse drinnen ein Loblied auf ihren neuen Coach anstimmen, befestigen Basler-Fans draussen am Stadioneingang ein Transparent: «Fischer, nie eine vo uns» steht darauf.

Fischer, der Ur-Zürcher, der mehr als 20 Jahre für den FCZ gespielt hat. Noch heute verehren sie ihn in der Südkurve. Auch wenn er im Streit mit FCZ-Präsident Ancillo Canepa auseinanderging, ist Fischer für die FCZ-Fans «für immer euse Käptn».

Kann das gut gehen – ein Zürcher-Urgestein in Basel? Eine «Züri-Schnurre» im Basler Daig? Ein Kämpfer und Chrampfer, nach dem weltmännischen Paulo Sousa?

Das erste Blitzgewitter ist abgeklungen. Fischer lacht, als er auf seinen markanten Zürcher Dialekt angesprochen wird. «In Thun haben mich die Berner auch verstanden. Das wird in Basel nicht anders sein.»

Er sei einer, sagt Fischer, der immer gewinnen wolle. Die Sache ist nur die, dass er bei Basel immer gewinnen muss. «Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn mein Vorgänger Tabellensechster geworden wäre», sagt Fischer. Und er gibt unverblümt zu, «ziemlich schlecht geschlafen» zu haben in den letzten zwei Nächten.

Fischer weiss: Zürcher haben es traditionell schwer in Basel. Das war bei Mladen Petric so, als er von GC zum FCB kam. FCB-Fans verbrannten beim ersten Testspiel eine Petric-Puppe. Auch der Höngger Polizistensohn Christian Gross musste sich die Anerkennung der Fans hart erarbeiten.

«Ich will offensiven, mutigen und vor allem erfolgreichen Fussball spielen lassen», sagt Fischer. Dabei reibt er nervös die Fingerspitzen der rechten Hand aneinander. «Ich hoffe, dass wir den Fans damit Freude bereiten können.»

Er wird von den erfolgsverwöhnten Balser Fans nichts geschenkt bekommen. Das musste er schon gestern zur Kenntnis nehmen.

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