Schiri-Boss Zimmermann zum umstrittenen FCB-Tor
«Doumbia versucht nicht, den Ball zu spielen!»

Die Rolle von FCB-Stürmer Doumbia beim Eigentor von St. Gallens Pechvogel Roy Gelmi gibt viel zu reden. Schiedsrichter-Boss stellt sich klar vor Ref Klossner: «Der Entscheid war korrekt.»
Publiziert: 25.09.2016 um 16:23 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:36 Uhr
Strittige Szene: Der Basler Führungstreffer
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Abseits oder nicht?Strittige Szene: Der Basler Führungstreffer
Interview: Matthias Dubach

Das umstrittene Führungstor von Basel gegen St. Gallen bewegt auch am Tag danach die Super-League-Fans. Gewertet wird es als Eigentor von Espen-Verteidiger Roy Gelmi. Doch welche Rolle spielt FCB-Star Seydou Doumbia im passiven Offside? Schiedsrichter-Boss Cyril Zimmermann nimmt Stellung.

Herr Zimmermann, verstehen Sie die Fans, die nach diesem umstrittenen Tor von einem Basler Bonus bei den Schiedsrichtern sprechen?
Nein, da es sich um einen korrekten Entscheid vom Schiedsrichter handelt.

Das kann man so sehen, wenn Doumbia tatsächlich im passiven Offside steht. Wann wird aus dem passiven ein aktives Offside?
Das Regelbuch nennt die folgenden Kriterien: Wenn der Spieler einen Gegner beeinflusst, indem er diesen daran hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können, indem er ihm eindeutig die Sicht versperrt. Wenn er den Gegner angreift, um den Ball spielen zu können. Wenn er eindeutig versucht, den Ball in seiner Nähe zu spielen, wenn diese Aktion einen Gegner beeinflusst oder wenn er eindeutig aktiv wird und so klarerweise die Möglichkeit des Gegners beeinflusst, den Ball zu spielen.

Aber Doumbia will doch auch den Ball spielen! Und Gelmi sagte, seine Aktion passierte mit dem Druck des Stürmers in seinem Rücken. Hat Doumbia so nicht eine eindeutig aktive Rolle?
Nein, dies trifft nicht zu. Doumbia spielt den Ball nicht, er versucht auch nicht den Ball zu spielen oder den Gegner in einer klaren Aktion anzugreifen.

Es gibt Standbilder, die zeigen, dass Doumbia einzugreifen scheint.
Es mag auf gewissen Bildern so aussehen. Aber von einer klaren Beeinflussung des Verteidigers kann nicht die Rede sein.

Ob er den Ball noch leicht berührt, ist nicht mal auf den TV-Bildern richtig zu sehen. Müsste, wenn es so knapp ist, nicht im Zweifelsfall auf Ballberührung und damit auf Offside entschieden werden?
Nein, wenn keine Berührung erkennbar ist, muss der Schiedsrichter davon ausgehen, dass es keine Berührung gab.

Gäbe es in der Super League den TV-Beweis: Hätte er für diese Szene etwas gebracht?
Nein, der Entscheid des Schiedsrichters war korrekt.

Der Assistent hat das Offside angezeigt. Welche Kriterien kann der Schiedsrichter anwenden, um seinen Assi zu «overrulen»?
Der Schiedsrichter kann seinen Assistenten immer overrulen. Was aber selten passiert, da der Assistent in der Regel besser platziert ist. Wenn der Schiedsrichter einen Teil der Aktion besser erkennen konnte, muss er aber eingreifen, zum Beispiel bei einem Rückpass. Im vorliegenden Fall konnte der Schiedsrichter besser sehen, ob Doumbia den Ball berührt oder nicht.

St. Gallen-Captain Toko wollte sich auch beim vierten Offiziellen, Adrien Jaccottet, beschweren. Hätte sich Jaccottet bei einer solchen Entscheidung einschalten können?
Der Entscheid obliegt immer dem Schiedsrichter. Aber der vierte Offizielle kann ihn darauf aufmerksam machen, wenn er einen Fehler des SR oder der SRA zu erkennen glaubt, sofern er eine bessere Sicht hat. Vorliegend hatte der SR die beste Sicht.

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