Sturmjuwel hätte gar nicht spielen dürfen
Sutter schrammt am ersten Bock vorbei!

St. Gallens Sportchef Alain Sutter wollte Semir Smajlagic (19) testen. Doch der Bosnier hätte als Nicht-EU-Bürger gar keine Arbeitsbewilligung erhalten.
Publiziert: 13.01.2018 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:09 Uhr
Mit Argusaugen beobachtet Sportchef Alain Sutter das Training der FCSG-Spieler.
Foto: TOTO MARTI
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Michael Wegmann (Text) und Toto Marti (Fotos) aus Marbella

Eigentlich wollte Alain Sutter gestern zusammen mit Semir Smajlagic ins Trainingslager des FC St. Gallens einrücken. Smajlagic ist ein 19-jähriges bosnisches Stürmertalent vom FK Sarajevo. «Ich habe ihn selbst noch nicht gesehen, aber die Informationen, die wir über ihn eingeholt haben, tönen vielversprechend», sagt Sutter noch am Mittwoch zu BLICK.

Zu diesem Zeitpunkt ist ihm noch nicht bewusst, dass Smajlagic für den FC St. Gallen nicht spielen dürfte. Sogar mittrainieren wäre nicht erlaubt. Denn junge Nicht-EU-Bürger wie Smajlagic ohne einjährige Erfahrung als Profifussballer bekommen in der Schweiz gar keine Arbeitsbewilligung. So will es das Gesetz.

Haben ambitionierte Ziele mit St. Gallen: Trainer Contini (l.) und Sportchef Sutter.
Foto: TOTO MARTI

Sutter, der das Amt des Sportchefs erst seit wenigen Tagen ausübt, wird erst kurz vor seinem Trip nach Marbella über diese Regelung informiert. «Ich bin froh, dass ich Leute um mich habe, die mir helfen», sagt Sutter beim Testspiel der Ostschweizer in Estepona.

Sutter schrammt knapp an seinem ersten Bock als Sportchef vorbei. Der ehemalige Nati-Star und SRF-Experte nimmt es sportlich. «Ich bin neu im Geschäft. Ich hole mir viele von diversen Leuten Informationen ein. Ich muss noch lernen, lernen und lernen. Dabei werde ich sicher auch einige Fehler machen.»

«Ich muss noch lernen, lernen und lernen», so Sutter selbstkritisch.
Foto: TOTO MARTI

Er wäre übrigens nicht der erste Sportchef, dem dieser Fauxpas unterlaufen wäre. Der FCB stattete 2013 den damals 19-jährigen Serben Veljko Simic mit einem Fünfjahresvertrag aus. Die Arbeitsbewilligung blieb aus. Gleiches passiert dem FCSG 2014. Leidtragender damals ist Visar Musliu, ein U21-Natispieler aus Mazedonien.

Smajlagic ist übrigens gestern wieder nach Sarajevo zurückgeflogen – statt wie vorgesehen vom Flughafen Kloten nach Malaga weiter. «Klar war er enttäuscht», sagt Sutter. Er hätte den Bosnier nach Andalusien mitgenommen, damit er mit dem FCSG mittrainieren darf. Doch Smajlagic hatte auch noch eine leichte Grippe. «Das Risiko, dass er weitere Spieler anstecken könnte, war zu gross», sagt Sutter. Im Auge behalten will er Smajlagic gleichwohl.

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