«Kasami kann sicher nicht in die Ferien»
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Sion-Held Kasami auf Absprung:«Das war vielleicht mein letztes Spiel hier»

Sion-Held Kasami auf dem Absprung
«Das war vielleicht mein letztes Spiel hier»

Sion erkämpft sich dank eines 2:1-Erfolgs in Genf den vorzeitigen Ligaerhalt. Der Mann des Spiels und der letzten Wochen, Pajtim Kasami (28), deutet nach dem verrückten Romand-Derby seinen Abgang an.
Publiziert: 04.08.2020 um 08:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2020 um 09:23 Uhr
Dario Dietsche

«Total k.o., energielos und mit Schmerzen überall», ist Pajtim Kasami ins Spiel der Wahrheit gestartet. «Doch ich habe es durchgezogen», sagt der 28-Jährige stolz. Und wie! Mit seinem Ausgleichstreffer (43.) per Kopf, sowie dem Assist zu Uldrikis' 2:1 (74.) hat der Zürcher massgeblichen Anteil am vorzeitigen Ligaerhalt des FC Sion.

Hier rettet Fickentscher Sion den Liga-Erhalt
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Bei Sieg gegen Servette:Hier rettet Fickentscher Sion den Liga-Erhalt

Dabei deutet in der Startphase wenig auf einen Exploit der Walliser hin. «Die ersten 25 Minuten waren katastrophal», so Kasami. Servette dominiert das Geschehen, führt dank einem fein heraus kombinierten Kone-Tor (28.) mehr als verdient mit 1:0. So düster es zu dem Zeitpunkt für Sion aussieht, wird es wenig später auch im Stade de Genève. Plötzlich gehen sämtliche Lichter aus, die Anzeigetafel wird schwarz, auch das Internet ist tot. Man habe «technische Probleme» , lässt der Stadion-Speaker verlauten. Die Spieler verabschieden sich in die Kabine, nach 16 Minuten gehts weiter.

Mit einer eindrücklichen Reaktion von Sion, allen voran von Pajtim Kasami. «Ich wurde sehr laut in der Kabine – habe gesagt, dass es so nicht geht.» Die Elektrizitäts-Panne verkommt zum Anfang der Wende: Wie unter Strom sprinten die Walliser zurück auf den Platz, wärmen sich vor dem Wiederanpfiff intensiver und länger als Servette auf.

Dank Pajtim Kasami beendet Sion die Saison auf Rang acht und muss nicht in die Barrage.
Foto: keystone-sda.ch
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«Hörte plötzlich, dass es in Zürich 3:3 steht»

Die Walliser laufen fortan richtig heiss, zeigen einen elektrisierenden Auftritt im mittlerweile strömenden Genfer Regen. Nach dem Ausgleich gelingt Sion trotz einer Top-Chance (47.) von – … Kasami natürlich – lange kein Tor. Der eine Punkt scheint Sion zu reichen, da Thun gegen Zürich 0:3 zurückliegt.

«Auf einmal hörte ich dann, dass es in Zürich 3:3 steht. Da mussten wir nochmals richtig kämpfen», sagt Kasami, der beim entscheidenden Querpass auf Uldrikis seine ganze Klasse zeigt: Welch eine Ruhe bei einer Aktion, die immerhin über Liga-Erhalt oder Barrage entscheidet. Und das mit 13 Spielen über die volle Länge binnen zehn Wochen in den Knochen.

«Ich habe den Trainer gefragt, ob ich nicht ein Spiel aussetzen kann», sagt Kasami. Doch Tramezzani brauchte den «grossen Spieler», der trotz schwierigen Zeiten in Sion eine «enorme Opferbereitschaft» gezeigt habe in jeder Sekunde des Abstiegskampfs, konnte nicht auf ihn verzichten.

Zeichen stehen auf Abgang

Gut möglich, dass er dies von nun an aber machen muss. «Nach drei Jahren in Sion war dies vielleicht mein letztes Spiel hier», so Kasami. Seit Januar (damals wurde er von Präsident Constantin während drei Wochen freigestellt) sei er mit diversen Vereinen in Kontakt. Konkrete Angebote lägen vor, verrät Kasami ohne mit der Wimper zu zucken.

Klingt stark nach Abgang, Kasami scheint weg zu wollen. Obschon Sion noch im Cup dabei ist, am Donnerstag den Viertelfinal in Rapperswil bestreitet? Kasami: «Wir werden sehen, ob ich da spiele. Ich weiss nicht, ob der Klub uns in die Ferien schickt oder auf den Cup setzt».

Kasami hofft auf Ersteres, wie sich unschwer zwischen den Zeilen raushören lässt. Schmunzelnd geht der Mann mit Champions-League-, Premier-League- und Serie-A-Erfahrung der Frage nach seiner nächsten Traum-Liga aus dem Weg. «Jetzt muss ich zuerst einmal runterfahren», so Kasami abschliessend.

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