YB-Fassnacht haut auf den Putz
«Wir haben unsere früheren Prinzipien verloren»

Christian Fassnacht ist zurück. Das ist sportlich relevant. Aber nicht nur. Der Zürcher ist einer, der Klartext redet. Und auch das braucht YB jetzt.
Publiziert: 07.03.2022 um 12:57 Uhr
Alain Kunz

Nicht ganz einen Monat muss Christian Fassnacht (28) nach seiner Bänderverletzung am Sprunggelenk pausieren. Bevor aber sein kurzfristig verpflichteter Backup Kevin Varga erstmals in der Startaufstellung steht, ist der Zürcher zurück. Gegen Luzern kommt er nach einer Stunde für Edimilson Fernandes.

Fasi wirkt enorm initiativ. Kann aber auch nicht für das 3:1 sorgen. Im Gegenteil! Er steht unfreiwillig am Ursprung des späten Luzerner Ausgleichs, als er Schulz’ Eckball zwar wegköpfelt, an der Strafraumgrenze aber Jashari und Dräger vergessen gehen, die das 2:2 besorgen. «So kann es nicht weitergehen», sagt Fassnacht unverblümt.

YB steckt in einer Negativspirale

Im Gegensatz zu andern, bejaht er auch, dass YB in einer Negativspirale stecke. «Das ist so. Und dann ist es auch nicht einfach daraus herauszukommen. Du weisst zwar, was du tun musst, aber du kannst es nicht umsetzen.» Gegen Luzern habe man ja alles in den Händen gehabt. Schnell das 1:0. Dann gleich das 2:0. «Da verstehe ich dann nicht, dass man einen Gegner da nicht mal kaputtspielt. Halt mal mit dem Kopf durch die Wand geht. Die Angriffe fertigspielt. Und mal mit einem 4:0 in die Pause geht. Aber im Moment bringen wir das halt nicht.» Da habe man die Prinzipien von früher verloren, als Angriff um Angriff lief, der Gegner gepresst wurde und man ihn kaum schnaufen liess. «Heute lassen wir den Gegner immer wieder kommen. Versuchen zu verwalten, werden passiv. Da ist nicht mehr dieselbe Mentalität. Vor zwei Jahren hätten wir das Tor in der 92. Minute garantiert noch gemacht. »

Restlos bedient: Die YB-Stars trotten nach dem späten Luzerner Ausgleich von dannen: Goalie David von Ballmoos und Christian Fassnacht.
Foto: keystone-sda.ch
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Mit Trainer Wagner sieht Fassnacht kein Probleme

Und obwohl es keine Rolle spiele, wer bei YB auf dem Platz stehe, fehlten derzeit gewisse Automatismen. «Da sieht man dann von aussen, dass einer so, und der andere so läuft. Im Moment stimmt bei uns vieles nicht. So kann es nicht weitergehen. Da muss einiges passieren.» Auch in Bezug auf Trainer David Wagner? Fassnacht zu «Blue»: «Logisch hat der Trainer die Woche über Einfluss, was er trainieren will. Aber wir Spieler stehen auf dem Platz. Da sehe ich kein Problem. Die Mannschaft ist ja nicht tot. Sie lebt.»

Und die Ziele? Fassnacht glasklar: «Den Meistertitel haben wir aus der Hand gegeben. Da haben wir nichts mehr zu melden. Wir wollen endlich mal eine Serie starten und dann schauen, wohin das reicht Aber sicher wollen wir nicht weiter zurückfallen als auf Platz zwei.» Ein Blick auf die Rangliste besagt: Dazu fehlen gegenüber Basel nur zwei Törchen.

«Es ist eine weitere Enttäuschung»
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6
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3
FC Zürich
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5
6
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4
FC Luzern
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6
4
11
5
FC Basel
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6
9
10
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FC St. Gallen
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5
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FC Sion
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Yverdon Sport FC
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Grasshopper Club Zürich
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4
10
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