Schon 20 Mitarbeiter weg
Knallharte Abrechnung mit der alten FCB-Führung

Dani Büchi (43), Vertrauter von David Degen beim FCB, kehrt mit eisernem Besen durch die Geschäftsstelle. Und rechnet knallhart mit der alten Führung ab.
Publiziert: 19.08.2021 um 09:30 Uhr
|
Aktualisiert: 19.08.2021 um 14:44 Uhr

Es ist ein Phänomen, das im Fussball immer wieder auftaucht. Eine neue Führung übernimmt und kritisiert erstmal die Zahlen der alten Crew. So tut es auch Dani Büchi (43), der neue Delegierte des FCB-Holding-Verwaltungsrats. Der Vertrauens-Mann von FCB-Besitzer David Degen (38) greift Ex-Besitzer Bernhard Burgener (63) in der «Basler Zeitung» knallhart an.

Zum Beispiel: «Der FC Basel war in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht ein Selbstbedienungsladen. Aber die Mitarbeitenden mussten die Kapseln für ihren Kaffee selber kaufen. Das geht doch nicht und ist auch eine Frage des Stils.»

«77 Millionen wurden aufgebraucht»

Oder: «Fakt ist, dass in den letzten vier Jahren 77 Millionen Franken an Eigenkapital, Rückstellungen und Reserven aufgebraucht wurden. Das Geld ist weg. Wie auch immer. Und es gab wohlgemerkt nur im 2020 eine Pandemie. Wir haben dieses Jahr ein Eigenkapital von knapp 14 Millionen. Damit ist der FCB zwar noch immer der kapitalstärkste Club der Schweiz. Aber das heisst auch: Wir können maximal in dieser Höhe einen Verlust realisieren, ohne uns zu überschulden. Bei der Übernahme des Clubs betrug der für 2021 prognostizierte Verlust 28 Millionen Franken.»

Dani Büchi kehrt mit eisernem Besen durch die FCB-Geschäftsstelle.
Foto: keystone-sda.ch
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Darum, so Büchi, sei klar, dass man Transfereinnahmen (Cabral, Cömert und so weiter) brauche, um das Jahr zu überstehen. Und «wir müssen 20'000 Saisonkarten verkaufen und die Gruppenphase der Conference League erreichen. Das sind keine frommen Wünsche, sondern existenzielle Ziele.» 15'000 sind es bisher.

20 Mitarbeiter weg

Nun, parallel dazu sind 20 Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle rausgeschmissen worden oder sie haben selbst gekündigt. «Anderen haben wir die Kündigung ausgesprochen und ihnen erklärt, dass sie die Monate bis zu ihrem letzten Arbeitstag nutzen können, um zu beweisen, dass sie für den FCB ein Mehrwert sind. Einige von ihnen haben diese Aufgabe angenommen und einen neuen Vertrag erhalten…», so Büchi, «zu tieferen Konditionen.»

Denn man habe den Klub in einem schlechten Zustand vorgefunden: «Der FCB war nicht so geführt, wie man heute ein Unternehmen führt. Die Mitarbeitenden haben ihr Potenzial nicht abgerufen und waren verunsichert. Natürlich war das auch der Unruhen um den Club geschuldet. Jetzt hinterfragen wir alles. Wir können keine Leute gebrauchen, die Dienst nach Vorschrift liefern. Die werden nicht mehr lange beim FCB sein.»

Dieser raue Umgangston – es ist ein Kultur-Wechsel beim FCB nach der Ära von Bernhard Heusler und auch von Bernhard Burgener. Aber es könnte auch die Rückkehr zum Erfolg bringen. Denn sportlich ist der FC Basel so gut in die Saison gestartet wie lange nicht mehr. Gerade auch weil Degen im sportlichen Bereich durchgegriffen hat. (red)

Degen gibt Aktien ab

Im Mai hat David Degen sämtliche Aktien von FCB-Besitzer Bernhard Burgener übernommen. 91,96 Prozent der Anteile an der FC Basel Holding AG haben damit dem ehemaligen Profi-Kicker gehört. Nun aber gibt Degen einen grossen Teil seiner Aktien ab, das schreibt der FC Basel in einer Medienmitteilung. Degen behält 40 Prozent.

Die Verteilung der Aktien gestaltet sich beim FCB neu wie folgt:

  • David Degen 40,00 Prozent
  • Ursula Rey 18,41 Prozent
  • Andreas Rey 18,41 Prozent
  • Johannes Barth, Dani Büchi, Marco Gadola, Dan Holzmann 15,14 Prozent

Die restlichen 8,04 Prozent seien nach wie vor im Besitz der bisherigen Kleinaktionäre Manor AG, J. Safra Sarasin, Novasearch AG, MCH Group AG und Weitnauer Holding AG, heisst es weiter. (mam)

David Degen hält noch 40 Prozent der Anteile an der FC Basel Holding AG.
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Im Mai hat David Degen sämtliche Aktien von FCB-Besitzer Bernhard Burgener übernommen. 91,96 Prozent der Anteile an der FC Basel Holding AG haben damit dem ehemaligen Profi-Kicker gehört. Nun aber gibt Degen einen grossen Teil seiner Aktien ab, das schreibt der FC Basel in einer Medienmitteilung. Degen behält 40 Prozent.

Die Verteilung der Aktien gestaltet sich beim FCB neu wie folgt:

  • David Degen 40,00 Prozent
  • Ursula Rey 18,41 Prozent
  • Andreas Rey 18,41 Prozent
  • Johannes Barth, Dani Büchi, Marco Gadola, Dan Holzmann 15,14 Prozent

Die restlichen 8,04 Prozent seien nach wie vor im Besitz der bisherigen Kleinaktionäre Manor AG, J. Safra Sarasin, Novasearch AG, MCH Group AG und Weitnauer Holding AG, heisst es weiter. (mam)

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