Nach Penalty-Diskussionen:
So macht der VAR nur wenig Sinn

Woche für Woche wird in der Super League über den VAR diskutiert. Vor allem die Handspiel-Regel sorgt für Unverständnis. In dieser Form macht der VAR nur wenig Sinn, schreibt Blick-Fussballchef Christian Finkbeiner.
Publiziert: 20.02.2023 um 20:30 Uhr
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Keine Super-League-Runde vergeht ohne VAR-Diskussionen. Diese haben in der Rückrunde noch einmal zugenommen. Die Liga und der Verband tun gut daran, die Handhabung schnellstens zu überdenken. Denn so macht der Video Assistant Referee nur wenig Sinn.

Der VAR wurde 2018 eingeführt, um den Fussball gerechter zu machen. Klare Fehlentscheide – bei Penaltys, Toren oder Platzverweisen – sollten durch das Sichten der TV-Bilder verhindert werden. Ein Airbag für die Schiedsrichter quasi.

Von der ursprünglichen Idee hat sich die Super League längst verabschiedet. Zu oft greifen die Video-Refs in Volketswil via Funk ein und fordern die Schiris auf dem Platz auf, einen Entscheid noch einmal zu überprüfen.

Handspiel oder nicht von Fabian Frei?
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Entscheide, die Interpretationsspielraum bieten, werden umgestossen – im Videoraum, auch wenn letztlich der Schiedsrichter im Stadion entscheidet. Praktisch jede Ballberührung mit der Hand wird inzwischen im Nachgang als Penalty-reif bewertet. Der Ärger bei Spielern, Trainern und Fans ist verständlich, die Verwirrung gross.

Durch das häufige Eingreifen des VARs wird der Schiedsrichter auf dem Platz von einem Teil seiner Verantwortung entbunden. Das ist falsch. Auch im Zeitalter des VAR sollte sein Entscheid gelten. Und dieser nur umgestossen werden, wenn ein klarer Fehler vorliegt. Dass auch in anderen Ligen Wochenende für Wochenende heftig diskutiert wird, ist nur ein schwacher Trost.

Als Vorbild dient für einmal die Fifa. Sowohl an der WM in Russland 2018 als auch in Katar 2022 wurde der VAR mit Mass eingesetzt. Dadurch wurden zwar nicht alle Fehler verhindert, diese aber minimiert. Diskussionen gab es selten. Das muss das Ziel sein. Denn nur dann ergibt der VAR auch wirklich Sinn.

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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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