Intime Einblicke in die Gefühlswelt von YB-Besitzer Jöggi Rihs
«Ich habe die Hand von Andy gehalten – und er war glücklich»

Erst stirbt sein geliebter Bruder. Dann steigt Rappi auf. Und YB wird Meister. Mehr emotionale Achterbahnfahrt geht nicht, als bei YB-Besitzer Jöggi Rihs (73) in den letzten Tagen.
Publiziert: 29.04.2018 um 16:11 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 03:15 Uhr
So feiern die Berner durch die Nacht!
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Riesen-Party nach Meistertitel:So feiern die Berner durch die Nacht!
Alain Kunz

BLICK: Jöggi Rihs, schildern Sie uns diese letzten Tage.
Hans-Ueli Rihs:
Das war eine unglaubliche Berg- und Talfahrt! Denn Andy war für mich nicht nur ein Bruder. Er war der Mensch, mit dem ich viel Gemeinsamkeiten hatte. Wir haben grossartige Zeiten miteinander erlebt.

Wie hat er die letzten Wochen erlebt, als sich abzeichnete, dass YB Meister werden würde?
Er wusste genau, dass wir den Titel holen werden. Dieses Bewusstsein hat ihm unglaubliche Stärke und Willen verliehen.  Er durfte mit der klaren Erkenntnis einschlafen: Wir werden dieses Jahr Meister! Schade durfte er diesen Tag nicht mehr miterleben. YB lag ihm am Herzen, wirklich!

Andy Rihs war in der Sportwelt als Sponsor der beiden Rad-Teams Phonak und später BMC bekannt.
Foto: freshfocus
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Hat er sich die Spiele noch angeschaut?
Wir haben uns die Spiele immer gemeinsam vor dem Fernseher angesehen, solange er konnte. Im Stadion war es leider nicht mehr möglich. Aber wir haben uns intensiv ausgetauscht. Und während wir die Spiele anschauten, habe ich im die Hand gehalten. Wir waren glücklich dabei. Weil ihn YB glücklich gemacht hat.

Wie haben Sie das Spiel gegen Luzern erlebt?
Also das war schon ein komischer Verlauf... Und als wir dann hinten lagen, dachte ich: Nicht schon wieder! In einem Wort: Sch...! Und dann noch diese Penudle! Wie der Wölfli den rausholte... Und irgendwann sagte ich mir: Dass muss doch jetzt für den Andy laufen.

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Foto: TOTO MARTI
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Das ist es dann mit diesem unglaublichen Moment in der zweitletzten Minute.
Was da abging, ist in der Fussballwelt völlig einmalig! Gewaltig! Sensationell! Bern ist halt schon unglaublich. Das beginnt beim Stapi, der mit uns in der Kabine war, und geht bis zum letzten Fan. Ich glaube, das war irgendwie sogar ein nationales Fest. Denn es ist etwas geschehen, das sich die ganze Schweiz seit langem gewünscht hat.

Mehr emotionale Achterbahnfahrt geht nicht, als bei YB-Besitzer Jöggi Rihs (73) in den letzten Tagen.
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Wie erklären Sie sich, das YB am Ende des Tages diese Saison von A bis Z dominiert hat?
Man kann mit Geld viel machen. Aber es bringt wenig, wenn es mit dem People Business nicht aufgeht. Das ist so ein populärer Ausdruck. Aber gelebt wird er in den seltensten Fällen. Wir haben geschaut, dass nur noch Leute hier sind, die in dieser Philosophie aufgehen. Diese Linie haben wir durchgezogen.

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Aber es war ein langer Weg. Sie mussten immer wieder intervenieren im Laufe der Jahre...
In der Tat mussten wir das eine oder andere Mal einschreiten und sagen: Stopp, so nicht! Aber wir haben die nötige Geduld aufgebracht, bis wir die Leute gefunden hatten mit dem nötigen Talent und der Sensibilität für unser Projekt. Und dies auf allen Ebenen. Beginnend auf dem Platz bis ganz nach oben beim Kopf des Fisches. Wenn es irgendwo nicht funktioniert, sagt man ja, der Fisch stinke am Kopf. Wir können stolz darauf sein, dass wir im letzten Jahr diese Symptome nie mehr gehabt haben.

Was war denn die Rolle von Ihnen und Andy?
Also ich war nur im Hintergrund. Mir geht es da um etwas ganz anderes: Um die Förderung der Jugend. Wir schauen, dass es hier Vorbilder gibt, die den Jungen zeigen, was der Sport bedeutet. Welch unglaubliche Lebensschule er ist, um gesteckte Ziele zu erreichen.

Und dann sind sie mit Rapperswil-Jona auch noch aufgestiegen. Sind diese beiden Riesen-Erfolge vergleichbar?
Absolut! Es steckt genau dieselbe Philosophie dahinter, die richtigen Leute an die Schalthebel zu bringen. Und auch in die Mannschaft. Ich habe vor dem siebten Spiel mit Topskorer Dion Knelson gesprochen. Er ist genau so ein Typ, der das vorlebt. Ich war im Stadion, als wir aufstiegen. Auch das war riesig!

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Mannschaft
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FC Lugano
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Servette FC
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FC Zürich
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FC Luzern
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FC Basel
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10
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FC St. Gallen
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FC Sion
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Grasshopper Club Zürich
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10
FC Lausanne-Sport
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