Thun-Sportchef Gerber hegt Ambitionen
«Ich will irgendwann zuoberst sein!»

Obwohl Thun gegen Bankrott und Abstieg kämpft, träumt Andres Gerber vom Meister-Titel.
Publiziert: 18.01.2017 um 17:17 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:40 Uhr
Andres Gerber ist seit sieben Jahren Sportchef beim FC Thun.
Foto: Sven Thomann
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Martin Arn

Während sich die Konkurrenz im Süden vorbereitet, schuftet Thun auf dem heimischen Kunst­rasen. «Es wäre ein falsches Zeichen gewesen, ins Trainingslager zu reisen», sagt Sportchef Andres Gerber. Die Oberländer standen im Dezember kurz vor dem Bankrott. Nur dank einer Spendenaktion und eines Darlehens der Stadt kann Thun in die Rückrunde starten.

Und überhaupt: «Es herrschen dieselben Bedingungen wie beim Rückrundenstart im Februar. Wir sind auf jeden Fall bereit, wenns losgeht!»

Das müssen die Thuner sein. Punktgleich mit Vaduz liegen sie auf dem letzten Platz! Auch wenn Andres Gerber sagt, dass das Team «über sehr viel Qualität» verfüge und man «fünf bis acht Punkte mehr auf dem Konto» haben könnte: Der FC Thun steckt mitten im Abstiegskampf.

Umso erstaunlicher, dass die Thuner vergangene Woche die Trennung von Trainer Jeff Saibene per Ende Saison bekannt gaben. Assistent Marc Schneider übernimmt dann das Zepter.

Hat Gerber nicht Angst, dass Trainer Saibene zur «lahmen Ente» wird? Gerber: «Überhaupt nicht! Die Spieler würden sich ins eigene Fleisch schneiden. Der aktuelle Coach ist noch da, und mit Assistent Marc Schneider steht der kommende Trainer jeden Tag auf dem Platz.» Klar ist aber auch, dass es bei einem Fehlstart schnell zu Diskussionen kommen kann.

Seit sieben Jahren ist Gerber nun Sportchef in Thun. Und er erhält für seine Arbeit fast nur Lob. Steffen, Zuffi, Sanogo und Munsy hat er verpflichtet und gewinnbringend verkauft. Thun hat Europa League gespielt während andere wie Luzern, GC oder der FCZ gegen den Abstieg spielten.

Für den FC Thun wäre der Abstieg «eine Katastrophe», wie auch Gerber einräumt, möglichweise wäre es sogar das Ende des Profifussballs im Berner Oberland. So weit mag er aber nicht denken. «Ich bin überzeugt: Wir schaffen den ­Ligaerhalt.»

Strebt der Mann, der selber Champions League gespielt hat, nicht nach Höherem, nach einem Spitzenverein, wo er Spieler verpflichten kann statt sie verkaufen zu müssen? Gerber denkt kurz nach: «Mich fasziniert diese Arbeit, aus wenig viel herauszuholen, zu optimieren. Das ist eine Riesenherausforderung. Ich will jedes Jahr besser werden und irgendwann zuoberst stehen.»

Zuoberst? «Ja», sagt Gerber, «das ist mein Traum. Wer hat denn schon auf Leicester als englischer Meister getippt?»

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