«Ich bin schwul – na und?»
Pascal Erlachner outet sich als erster Spitzen-Schiri!

Als erster Aktiver im Schweizer Fussball outet sich Spitzen-Schiedsrichter Pascal Erlachner (37) als schwul. Er redet über Vorurteile, Versteckspiele und Homophobie im Fussball.
Publiziert: 10.12.2017 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:55 Uhr
Geht voran: Pascal Erlachner will ein Vorbild sein.
Foto: Benjamin Soland
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Michel Wettstein und Michael Wegmann (Interview), sowie Benjamin Soland (Fotos)

Pascal Erlachner, Sie haben um dieses Gespräch gebeten, weil Sie sich outen wollen. Warum?
Pascal Erlachner: Weil die Homosexualität im Fussball immer noch ein riesengrosses Tabu ist. Ich hoffe, dass ich mit meinem Outing eine öffentliche Diskussion anrege. Spricht man nicht über ein Thema, ist das Stillstand. Und Stillstand ist Rückschritt.

Wieso ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Ihr öffentliches Outing?
Weil für mich persönlich und mein nächstes Umfeld meine Homosexualität mittlerweile normal ist. Ich bin gefestigt, habe eine tolle Beziehung, eine tolle Familie. Ich fühle mich unter den Schiedsrichtern sehr wohl und habe gute Kollegen. Diejenigen, die mich mögen, mögen mich so, wie ich bin. Ich bin mittlerweile selbstbewusst genug. Ich kann hinstehen und sagen: Ja, ich bin schwul – na und? Ich bin reif für diesen Schritt und gespannt, was ich damit auslöse. Ich weiss aber, dass ich es nicht allen recht machen kann. Das will ich auch nicht.

Über Pascal Erlachner

Pascal Erlachner ist am 1. Februar 1980 in Olten SO geboren. Bis 2004 spielt Pascal Erlachner aktiv Fussball bis zur 1. Liga. Dann wechselt er die Fronten, beginnt mit der Schiedsrichterausbildung. Am 31. Juli 2010 debütiert er in Chiasso in der Challenge League, am 6. Oktober 2012 hat er in Thun seinen ersten Einsatz in der Super League. Bis heute leitete er 73 Super-League-Spiele und 80 in der Challenge League. In der höchsten Liga zeigte er bisher 274 Gelbe, 7 Gelb-Rote und 9 Rote. Hauptberuflich arbeitet Erlachner als Lehrer. Zurzeit ist er zu 75 Prozent an der Sek I in Wangen bei Olten als Fachlehrer Sport angestellt. Zusammen mit seinem Partner wohnt er in Wangen bei Olten im Haus seiner Grosseltern. Seit diesem Sommer ist er im Dorf auch im Gemeinderat tätig. Am 20. April dieses Jahres bestand er die Prüfung als Privatpilot.

Pascal Erlachner ist am 1. Februar 1980 in Olten SO geboren. Bis 2004 spielt Pascal Erlachner aktiv Fussball bis zur 1. Liga. Dann wechselt er die Fronten, beginnt mit der Schiedsrichterausbildung. Am 31. Juli 2010 debütiert er in Chiasso in der Challenge League, am 6. Oktober 2012 hat er in Thun seinen ersten Einsatz in der Super League. Bis heute leitete er 73 Super-League-Spiele und 80 in der Challenge League. In der höchsten Liga zeigte er bisher 274 Gelbe, 7 Gelb-Rote und 9 Rote. Hauptberuflich arbeitet Erlachner als Lehrer. Zurzeit ist er zu 75 Prozent an der Sek I in Wangen bei Olten als Fachlehrer Sport angestellt. Zusammen mit seinem Partner wohnt er in Wangen bei Olten im Haus seiner Grosseltern. Seit diesem Sommer ist er im Dorf auch im Gemeinderat tätig. Am 20. April dieses Jahres bestand er die Prüfung als Privatpilot.

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Was für Reaktionen erwarten Sie?
Es wird Menschen geben, die es toll finden, dass endlich mal einer aus dem Fussballgeschäft öffentlich zu seiner Homosexualität steht. Aber es wird sicher auch negative Stimmen geben. Leute, die der Meinung sind, dass die Sexualität niemand anderen zu interessieren habe und in die eigenen vier Wände gehöre.

Was antworten Sie darauf?
Dass es immer noch viele Menschen gibt, die darunter leiden, dass Homosexualität totgeschwiegen wird. Vor allem im Fussball. Wenn ich nur schon einem einzigen Fussballer oder Schiedsrichter mit meinen Erfahrungen helfen und Mut machen kann, hat sich mein öffentliches Bekenntnis gelohnt.

Warum ist Homosexualität im Fussball derart verpönt?
Das habe ich mich schon oft gefragt. Schwule Fussballer haben vielleicht Angst vor den Reaktionen der Mitspieler, vor den Fans im Stadion, den Reaktionen in Leser- oder Kommentar-Spalten. Angst, dass sie vom Trainer plötzlich nicht mehr aufgestellt werden. Angst, dass ihr Outing sogar das Karriereende bedeuten könnte.

Hat schon fast 80 Super-League-Partien gepfiffen: Pascal Erlachner.
Foto: Benjamin Soland

 

Der Fussball ist widersprüchlich. Beim Jubeln umarmen und küssen sich die Spieler innig, aber Homosexualität wird totgeschwiegen …
… schon sehr speziell! Stellen Sie sich vor, ein Spieler, der sich geoutet hat, würde auch so jubeln – aus purer Freude. Es würde wohl total falsch interpretiert werden.

Hätten Sie sich früher geoutet, wären Sie nicht Schiedsrichter?
Nein, das glaube ich nicht. Ich musste diesen Weg gehen, meine Erfahrungen sammeln. Bei mir hat es nun mal ein wenig länger gedauert, das hat aber nichts mit meinem Job als Schiedsrichter zu tun.

Nächstes Wochenende leiten Sie voraussichtlich ein Spiel in der Super League. Haben Sie Angst, dass Ihre Karriere nun vorbei sein könnte?
Ich weiss nicht, was auf mich zukommen wird. Ich habe bisher fast 80 Spiele in der Super League leiten dürfen. Natürlich hoffe ich, dass ich auch in Zukunft regelmässig eingesetzt werde.

Denken Sie, dass dies passieren wird?
Ich glaube schon. Ich denke, dass der Schweizerische Fussballverband mir den Rücken stärken und mich unterstützen wird.

War Ihre Homosexualität unter den Schiedsrichtern bis heute ein Geheimnis?
In der Gruppe der Super-League-, Challenge-League- und 1.-Liga-Schiedsrichter ist es kein Geheimnis mehr. Es ist schön für mich, dass ich in diesem Kreis offen darüber reden kann. Es gibt aber auch ganz viele Schiedsrichter, die es nicht wissen.

Auch die Spieler erfahren nun von Ihrer Homosexualität. Denken Sie, dass Sie künftig anders behandelt werden?Ich hoffe nicht, dass es jetzt heisst: Jetzt kommt der Erlachner! Jetzt kommt der schwule Schiri! Jetzt müssen wir anders sein. Ich will weder als Idol noch als schwuler Schiedsrichter gesehen werden. Ich freue mich weiterhin auf die Spiele und werde versuchen, die Regeln so umzusetzen, wie sie im Regelwerk stehen.

Homophobe Sprüche und Gesänge sind in den Stadien leider Realität. Wie gehen Sie damit um?
Ich habe schon grosse Spiele vor 20'000 oder 30'000 Zuschauern geleitet. Da ist es so anonym, dass man die Gesänge gut ausblenden kann. Schwieriger ist es, wenn ich ein Amateurspiel besuche. Schreit da ein einzelner Zuschauer die ganze Zeit homophobe Sprüche aufs Feld, geht mir das viel näher. Das ist hundertmal persönlicher.

Wie reagieren Sie, wenn ein Spieler Sie künftig in den Emotionen als «schwul» bezeichnet?
Spannende Frage: Ist schwul ein Schimpfwort? Für mich nicht. Sagt mir aber jemand «Schwule Sau» oder «Schwuchtel», gibts Rot. Da gibts keine zweite Meinung. Ich glaube aber nicht, dass Spieler dies tun werden. Klar gibts auf dem Platz manchmal verbale Kämpfe. Entscheidend ist aber, dass man sich nach dem Spiel wieder die Hand geben kann. Gegenseitiger Respekt ist das Wichtigste. Ich habe da in der Vergangenheit bekanntlich auch schon Fehler gemacht.

Grosser Schritt: Erlachner zeigt Mut.
Foto: Benjamin Soland

Sie bezeichneten im April 2014 den damaligen GC-Captain Vero Salatic als «Arschloch».
Das war sehr schwach. Ich bin aber sehr froh, dass ich damals sofort zu meinem Fehler gestanden bin und mich entschuldigt habe.

Sie wirken total entspannt. Macht Sie Ihr Outing gar nicht nervös?
Doch, schon. Ist doch klar, dass diese Situation nicht alltäglich ist. Dieses Interview ist ein weiterer grosser Schritt für mich. Und vielleicht auch für andere. Vielleicht gibt es nun auch andere, die sich nicht mehr verstecken.

Denken Sie, dass es so kommt?
Ich bezweifle es!

Weshalb?
Es gibt ja Gründe, weshalb sich bisher nur wenige Fussballer geoutet haben und eigentlich alle ausschliesslich nach ihrer Karriere. Und weil ich einfach nicht glauben kann, dass nun aus jeder Mannschaft ein Spieler hin steht und sagt, dass er schwul ist. Obwohl das natürlich toll wäre!

Laut Statistiken soll jeder zehnte Mann homosexuell sein. Das hiesse auf die Super League hochgerechnet: Eine komplette Mannschaft ist schwul. Kennen Sie schwule Fussballer?
Ich kenne zwar schwule Fussballer, würde aber damit nie an die Öffentlichkeit gehen. Das ist nicht meine Aufgabe. Jeder entscheidet selbst, wie er damit umgehen will. Fragt mich aber jemand um Rat, erzähle ich gerne meine Geschichte. Ich habe gemerkt: Wenn ich über Homosexualität rede und meine Geschichte erzähle, kann ich anderen Menschen helfen.

Haben Sie sich ebenfalls Rat geholt? Zum Beispiel beim ehemaligen deutschen Internationalen Thomas Hitzlsperger, der sich nach seiner Karriere zu seiner Homosexualität bekannt hat.
Nein. Mit schwulen Sportlern hatte ich keinen Kontakt. Dafür mit vielen anderen homosexuellen Menschen, die mir ihre Geschichten erzählt und geholfen haben. Zu Beginn hatte ich aber noch grosse Mühe mit Schwulen überhaupt in Kontakt zu kommen.

Warum?
Weil ich Angst hatte, in Schwulenbars zu gehen. Angst, dass man mich sieht, ich erkannt werde. Irgendwann habe ich gemerkt, dass es gar nicht so schlimm ist. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mir einen Kollegenkreis mit homosexuellen Frauen und Männern aufgebaut und total davon profitieren können.

Gibts auch andere schwule Schiedsrichter?
Warum sollte es keine anderen geben?

Erlachner will weiterhin Schiedsrichter bleiben.
Foto: Benjamin Soland

Erkennen Sie, wenn ein anderer Mann homosexuell ist?Man erkennt sich nicht auf der Strasse, wenn Sie das meinen. Es tragen ja nicht alle Schwulen einen pinken Schal. Ich hatte übrigens auch schon das Gefühl, dass ein Mann schwul sei, und es hat sich als falsch herausgestellt. Wie auch im umgekehrten Fall. Der vermeintlich grösste Frauenheld kann homosexuell sein.

Wie lange haben Sie mit sich gekämpft bis zum Outing?Sehr lange. Eigentlich ab der Pubertät bis zu meinem 30. Geburtstag. Da habe ich endlich all meinen Mut zusammengenommen und mit meinen Eltern geredet.

Wie haben es Ihre Eltern aufgenommen?
Total offen und positiv. Wir haben uns umarmt. Sie haben mir gesagt, dass ich für sie derselbe Pascal sei. Dass sie mich lieben. Und dass sie mit mir durch dick und dünn gehen. Es war ein sehr schöner und ganz wichtiger Moment. Ab da ging es Schritt für Schritt aufwärts. Endlich war die Wahrheit draussen. Endlich durfte ich sein, wie ich bin.

Wie belastend war das ewige Versteckspiel davor?Extrem. Ich habe mir quasi eine zweite Identität aufgebaut. Ich habe mich an Orten getroffen, wo mich niemand kennt und niemand sieht. Ich habe mir ein zweites Handy zugelegt. Ich habe irgendwelche Geschichten erfunden, was ich an den Wochenenden gemacht habe. Diese ewige Lügerei ist wahnsinnig anstrengend.

Es gibt viele Männer, die sich ihr Leben lang verstecken …
… mit Ehefrauen, teilweise sogar mit Kindern. Diesen Druck kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht selber durchgemacht hat. Diese Menschen tun mir wahnsinnig leid.

Haben Sie auch Freundinnen gehabt, um abzulenken?
Ich habe mich auch mit Frauen verabredet. Ich hatte sogar eine Freundin, ja. Doch ich habe eigentlich immer gespürt, dass es nicht das ist, was ich will. Deshalb haben meine Beziehungen mit Frauen auch nie lange gedauert. Es wäre ihnen und mir gegenüber nicht fair gewesen. Vor allem als junger Teenager habe ich es aber mit Frauen ausprobiert, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich schwul bin. So nach dem Motto: Vielleicht kommt es ja noch.

Haben Sie gehofft, dass es noch kommt?
Damals schon. Heute bin ich froh, dass es so ist, wie es ist. Ich habe einen tollen Partner und bin glücklich.

Was sagt er zu Ihrem Gang an die Öffentlichkeit?
Auch für ihn ist die Situation speziell. Er sagt aber, dass dies mein Entscheid, meine Geschichte sei und er mich dabei unterstütze. Alle wichtigen Personen in meinem Umfeld stehen hinter dem, was ich tue.

Wann haben Sie gemerkt, dass Ihnen das männliche Geschlecht mehr zusagt?
Da gab es keinen genauen Zeitpunkt. Während der Pubertät habe ich gespürt, dass etwas anders ist. Dass ich mich eher in Kollegen vergucke und nicht in Kolleginnen. Ab da hiess die grosse Frage: Wie gehe ich damit um? Es ist brutal schwierig, mit solch einer Situation klarzukommen. Es gibt ja heute noch Menschen, die Homosexualität als Krankheit sehen und Schwule heilen wollen. In gewissen Kulturen werden schwule oder lesbische Jugendliche sogar verstossen. Doch auch in der Schweiz ist der Druck riesig: Die Selbstmordrate bei homosexuellen Jugendlichen ist erwiesenermassen höher als bei heterosexuellen.

Haben Sie auch schon an Suizid gedacht?
So weit, dass ich mir das Leben nehmen wollte, war ich nie. Ich habe schliesslich eine ganz tolle Familie, ein tolles Umfeld. Aber ich war wahnsinnig oft sehr traurig. Ich fühlte mich einsam, habe mich zurückgezogen. Gerade in der Fussballkabine ist es ein grosses Problem, wenn man schwul ist. Da ist man mit zwanzig Typen in einer Garderobe. Man redet über Ausgang, über Frauen. Alle wollen cool sein und den starken Mann markieren. Jeder klopft Sprüche.

Sie haben selbst Erst- und Zweitliga gespielt. Haben Sie in der Garderobe auch Sprüche geklopft, um nicht aufzufallen?
Natürlich habe ich auch gerne mal einen Spruch gemacht. Aber keine beleidigenden, keine rassistischen, sexistischen oder homophoben.

Wie haben Sie auf schwulenfeindliche Sprüche reagiert?
Wenn in der Garderobe jemand gesagt hat: «Hey, du schwuler Siech!» oder: «Schau nicht so schwul!», lachte ich mit und tat so, als fände ich diese Sprüche auch cool. Dabei dachte ich jeweils: «Pasci, sag ja nichts dazu, sonst fällst du noch auf!» Ich habe mich in der Kabine verstellt und mir komische Dinge angeeignet, um ja nicht aufzufallen. Im Nachhinein alles kompletter Blödsinn. Nach den Trainings bin ich oft sehr traurig nach Hause gekommen. Ich konnte ja mit niemandem reden.

Hätten Sie auch als Fussballprofi den Mut aufgebracht, sich zu outen?
Ich hätte es wohl genau gleich gemacht. Das ist mein Weg, mit 30 war ich so weit. Aber bei den Schiedsrichtern fühle ich mich jetzt wohler als damals in der Fussballmannschaft.

Mit 24 haben Sie mit Fussballspielen aufgehört und mit der Schiedsrichterausbildung begonnen. Wurde der Druck in der Kabine zu gross?
Sicher auch das. Je älter ich wurde, desto schwieriger war es, mein Geheimnis zu wahren. Ich suchte mir jeweils eine neue Herausforderung, um mich abzulenken. Fliegen war auch immer eine Herzensangelegenheit. Dieses Jahr habe ich die Prüfung bestanden. Jetzt bin ich Pilot.

Haben Sie mit der Fliegerei begonnen, um Ihren Sorgen davon zu fliegen?
Ich glaube nicht. Das Fliegen war schon als Bub ein Traum von mir, und damals wusste ich noch nichts von meinen homosexuellen Neigungen. Vielleicht hat es doch was! Beim Fliegen siehst du die Welt von oben, alles auf der Erde wirkt so klein. Ich habe dabei auch schon gedacht, dass die Probleme da unten nicht ganz so gross sein können, wie sie sich jeweils anfühlen.

Sprüche über Schwule nehmen Sie heute lockerer?
Ja. Wenn man offen über das Thema Homosexualität sprechen kann, darf man auch mal Sprüche machen. Einfach auf eine lustige Art. Grundsätzlich ist es sehr wichtig, dass die Leute über Homosexualität reden. Besser es geschieht in Form von harmlosen Witzen als gar nicht.

Können Sie über Schwulen-Witze lachen?
Mittlerweile schon. Aber ein gewisses Niveau müssen sie haben.

Kennen Sie einen mit Niveau?
Zufälligerweise fällt mir im Moment keiner ein. (lacht)

Der Solothurner arbeitet auch als Lehrer.
Foto: Benjamin Soland

 

Sie sind nicht nur Schiedsrichter, Sie arbeiten zu 75 Prozent als Schwimm- und Turnlehrer. Was erwarten Sie am Montag in der Schule für Reaktionen?
In der Schule ist meine Homosexualität eigentlich ein offenes Geheimnis. Aber klar bin ich gespannt auf die Reaktionen. Vielleicht sprechen mich die Schülerinnen und Schüler nun ja offen und direkt darauf an.

Aber Schwulensprüche gibts auch auf dem Pausenplatz.Klar. Ich versuche meinen Schülern Toleranz vorzuleben. Ich wünsche mir, dass sie keine Vorurteile haben. Es darf keinen Platz haben für Homophobie, Rassismus, Sexismus, für keine Art von Diskriminierung oder Ausgrenzung. Umgangssprache ja, aber mit Respekt. Ich habe das Gefühl, dass ich an der Schule als Mensch akzeptiert werde. Mein Verhältnis zu den Schülerinnen und Schülern ist gut. Die gegenseitige Wertschätzung ist da. Und wird auch nach dem Outing da sein, da bin ich überzeugt.

Angenommen, Sie könnten wünschen, wie die Reaktionen nach Ihrem Outing im Stadion ausfallen. Wie sähen diese aus?
Mein Wunsch ist, dass mir Trainer und Spieler am Ende für meinen Einsatz im Spiel danke und auf Wiedersehen sagen, so wie sie das bis jetzt auch getan haben. Ich hoffe, dass ich meinen Fokus voll aufs Spiel legen kann. Es geht für die Klubs um wichtige Punkte. Sie haben einen Schiedsrichter verdient, der sich zu hundert Prozent aufs Spiel konzentriert.

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