Replik auf Blick-Interview
FCZ-Boss Canepa attackiert Servette-Präsident Fischer

Das Blick-Interview von Servette-Boss Didier Fischer bringt Zürich-Präsident Ancillo Canepa so sehr in Rage, dass er im Matchprogramm des Spiels gegen Basel gegen Fischer schiesst. Er hält den Genfer für eine Playoff-Windfahne.
Publiziert: 09.04.2023 um 09:33 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2023 um 13:01 Uhr

Das 1:1 im Letzigrund zwischen Zürich und Basel ist eine ziemlich träge Angelegenheit. Richtig angriffig ist hingegen FCZ-Präsident Ancillo Canepa. Der Klubboss nimmt im Vorwort des Matchprogramms Servette ins Visier. Und zwar nimmt Canepa Bezug auf ein Interview von Servette-Boss Didier Fischer im Blick.

Canepa schreibt: «Vor einigen Tagen beklagte sich der Präsident von Servette in einem Blick-Interview bitterlich und wahrscheinlich mit weinerlicher Stimme: Die FCZ-Frauen sind in der letzten Saison nur dank dem Sieg im Playoff-Finalspiel Schweizer Meister geworden.»

Servette stimmte für die Playoffs

Was Canepa an Fischers Aussage gewaltig stört? Dass der Genfer Vertreter bei der Playoff-Frage in der Super League der Männer pro Playoffs war.

FCZ-Präsident Ancillo Canepa: Klartext im Vorwort des Matchprogramms zum Basel-Spiel.
Foto: freshfocus
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«Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass ausgerechnet er sich als vehementer Befürworter für die Einführung der Playoffs geäussert hat. Auch den Antrag des FCZ zur Wiederabschaffung der Playoffs haben er und sein Klub leidenschaftlich bekämpft», schreibt Canepa.

Er meint weiter, dass bei solchen Fragen die Meinung der Klubs von den eigenen Resultaten losgelöst gemacht werden sollte. «So kann sich die Sichtweise je nach Windrichtung ändern. Wenn es einen selber betrifft, gelten offenbar nicht mehr die gleichen Kriterien.»

Canepa verkennt aber eines: Fischer ist nach wie für die Playoffs. Es hätte gereicht, die Passage, die dem Zürcher auf den Magen schlug, etwas sorgfältiger zu lesen. Fischer sagte nämlich auf die Frage, ob ihn die Erfolge von Servette stolz machten: «Ja. Zudem liegt unser Fussball-Damenteam SFCCF auf Platz eins, wie letztes Jahr. Da hoffe ich, dass es nicht wieder des Titels beraubt wird wie in der letzten Saison, als ein einziges Playoff-Spiel gegen den Besten der Liga entschied.»

Die entscheidende Passage ist «ein einziges Playoff-Spiel». Man muss wissen: Die Viertel- und Halbfinals wurden in Hin- und Rückspielen ausgetragen. Der Final hingegen in einem einzigen Spiel. Fischer stellt klar: «Das ist das Einzige, was mich stört. Wir sind generell nach wie vor für Playoffs. Aber wir sind gegen einen Final in einem einzigen Spiel.»

Mit Canepa an vorderster Front wurde im November die geplante Einführung der Playoffs für die Männer-Liga wieder gestrichen, stattdessen kommt ab nächster Saison in der aufgestockten Super League der schottische Modus zur Anwendung.

In der Women's Super League hingegen fand im letzten Mai die erste Titelvergabe in einem Playoff-Final statt (Zürich besiegte Regular-Season-Gewinner Servette im Penaltyschiessen), der Modus wird bei den Frauen für fünf Jahre testhalber angewendet.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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