YB-Sportchef Steve von Bergen zur Kaderplanung 2023
«Die Disziplinarsache Niasse ist vergessen und vergeben»

Am Freitag startet YB in die Saison mit zwei grossen Missionen: Erstens die Champions League zu erreichen. Zweitens den Titel verteidigen. Dazu brauchts ein grosses starkes Kader. Wo steht man da? Sportchef Steve von Bergen erläutert.
Publiziert: 23.06.2023 um 08:09 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2023 um 09:31 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

Blick: Wo steht YB in der Kaderplanung? Ist die mit den bisherigen vier Neuzuzügen fast beendet?
Steve von Bergen: Wir sind mitten in der Transferperiode. Da kann man nicht sagen, dass wir fertig sind.

Was fehlt noch?
Das hängt davon ab, ob Bewegung ins Kader kommt. Wir haben Silvere Ganvoula, Lukasz Lakomy, Noah Persson und Malik Deme verpflichtet. Jetzt kommt es darauf an, wer allenfalls geht.

Grundsätzlich muss das Kader aber grösser werden, weil Sie wieder entweder in der Champions League oder in der Europa League spielen.
Ja, wir müssen ein Kader für eine Gruppenphase haben. Mindestens acht internationale Spiele kommen hinzu sowie zwei wegen des neuen Modus. Der Rhythmus bis Dezember wird extrem hoch sein! Da müssen wir gerüstet sein.

Aufrüsten: YB-Sportchef Steve von Bergen bereitet ein grosses Kader vor.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Am Mittwoch wurde die Verpflichtung von Ganvoula von Bochum bekannt. Also ein zusätzlicher Stürmer. Haben Sie ihn proaktiv für den Fall des Abgangs von Elia oder Nsame geholt?
Wir haben im Cupfinal, als Cedric Itten ausfiel, gesehen, dass uns ein Stürmer fehlt, der spielbereit ist. Wir brauchen vier bis fünf. Wir wollen diese grosse Konkurrenz. Es kann schon sein, dass noch einer geht. Aber im Moment liegt nichts auf dem Tisch. Abgesehen davon war Ganvoula eine gute Gelegenheit, die wir nutzen konnten, ein Mann mit grossen Erfahrungen in Belgien und Deutschland. Wir hatten ihn schon länger auf dem Radar.

Und ist auch Lakomy ein proaktiver Transfer, falls Niasse gehen sollte?
Nein. Wir sehen Lakomy als offensiveren Spieler als Niasse und Lauper.

Disziplinarische Verstösse wie im Fall Niasse, die sogar zu einer temporären Streichung aus dem Aufgebot führte, werden bei YB nicht sehr goutiert. Wollen Sie Niasse loswerden oder ist alles wieder gut?
Cheikh ist ein junger Spieler, der eine super Hinrunde gemacht hat. Dann hat er, auch wegen der Vorfälle, seinen Platz verloren. Und Sandro Lauper hat seine Chance genützt. Das ist genau, was Konkurrenzkampf bedeutet. Wir sind sehr froh, dass beide da sind für die Sechserposition.

Das heisst: Die Disziplinarsache ist vergessen und vergeben?
So ist es. Cheikh hat sich danach vorbildlich verhalten. Er hat daraus gelernt.

Ein Name, der herumgeistert, ist jener von Stade-Lausanne-Ouchy-Stürmer Teddy Okou, der ja bereits ein Foto im YB-Dress gepostet hat …
Er ist ein Kumpel von Cheikh Niasse. Die Beiden haben nach dem Cupspiel das Trikot getauscht. Es sind aber nur Gerüchte, dass wir ihn holen wollen.

Aber es kann sein, dass aus diesen Gerüchten Konkretes entsteht?
Nein, das glaube ich nicht.

Die Goalies: Wie sieht es zeitlich mit der Rückkehr von David von Ballmoos aus?
Wir haben fünf Goalies unter Vertrag. Drei sind nicht verfügbar. Zum Trainingsstart sind nur Dario Marzino und Leandro Zbinden hier. Marvin Keller ist in der U21-Nati, Anthony Racioppi noch am Meniskus verletzt und Von Ballmoos fehlt noch länger. Er hat Riesen-Fortschritte gemacht und ist auf einem guten Weg. Aber es ist nach wie vor unmöglich, genaue Prognosen zu stellen.

Also gehen Sie mit allen fünf Goalies in die neue Saison?
Ja. Vorgesehen ist aber, dass Zbinden in der U21 spielt. Zieht man noch Von Ballmoos ab, haben wir unsere drei Goalies. Eine Neubeurteilung gibts erst, wenn er zurückkommt.

Apropos drei: Nach dem Abgang von Cédric Zesiger hat YB noch drei Innenverteidiger: Lustenberger, der kaum alle Spiele machen wird, Camara und Amenda. Ist das nicht ein bisschen wenig?
Mit Loris Benito sind es vier. Wir haben mit ihm gesprochen. Er kann links und in der Mitte spielen. Für links haben wir Persson geholt. Benito bringt alles mit, um ein Top-Innenverteidiger zu sein.

Rechts hinten hingegen haben sie mit Maceiras einen zu viel.
Er ist mit der Situation nicht zufrieden. Dafür haben wir Verständnis. Denn er hat sich immer top verhalten. Hat mal links, mal rechts gespielt. Wir suchen gemeinsam nach einer Lösung.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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