Foto: Urs Lindt/freshfocus

Im Vergleich zu den grossen Ligen
Hilfe, die Super League verliert den Anschluss!

Dem Schweizer Klubfussball droht der Fall in die internationale Bedeutungslosigkeit. Das muss in der neuen Saison verhindert werden.
Publiziert: 18.07.2019 um 09:24 Uhr
|
Aktualisiert: 19.07.2019 um 11:30 Uhr
Felix Bingesser, Chefredaktor Sport.
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Felix Bingesser

Anpfiff zur neuen Meisterschaft. Mit vielen Fragen. Kann YB seine Dominanz weiter behaupten? Wird der zuletzt von Irrungen und Wirrungen geschüttelte FCB die Berner im Titelkampf ernsthaft fordern? Kann Servette die Liga bereichern? Vermisst jemand GC? Kann Xamax den Kopf ein weiteres Mal aus der Schlinge ziehen?

Auch St. Gallen, Luzern und der FCZ stehen gegenüber den Fans in einer Bringschuld. In diesen klassischen Fussballhochburgen erwarten die Menschen mehr, als zuletzt geboten wurde.

Mit Valon Behrami (34) und Fabian Lustenberger (31) kommen zwei Alt-Internationale zurück. Und mit Jonathan Klinsmann (22) ein grosser Name mit kleinem Leistungsausweis. Der Rest der Transfers? Unbekannte Gesichter, junge Hoffnungsträger zu Dumpingpreisen. Oder Gescheiterte und Gestolperte, die ihre Karriere neu lancieren wollen. Für mehr reicht das Geld nicht.

Der Fussball ist gut und attraktiv

Integrationsfiguren gibt es kaum. Die Super League wird immer klarer zum Durchlauf- erhitzer für eine Karriere in einer grossen Liga. Zur klassischen Ausbildungsliga. Die wirtschaftliche Kluft zu den grossen Ligen Europas ist ­ riesig geworden. Die Spirale zwischen Arm und Reich dreht sich schwindelerregend.

Leidet die Qualität unseres Fussballs dadurch, wie gewisse Kritiker bemängeln?

Das ist dummes Zeug. Es wird in dieser Liga guter und attraktiver Fussball geboten. Mit so viel Offensive und so vielen Toren wie kaum in einem anderen Land. Die Zuschauerzahlen sind im Verhältnis zur Einwohnerzahl europäische Spitze.

Und trotzdem droht die Super League im internationalen Vergleich immer mehr zur Zwergenliga zu werden. Wir verlieren den Anschluss. Noch vor einigen Jahren hat der FC Basel im Alleingang dafür gesorgt, dass zumindest ein Verein in Europa Furore gemacht und viele Punkte gesammelt hat. Ein direkter Platz in der Champions League war der Lohn. Von diesem Geldsegen haben dank einem Verteilschlüssel alle Klubs profitiert.

Steiniger Weg zum Geld

Das ist vorbei. Die Champions League sehen wir wohl nur noch mit dem Fernrohr. Das ist Selbstverschulden. Die lausigen Ergebnisse und teils fahrlässigen Auftritte der Schweizer Klubs im Europacup haben fatale Auswirkungen. Platz 18 in der Fünfjahreswertung der Uefa hinter Ländern wie Zypern ist das Ergebnis. Die Konsequenz: weniger Plätze in Europa, viel härterer und längerer Weg durch die Qualifikation. Der Weg ans Geld wird immer steiniger.

Können wir diesen Kreis- lauf nicht durchbrechen, dann sind unsere Klubs in Zukunft Kandidaten für die neu lancierte Europa League 2. Da, wo die Brosamen an die Zwerge verteilt werden.

Was unserem Klubfussball in erster Linie fehlt, ist quali- fiziertes Fachpersonal in der sportlichen Führung. Fussballbosse und Sportchefs mit Kompetenz und Weitsicht. Was ­zuletzt bei einigen Klubs gewurstelt wurde, spottet jeder Beschreibung.

Nicht wichtig, wer Meister wird

Natürlich: Die Schweiz stellt so viele Spieler in den grossen Ligen Europas wie nie zuvor. Trotzdem: Die Nationalmannschaft hat zuletzt geschwächelt, und die Klubs verlieren in Europa den Anschluss. Das ist eine gefährliche Entwicklung.

Darum ist es in dieser Saison gar nicht so wichtig, wer Meister wird und wer absteigt. Sondern für die Entwicklung der Liga ist es bedeutender, dass wir im Europacup vorankommen und nicht noch weiter abgehängt werden.

Denn klar ist: Geld kann man im Schweizer Binnenmarkt nicht verdienen. Sondern in der Champions League und auch in der Europa League. Und auf diese Quellen ist der Schweizer Klubfussball angewiesen.

Die erste Runde der Super-League-Saison 2019/20

Freitag, 19. Juli
20 Uhr: Sion – Basel

Samstag, 20. Juli
19 Uhr: St. Gallen – Luzern
19 Uhr: Thun – Xamax

Sonntag, 21. Juli
16 Uhr: YB – Servette
16 Uhr: Zürich – Lugano

Freitag, 19. Juli
20 Uhr: Sion – Basel

Samstag, 20. Juli
19 Uhr: St. Gallen – Luzern
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Sonntag, 21. Juli
16 Uhr: YB – Servette
16 Uhr: Zürich – Lugano

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Alle Infos zur Super League

Die Super League geht wieder los! Auf die Saison 2019/20 gibt’s einige gewichtige und würzige Änderungen in der Liga. Wie die neuen Regeln funktionieren, welche Abgänge und Zuzüge es gab und wann welche Klubs spielen gibts in der grossen Super-League-Übersicht!

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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Luzern
FC Luzern
9
6
18
2
FC Zürich
FC Zürich
9
6
18
3
FC Lugano
FC Lugano
9
5
18
4
Servette FC
Servette FC
9
-2
17
5
FC St. Gallen
FC St. Gallen
9
6
14
6
FC Basel
FC Basel
9
7
13
7
FC Sion
FC Sion
9
3
12
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
9
-5
9
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
9
-4
8
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
9
-6
8
11
FC Winterthur
FC Winterthur
9
-10
7
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
9
-6
6
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