«Die waren auf Koks»
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GC-Anliker über die Pyrowerfer:«Die waren auf Koks»

Nach Pyro-Skandal in Sion
GC sagt Chaoten den Kampf an

Am Morgen nach dem Pyro-Skandal in Sitten ist GC geschockt. Der Vorstand will gegen die Chaoten «harte Massnahmen» ergreifen. Und Präsident Anliker äussert einen Drogen-Verdacht gegen die Störenfriede.
Publiziert: 17.03.2019 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 10.06.2019 um 08:59 Uhr
Riesenskandal in der Super League: Wütende GC-Fans erzwingen am 16. März einen Spielabbruch!
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Max Kern und Matthias Dubach

Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit eskaliert es. Auf dem Sektor der GC-Fans fliegen Pyro-Fackeln aufs Spielfeld, die folgenden Beschwichtigungsversuche der Spieler, Trainer und von Präsident Stephan Anliker vor der Kurve bringen nichts.

Die GC-Chaoten erzwingen den Spielabbruch! Anliker ist aufgebracht, als er beim SRF zum TV-Interview schreitet. Er sagt über die Stimmung bei den Fans: «Es war absolut sinnlos. Die sind bekokst, die sind betrunken. Sie haben hinter den Gittern getan wie wilde Tiere.»

Hoppla! Waren die Abbruch-Provokateure mit Kokain und Alkohol zugedröhnt? Für den GC-Boss ist das offenbar klar. Vor der Abfahrt des Team-Busses erwähnt Anliker den Kokain-Verdacht auch noch unter vier Augen gegenüber Sion-Trainer Murat Yakin.

Krisensitzung am Sonntagmorgen

Nach einer kurzen Nacht sitzt der GC-Verwaltungsrat am Sonntagmorgen zu einer ausserordentlichen Sitzung zusammen. Danach teilt der Rekordmeister mit, dass man sich für harte Sanktionen und Massnahmen gegen die Krawall-Urheber einsetzen werde. 

GC-Vizepräsident András Gurovits wird vom Verwaltungsrat mit der Leitung und Koordination aller notwendigen internen und externen Untersuchungen beauftragt. Gurovits sagt: «Nach einer solchen Eskalation und einer Gefährdung des Publikums und der Spieler müssen wir auch strafrechtliche Massnahmen genau prüfen.»

In Zusammenarbeit mit der Liga, der Polizei und allenfalls der Staatsanwaltschaft wollen die Zürcher den Skandal aufarbeiten. Gurovits will, dass der Fall intern wie extern untersucht wird. «Nach Vorliegen der Ergebnisse werden wir entsprechende Massnahmen einleiten», so Gurovits weiter. Es wird eine Strafanzeige gegen Unbekannt geprüft. 

GC fordert Fans zur Mitarbeit auf

Der Verwaltungsrat appelliert auch an die Selbstregulierung innerhalb der GC-Fankurve. Die hat in Sion versagt. Nun schreiben die GC-Bosse: «Wir vertrauen den Fan-Gruppen, dass sie dieses Problem bei ihren Mitgliedern aktiv adressieren und so zur Lösung beitragen. Die Randalierer haben GC auch in sportlicher Hinsicht geschadet. Spieler, Trainer und das Personal waren geschockt ob der rohen Gewalt einzelner GC-Fans in Sion.»

Doch es bleibt zweifelhaft, ob die gemässigten GC-Fangruppen solche aufgeputschten Aggressoren in die Schranken weisen können. Kokain und Alkohol ist keine neue Begleiterscheinung in den Kurven. 

Anliker sprach aus, was viele Beobachter der Ultra-Fanszene längst wissen. Kokain ist wie in vielen anderen Gesellschaftsschichten und im Nachtleben nicht mehr wegzudenken. Konsumiert wird kaum noch versteckt. Auch nicht in den Fan-Extrazügen. Ein Ex-Ultra berichtet Anfang Februar im BLICK: «Auf den Tischen, auf dem Boden, in den WCs. Überall werden Drogen konsumiert, das versteckt dort niemand mehr.»

Anliker verlangt denn nun auch weniger wegen den illegalen Substanzen, sondern wegen der wohl gewollten Eskalation ein grimmiges Nachspiel für die Chaoten: «Man muss diesen kleinen Teil der Fans ausfindig machen und gopfriedstutz einfach etwas tun. Es kann nicht sein, dass die Polizei sie festnimmt und sie hinten wieder rauslässt!», sagt er bei SRF.

Wie geht es jetzt weiter? Im sportlichen Bereich liegt der Ball nun bei der Liga-Disziplinarkommission. Und bei den Fans? BLICK erfuhr: Der Fall liegt schon bei der Staatsanwaltschaft.

Sion spielt mit Hoppers-Abwehr Katz und Maus
2:30
GC-Fans erzwingen Spielabbruch:Sion spielt mit Hoppers-Abwehr Katz und Maus
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