«Frei hat den Basel-Bonus – bei anderen wäre es schon sehr kritisch»
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Henchoz über die Lage beim FCB:«Frei hat den Basel-Bonus – bei anderen wäre es kritisch»

Itten bei Rot-Blau unerwünscht
Ein Basler schiesst für YB die Tore, die der FCB braucht

Cedric Itten trug beim letzten FCB-Sieg in Bern noch das rot-blaue Trikot. Das Basler Eigengewächs macht heute im YB-Dress den FCB-Stürmern vor, was ein Knipser ist.
Publiziert: 30.10.2022 um 10:57 Uhr
Sebastian Wendel

Cedric Itten weiss, wie sich ein FCB-Sieg auf dem Kunstrasen in Bern anfühlt. Am 22. Mai 2016 steht der Stürmer in der Startelf, als Rot-Blau YB in dessen Heimstadion 3:2 bezwingt. Bis heute der letzte Basler Sieg in der Hauptstadt.

Gut sechs Jahre später wird der ehemalige FCB-Junior alles daran setzen, das Ende des Basler Wankdorf-Fluchs hinauszuzögern. Itten steht nun bei YB in Lohn und Brot, ein Heimsieg heute gegen den FCB würde den Abstand zwischen den beiden Teams auf 11 Verlustpunkte nach 14 Runden vergrössern.

In Basel? Ist das rot-blaue Eigengewächs unerwünscht. «Aus Basel habe ich in den vergangenen Jahren nie etwas gehört», antwortet er im Sommer auf die Frage, warum ihn nach zwei Jahren in Glasgow die Rückkehr in die Schweiz nach Bern und nicht in seine Heimat führte.

Die 1,8 Millionen Franken Ablöse machen sich bislang bezahlt: Schon sechs Mal hat Cedric Itten in der Liga für YB getroffen.
Foto: keystone-sda.ch
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Beim FCB ist die Strategie «Rot-Blau für immer» mit dem Rücktritt von Ex-Präsident Bernhard Burgener im Papierkorb gelandet. Nachfolger David Degen setzt auf den FCB als Durchlauferhitzer für auswärtige Talente, die gewinnbringend wieder verkauft werden sollen. Ein Anlageobjekt ist Itten mit seinen 25 Jahren nicht mehr. Dafür ein zuverlässiger Torschütze. Und damit das, was dem FCB in dieser Saison fehlt. Ohne Knipser kein Erfolg – die alte und einfache Weisheit bewahrheitet sich einmal mehr.

Früher eine undenkbare Pointe

Sechs Tore hat Itten in der Super League für YB erzielt. Und damit eines weniger als das Basler Mittelstürmer-Trio Andi Zeqiri, Bradley Fink und Jean-Kevin Augustin zusammen. Klasse statt Masse in Bern – Masse statt Klasse in Basel. Und: Ein Basler schiesst für YB die Tore, die der FCB dringend nötig hätte! Zu Zeiten, als Itten noch in Basel spielte und mit dem FCB in Bern gewinnen konnte, eine undenkbare Pointe.

Und so gehts aus Basler Sicht heute im Wankdorf auch nicht um irgendwelche Meistergelüste. «Nie», so Trainer Alex Frei, sei bislang im Austausch mit Klubboss David Degen das Wort «Meistertitel» gefallen. Das bescheidene FCB-Motto in Bern: YB und den verlorenen Sohn Cedric Itten ärgern.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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