«Meine Freundin findet es nicht so schlimm»
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Thun-Stillhart über Schnauz:«Meine Freundin findet es nicht so schlimm»

Thun-Star mit Kultpotenzial
Darum hat Stillhart gleich drei Schnauzer tätowiert

Auf dem Platz ist Thuns Basil Stillhart (25) der Mann fürs Grobe. Daneben ist er für jeden Spass zu haben. Sein Schnauzer hat Kultpotenzial – auch, weil es da noch ein Tattoo dazu gibt.
Publiziert: 15.02.2020 um 12:53 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2020 um 16:27 Uhr
Der Schnauzer, er ist mittlerweile Basil Stillharts Markenzeichen.
Foto: Sven Thomann
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Marco Pescio

Es ist Mittag, das Morgentraining in der Stockhorn-Arena ist soeben zu Ende gegangen. Brüllend verschwindet Ridge Munsy in Richtung Kabine: «Basil Stillhart, Fussballgott!», hallt es dreimal durchs Stadion, ehe der Thun-Stürmer von der Bildfläche verschwindet – und Basil Stillhart wieder in Ruhe das Interview fortführen kann. Der 25-Jährige muss lachen und sagt: «So ist das halt innerhalb einer Mannschaft. Sprüche gibts immer.»

Stillhart weiss, wovon er spricht. Sein Schnauzer? Ja, der habe natürlich auch den einen oder anderen Scherz nach sich gezogen. «In meinem Umfeld haben nicht alle gleich viel Freude daran», meint er grinsend. Immerhin: Seine Freundin finde ihn «ganz okay».

Zeichen der Verbundenheit

Der Oberlippenbart, er ist zum Markenzeichen des Thuner Defensivallrounders geworden. Gut vier Jahre lang trägt er ihn bereits. Genauer: Seit einem Urlaub in Miami, den der Sirnacher zusammen mit zwei Freunden unternahm. Weil einer davon aus beruflichen Gründen ein Jahr in den USA weilte, entschied das Trio, den Schnauzer zum Zeichen ihrer Verbundenheit untereinander zu machen.

Sie verewigen ihre Freundschaft gar: «Wir haben uns den jeweils eigenen Schnauzer sowie jene der anderen beiden auf den Oberschenkel tätowiert.» Ganz klein, in einer Reihe, auf dem rechten Bein.

Stillhart ohne Schnurrbart? Lieber nicht, hält er lachend fest: «Dann sehe ich aus wie ein Baby.» Wohler ists ihm mit. Der Schnauzer gehört unterdessen genauso zu ihm, wie seine bodenständige Art oder seine Kämpfernatur, die er auf dem Platz, gerade jetzt mitten im Abstiegskampf, regelmässig unter Beweis stellt.

Auf den gelernten Schreiner ist Verlass

Coach Marc Schneider hat in dieser Saison, von einer Gelb-Sperre Stillharts abgesehen, in keiner einzigen Liga-Partie auf den Mann aus dem Thurgau verzichtet. Immer stand er in der Startelf. Wird sich das heute beim Gastspiel in Basel ändern? Kaum. Denn der Thun-Trainer weiss: Auf Stillhart, den gelernten Schreiner, ist Verlass.

Stillhart sagt: «In meiner Jugend war es für mich nie ein Thema, meine Lehre abzubrechen.» Obwohl die Arbeit auf dem Bau damals neben dem Training beim FC Wil kräftezehrend war, hat er durchgezogen. Gleiches gilt für jene schwierige Zeit, als türkische Investoren in Wil für Chaos sorgten.

Seit Sommer 2018 kickt er für den FC Thun. Bis auf den aktuellen Tabellenplatz stimmt hier alles für ihn. Zusammen mit Teamkamerad Uros Vasic hat er in Bern eine WG. Innerhalb der Mannschaft fühlt er sich pudelwohl. Sein Naturell, Spässen oder neuen Herausforderungen nie abgeneigt zu sein, kann er hier immer wieder ausleben. Wie etwa vor dem (am Ende gegen Basel verlorenen) Cupfinal 2019, als er die Wette abschloss, sich bei einem Thun-Sieg eine Glatze zu rasieren. Die Haare ab? Klar doch. Den Schnauzer? Lieber nicht.

Barbier Andrea Leone: «Der Schnauz passt bestens zum trendigen Vintage-Stil»

Andrea Leone, der Thuner Fussballprofi Basil Stillhart trägt Schnauz – er ist bei weitem nicht der Einzige. Überrascht Sie das Comeback des Oberlippenbarts?
Andrea Leone: Nein, das Schnauztragen ist heute wieder voll im Trend. Es gehört zur modernen Mode dazu – nicht zuletzt, weil der Vintage-Stil ganz allgemein einen Aufschwung erlebt. Da passt der Schnauz bestens hinein. Auch Stars, von Fussballern bis zu Schauspielern, haben Einfluss. Die Netflix-Serie «Haus des Geldes» und die von dort so bekannte Dali-Maske beispielsweise.

Früher hiess es, der richtige Schnurrbart könne gar der Karriere förderlich sein. Und er stand als Symbol für den jeweiligen Typ Mann. Schmal trug ihn der Casanova, der Verführer. Buschig eher der charmante Gentleman – und geschwungen der extravagante, selbstbewusste Mann. Wie ist das heute?
Es ist immer noch so, dass es stark vom Charakter des Mannes abhängt. Man sieht am Wochenende im Ausgang fast nur Männer, die ganz klar auf Gesichtsbehaarung setzen. Acht von zehn tragen einen Bart, immer mehr auch nur den Schnauzer allein. Es geht also schon in die Casanova-Richtung.

Konkret, was ist derzeit hip in Ihrem Salon?
Den langen, geschwungenen Moustache tragen zwischen zehn und 15 Kunden. Die Tendenz – hin zum Schnurrbart – ist klar erkennbar.

Worauf achten Sie als Barbier bei den modernen Schnurrbärten?
Die Pflege ist das Wichtigste. Ohne Liebe und Leidenschaft beim Unterhalt gehts nicht. Wer genügend Erfahrung hat, kann ihn auch selbst pflegen.

Warum ist sorgfältige Pflege denn so wichtig?
Ohne tägliche Hygiene hat der Schnauz oder der Bart nicht dieselbe Wirkung, er kann auch schnell schlechte Gerüchte tragen, vor allem bei Rauchern. Wer heute Schnurrbart trägt, der wünscht sich einen sauberen, akkuraten Stil.

Andrea Leone ist Profi auf seinem Gebiet, er arbeitet im Memomen Barber Club in Zürich Seefeld.

Andrea Leone ist Profi auf 
seinem Gebiet, er arbeitet im Memomen Barber Club im 
Zürcher Seefeld.

Andrea Leone, der Thuner Fussballprofi Basil Stillhart trägt Schnauz – er ist bei weitem nicht der Einzige. Überrascht Sie das Comeback des Oberlippenbarts?
Andrea Leone: Nein, das Schnauztragen ist heute wieder voll im Trend. Es gehört zur modernen Mode dazu – nicht zuletzt, weil der Vintage-Stil ganz allgemein einen Aufschwung erlebt. Da passt der Schnauz bestens hinein. Auch Stars, von Fussballern bis zu Schauspielern, haben Einfluss. Die Netflix-Serie «Haus des Geldes» und die von dort so bekannte Dali-Maske beispielsweise.

Früher hiess es, der richtige Schnurrbart könne gar der Karriere förderlich sein. Und er stand als Symbol für den jeweiligen Typ Mann. Schmal trug ihn der Casanova, der Verführer. Buschig eher der charmante Gentleman – und geschwungen der extravagante, selbstbewusste Mann. Wie ist das heute?
Es ist immer noch so, dass es stark vom Charakter des Mannes abhängt. Man sieht am Wochenende im Ausgang fast nur Männer, die ganz klar auf Gesichtsbehaarung setzen. Acht von zehn tragen einen Bart, immer mehr auch nur den Schnauzer allein. Es geht also schon in die Casanova-Richtung.

Konkret, was ist derzeit hip in Ihrem Salon?
Den langen, geschwungenen Moustache tragen zwischen zehn und 15 Kunden. Die Tendenz – hin zum Schnurrbart – ist klar erkennbar.

Worauf achten Sie als Barbier bei den modernen Schnurrbärten?
Die Pflege ist das Wichtigste. Ohne Liebe und Leidenschaft beim Unterhalt gehts nicht. Wer genügend Erfahrung hat, kann ihn auch selbst pflegen.

Warum ist sorgfältige Pflege denn so wichtig?
Ohne tägliche Hygiene hat der Schnauz oder der Bart nicht dieselbe Wirkung, er kann auch schnell schlechte Gerüchte tragen, vor allem bei Rauchern. Wer heute Schnurrbart trägt, der wünscht sich einen sauberen, akkuraten Stil.

Andrea Leone ist Profi auf seinem Gebiet, er arbeitet im Memomen Barber Club in Zürich Seefeld.

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