«Für ihn wäre es besser, wenn er den Verein wechselt»
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Kubi über YB-Spycher:«Für ihn wäre es besser, wenn er den Verein wechselt»

Kubi zur schwachen YB-Saison
«David Wagner hat vieles zerstört»

Es ist eine Saison zum Vergessen für die Berner Young Boys. Am Ursprung des Chaos liegt Ex-Coach David Wagner (50), sagt Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz.
Publiziert: 14.04.2022 um 11:51 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2023 um 16:47 Uhr
Kubilay Türkyilmaz

Mein spontaner, erster Gedanke nach dem nicht enden wollenden Kriechgang von YB, der nun trotz Trainerwechsels bald zwei Monate anhält, war: Mit diesem Trainer kann man nicht in die neue Saison gehen. Der zweite Gedanke: Es ist der perfekte Zeitpunkt für den Sportchef, eine neue Herausforderung anzunehmen, zum Beispiel in der Bundesliga.

Doch nach eingehender Reflexion habe ich diese beiden spontanen Gedanken verworfen. YB wäre gut beraten, mit Matteo Vanetta in die neue Saison zu gehen und Christoph Spycher die Umstrukturierung der Mannschaft vorantreiben zu lassen. Vanetta trägt die DNA von Gerry Seoane in sich. Diesen Fussball mit höchster Intensität, den man bei YB diese Saison nur ganz selten gesehen hat. Der Tessiner versucht diese DNA dem Team wieder einzuimpfen.

Unter Wagner ging vieles kaputt

Aber das ist ein brutal schwieriger Job, denn es ist ganz viel kaputtgegangen. Konkreter: David Wagner hat vieles zerstört, was Seoane – und vor ihm Adi Hütter - aufgebaut haben. Dieses Spiel mit höchster Intensität – nicht nur in den Spielen, auch im Training. Das ging mit der Zeit völlig verloren. Der Rest an Seoane-DNA reichte noch knapp, um sich für die Champions League zu qualifizieren und das Wunder gegen Manchester United zu schaffen. Doch danach ging es in der Tendenz nur noch bergab…

Kubilay Türkyilmaz spricht über die verkorkste Saison von Meister YB – und wie es nun weitergehen sollte.
Foto: TOTO MARTI
1/7

Weil der Klub sich in einer äusserst heiklen Lage befindet, braucht es Leute, die den Laden kennen. Wie Vanetta. Und er hat zwei Assistenten zur Verfügung, welche die perfekte Ergänzung sind: Steve von Bergen und Harry Gämperle. Und wenn bei YB das Worst-Case-Szenario eintritt und man die internationalen Plätze verpasst? Das wird nicht passieren. YB hat zu viel Qualität und wird sich deshalb unter den ersten drei halten.

Spycher ist der richtige Mann

Und schon am Samstag beim FCZ ist Christian Fassnacht ziemlich sicher zurück. Auch wenn es noch nicht von Beginn weg reicht: Die Rückkehr des aktuell wichtigsten YB-Spielers wird dem Team gewaltig Schub geben. Ein Berner Sieg in Zürich würde mich jedenfalls nicht erstaunen. Und dann? Braucht es eine genau definierte Strategie, wie es mit dieser Mannschaft weitergehen soll.

Der Vertrag von Spycher ist noch nicht verlängert worden. Soll YB das nun tun oder sich nach frischem Blut auf der wichtigsten Position umsehen? Und wäre es nicht der perfekte Zeitpunkt für den Berner, dem Lockruf der Bundesliga zu erliegen? Beides wird nicht eintreten. Der Vertrag wird bald verlängert werden. Wie es auch Spycher gerne möchte. Er will in Bern bleiben. Auch aus familiären Gründen. Und nun kriegt er die Chance zu beweisen, dass er diskussionslos der grosse Stratege ist, als den man ihn vier Jahre lang dargestellt hat. Die Herausforderung ist riesig. Wenn einer sie meistern kann, dann Spycher.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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