«Ich kann Kritik von Magnin nachvollziehen»
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Liga-CEO Schäfer:«Ich kann Kritik von Magnin nachvollziehen»

Jetzt wehrt sich Schäfer
Deshalb wurde FCZ-YB nicht verschoben

Seit über einer Woche herrscht im Schweizer Fussball ein massives Corona-Chaos. Es kommt zu Spielverschiebungen und Verwirrung um das Corona-Schutzkonzept. Kritik ist vorprogrammiert. Liga-Boss Claudius Schäfer nimmt Stellung.
Publiziert: 20.07.2020 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2020 um 18:37 Uhr
Eynat Bollag

Die Coronafälle der letzten Tage bringen die Meisterschaft in absurde Bahnen. Vor allem den FC Zürich triffts hart. Die ganze Mannschaft, mit Ausnahme von ein paar wenigen, muss in Quarantäne. Die Folgen: Der FCZ muss mit der U21 gegen den FC Basel antreten und wenige Tage später die A-Mannschaft direkt vom Sofa ein Pflichtspiel gegen Meister YB bestreiten. Dass das, insbesondere vom FCZ, kritisiert wird, liegt auf der Hand. Für Trainer Ludovic Magnin ist es unbegreiflich, dass die Liga ihnen nicht entgegengekommen ist, nachdem sie die U21 nach Basel geschickt hatten, damit die Meisterschaft weitergehen kann. «Ich denke, was wir der Liga gegeben haben mit der U21 gegen Basel anzutreten, da hätten sie uns einen Tag später spielen lassen müssen. Das ist für mich unbegreiflich», so Magnin gegenüber SRF.

In der sonntäglichen SRF-Sendung «Super League Goool» stellt sich Liga-CEO Claudius Schäfer der Kritik. Schäfer über...

... den Vorwurf, das Spiel gegen YB nicht um einen Tag verschoben zu haben:
«Ich kann die Kritik nachvollziehen. Aber wenn wir der Verschiebung stattgegeben hätten, wäre das ein Präjudiz gewesen. Bei einem weiteren Fall hätten wir schlicht keine Verschiebungsdaten mehr.»

Nach der Kritik an der Swiss Football League (SFL) äussert sich CEO Claudius Schäfer gegenüber SRF.
Foto: TOTO MARTI
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... den Vorwurf, die Liga würde die Gesundheit der Spieler nicht ernst nehmen:
«Es ist überhaupt nicht so, dass wir die Gesundheit der Spieler nicht ernst nehmen. Die Hygienemassnahmen sind das wichtigste, da müssen sich alle daran halten.»

... über das Einhalten der Hygienevorschriften:
«Das können wir selber nicht so gut beurteilen. Wir haben Szenen gesehen, die uns in den letzten Wochen gar nicht gefallen haben. Wir haben die Klubs deshalb nochmals eindringlich darum gebeten, das mit den Spielern anzuschauen. Es wurden Trikots ausgetauscht, es gab überschwänglicher Torjubel, was natürlich verständlich ist. Es sind Emotionen im Spiel. Wir haben aber nicht das Personal, um die Einhaltung der Hygienevorschriften wie Polizisten zu überprüfen. Man kann uns nicht mit einer Bundesliga oder La Liga vergleichen. La Liga verfügt über zirka 700 Mitarbeiter, bei uns sind es 15. Da wäre diese Kontrolle nicht möglich gewesen.»

... über den Vorwurf, dass zu wenig Corona-Tests durchgeführt würden:
«Im ersten Konzept, das wir dem BAG einreichten, waren die Tests drin. Doch das BAG gab klar die Antwort, dass sie präventive Tests ablehnen. Deshalb wurden die Tests wieder gestrichen. Man hat uns gesagt, dass ein negativer Test eine falsche Sicherheit gibt, das ist das erste und das zweite ist das Kosten-Nutzen Verhältnis.

... über den knapp verhinderten Meisterschaftsabbruch?
«Wir waren nicht nah an einem Abbruch. Wir wollen die Saison unbedingt fertig spielen. Klar, es darf jetzt nicht mehr viel passieren, aber dass wir kurz vor einem Abbruch waren, das kann ich nicht unterschreiben.»

... über das Szenario eines weiteren Quarantäne-Falls einer Mannschaft:
«In so einem Fall müsste man wieder Lösungen finden. Dann wäre der 3. August nicht mehr so sakrosankt. Falls das «worst case»-Szenario kommen sollte, dass nochmals eine Mannschaft für längere Zeit in Quarantäne gehen müsste, könnten wir diesen 3. August sicher nicht mehr halten und müssten andere Lösungen suchen, in dem wir die Klubs zu einem anderen Zeitpunkt der Uefa melden.»

... über den Saisonbeginn am 13. September:
«Es wird schwierig sein. Wir werden ja nicht eine ganz andere Situation im Bezug auf das Virus haben. Im Moment ist es so, dass ab dem 1. September wieder mit mehr Zuschauern gespielt werden sollte. Ich hoffe, dass das so bleibt. Es ist vor allem wirtschaftlich enorm wichtig für die Klubs. Sollte das nicht möglich sein, müssen wir über andere Lösungen diskutieren. Aber da sind wir auch abhängig von den Behörden und vom Bundesrat und nicht zuletzt vom Virus.»

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
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