Nach elf Jahren bei den Zürchern
FCZ-Nachwuchsleiter schmeisst kurz vor Pension hin

Der FC Zürich treibt seine Rundumerneuerung rasant voran. Weit mehr als 20 Personalmutationen hat es in den letzten Monaten gegeben. Nun macht der Nachwuchsleiter einen frühzeitigen Abgang.
Publiziert: 11.04.2024 um 18:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2024 um 20:30 Uhr
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Pascal RuckstuhlSport-Desk-Reporter

Nachwuchsleiter Heinz Russheim (61) ist seit elf Jahren beim FC Zürich. Beim Trainingszentrum auf dem Heerenschürli ist er beliebt, für den FCZ arbeitete er in der Vergangenheit stets inbrünstig und mit Leidenschaft.

Nun steht Russheim unmittelbar vor der Pensionierung. Doch bei seinem langjährigen Arbeitgeber wird er diese nicht erleben. Denn vor wenigen Tagen hat er dem Klub mitgeteilt, dass er hinschmeissen wird.

Mehr als zwei Dutzend Personalmutationen

Beim FCZ ist das eine weitere durchaus brisante Personal-Entwicklung. Russheim ist mitverantwortlich dafür, dass die Zürcher aktuell eine der besten Akademien des Landes stellen. In seiner elfjährigen Zeit wurden unter anderem die U16 und U18 Meister und heutige Profi-Spieler wie Mirlind Kryeziu, Bledian Krasniqi oder Lindrit Kamberi schafften den Sprung in die Super League.

Beim FCZ ist es in den letzten Wochen und Monaten zu vielen Wechseln und internen Rochaden gekommen.
Foto: Pius Koller
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Warum also schmeisst ein so erfolgreicher und verdienter Mitarbeiter ausgerechnet so kurz vor der Rente hin?

Hört man sich auf dem FCZ-Campus um, wäre er unter den richtigen Umständen gerne noch länger geblieben. Doch im Zuge des Kurswechsels mit der neuen Philosophie spürte er das uneingeschränkte Vertrauen der Chefetage nicht mehr. Auch der Einfluss sei nicht mehr derselbe gewesen.

Auffallend: Der Abgang von Russheim ist nur einer von vielen. Mit ihm geht auch Andreas Winiger (33), der Spielanalyst der Academy. Dazu haben in den letzten Wochen und Monaten diverse Mitarbeiter neue Aufgaben erhalten. Einige sind im Zuge der Umstrukturierung gefeuert worden, andere offiziell aus freien Stücken gegangen. Zum Beispiel der ehemalige U21-Coach Genesio Colatrella, der sich nicht in die U19 zurückstufen lassen wollte.

Insgesamt sind seit dem Antritt von Sportchef Milos Malenovic (39) schon mehr als 30 Personalmutationen (Interne Wechsel, Ab- und Zugänge) vorgenommen worden. Das geht den Angestellten nicht spurlos vorbei. Offenbar sorgen sich Einzelne um ihre langfristige Zukunft im Verein.

Nachfolge schon in den Startlöchern?

Angesprochen auf die hohe Fluktuation in den letzten Monaten sagt FCZ-Boss Ancillo Canepa (70): «Wie schon verschiedentlich angekündigt, haben wir aufgrund diverser Analysen interne Abläufe und auch Mitarbeiterprofile neu definiert. In solchen Situationen muss jeder Mitarbeitende selber entscheiden, ob er einen solchen Veränderungsprozess mitgestalten will.» Personelle Veränderungen gehören in jedes Unternehmen, so der FCZ-Boss. Aber das enorme Tempo an Veränderungen birgt auch Gefahren, weil die Kontinuität verloren geht. Canepa dazu: «Wir wollen und müssen uns weiterentwickeln. Und natürlich streben wir auch Kontinuität auf hohem Niveau an.»

Wer in Zukunft die frei werdende Stelle als Nachwuchsleiter einnimmt, ist noch unklar. In der Pole-Position dürfte aber Sascha Milicevic sein. Der 48-Jährige ist seit Dezember 2023 Ausbildungschef und einer der vielen neuen Gesichter, die Malenovic nach Zürich gelotst hat.

Ebenfalls noch offen ist die Zukunft von Heinz Russheim. Auf der Social-Media-Plattform «Linkedin», wo er über seinen Abgang informiert hat, schreibt er von einer ungewissen Zeit. Aufgrund seines Renommees dürfte es ihm nicht allzu schwerfallen, einen neuen Job zu finden. Sofern er denn noch möchte. 

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