Viel Geld für nichts
In der Super League werden 9 Mio. in den Sand gesetzt

Die Entlassungswelle in St. Gallen kostet eine Stange Geld. Aber auch andere Klubs der Liga zahlen noch viel Kohle an Personen, die längst nicht mehr arbeiten. Vor allem Sion.
Publiziert: 25.01.2018 um 00:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:10 Uhr
Kassiert eine Abfindung von 150'000 Franken vom FCL: Markus Babbel.
Foto: Keystone
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Matthias Dubach und Alain Kunz

Diese Woche knallts einmal mehr in St. Gallen. Die neue Führung um Präsident Matthias Hüppi und Sportchef Alain Sutter greift durch und schickt auf einen Schlag Nachwuchs-Chef Marco Otero, Konditionstrainer Harry Körner und Physio-Boss Benjamin Bubeck in die Wüste.

Es sind Massnahmen, den Filz im Klub zu entwirren. Aber es sind auch Massnahmen, die den Verein richtig Geld kosten! Allein für die Auflösung von Oteros bis Sommer 2019 laufenden Vertrag werden nach BLICK-­Informationen rund 300'000 Franken fällig.

Das Espen-Problem: Im letzten Jahr kams zu einer Freistellungsflut. Mit Joe Zinnbauer ist sogar noch ein Ex-Trainer auf der Lohnliste, den noch Hüppis Vor-Vorgänger Dölf Früh entliess. Frühs Nachfolger Stefan Hernandez trennte sich von Stadion-CEO Pascal Kesseli, ehe er selber gehen musste. Unter dem Strich muss St. Gallen den vorzeitigen Abgängen noch fast 900'000 Franken bezahlen.

Viel Geld. Aber nichts im Vergleich zum FC Sion. Aktuell sind fast 8 Millionen fällig für Angestellte, die von Klubboss Christian Constantin längst von ihren Positionen entfernt worden sind! Neben neun in die U21 degradierten Profis mit Topverdiener Carlitos schlägt die Entlassung von Trainer ­Paolo Tramezzani zu Buche.

Der Italiener und seine Assistenten Mirko Conte und Alessandro Recenti wurden am 22. Oktober entlassen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie noch rund 2 Millionen an Lohn zugute, da ihre Verträge bis Sommer 2019 laufen. Es war die zweitteuerste Trainerentlassung im Schweizer Fussball nach Christian Gross beim FCB 2009, dem noch 4 Millionen zustanden.

Mittlerweile schuldet CC Tramezzani und Co. immer noch rund 1,6 Millionen Franken. Aber Tramezzani ist im Gespräch als neuer Coach von Hellas Verona und von China-Klub Hangzhou Greentown, zudem gibts Interesse aus den USA. Heisst: CC kann hoffen, dass der Ex-Coach und auch einige der abgesägten Spieler einen neuen Klub finden und damit die Sion-Rechnung nicht mehr belasten. Das gilt auch für andere «Budget-Leichen» in der Liga wie den Ex-Luzerner Markus Babbel, Zürichs Kay Voser oder den ganzen St. Galler Reigen.

Basel hat mit Zdravko Kuzmanovic und dessen geschätztem Jahreslohn von 1 Million (Vertrag bis 2020) auch einen längst Abgeschriebenen auf der Lohnliste. Aber als Leihspieler (Malaga) kann er im Gegensatz zu Carlitos und Co. weiterhin seinen Job bei den Profis ausüben.

*****

Entlassene und Degradierte

Ausstehende Bezüge bis Vertragsende, Summen (geschätzt)

SION

Paolo Tramezzani, Trainer: 1 Mio.
Mirko Conte, Assistenztrainer: 300 '000.–
Alessandro Recenti, Assistenztrainer: 300 '000.–
Carlitos, Spieler: 400 '000.–
Elsad Zverotic, Spieler: 300 '000.–
Kevin Constant, Spieler: 300 '000.–
Ermir Lenjani, Spieler: 1,25 Mio.
Robert Acquafresca, Paulo Ricardo, Ivan Lurati, Joaquim Adão, Karim Bertelli, Spieler: 4 Mio. (gesamt)

Total: 7 '850 '000 Franken

ST. GALLEN

Stefan Hernandez, Präsident: 200 '000.–
Tainer Joe Zinnbauer, Trainer: 150 '000.-
Pascal Kesseli, Stadion-CEO: 45 '000.– (bis März)
Marco Otero, Nachwuchs-Chef: 300 '000.–
Kristijan Djordjevic, Talentmanager: 70 '000.–
Harry Körner, Konditions-trainer: 75 '000.–
Benjamin Bubeck, Physio-Chef: 30 '000.–

Total: 870 '000 Franken

GC

Carlos Bernegger, Trainer: 300 '000.–

Total: 300 '000 Franken

FCL

Markus Babbel, Trainer: 150 '000.– (Abfindung)
Patrick Rahmen, Assistenztrainer: 100 '000.– (Abfindung)

Total: 250 '000 Franken

FC Zürich

Kay Voser, Spieler: 100 '000.–

Total: 100 '000 Franken

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Luzern
FC Luzern
9
6
18
2
FC Zürich
FC Zürich
9
6
18
3
FC Lugano
FC Lugano
9
5
18
4
Servette FC
Servette FC
9
-2
17
5
FC St. Gallen
FC St. Gallen
9
6
14
6
FC Basel
FC Basel
9
7
13
7
FC Sion
FC Sion
9
3
12
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
9
-5
9
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
9
-4
8
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
9
-6
8
11
FC Winterthur
FC Winterthur
9
-10
7
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
9
-6
6
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