«Ich will den Frauenfussball in der Schweiz vom Mauerblümchen-Dasein befreien», sagt Lara Dickenmann, die Vorzeige-Frau der Schweizer Fussballerinnen. Beim VfL Wolfsburg beendet sie Ende Saison ihre herausragende Karriere (siehe Box). Doch seit einigen Wochen arbeitet die 135-fache Internationale nebenbei an der Vorbereitung für die neue Saison der GC-Frauen. Mit einem Dreijahresvertrag als General Manager in der Tasche.
Anfang März kommt das ambitionierte Projekt zum Rollen. GC will mit den GC-Frauen angreifen. Die GC-Frauen sind unabhängig vom Profifussball der Männer und den chinesischen Besitzern und gehören der Fussballsektion des Grasshopper Club an.
«Das ist eine einmalige Möglichkeit»
Brauchte Lara Dickenmann lange, um Ja zum Schreibtisch-Job bei GC zu sagen? Dickenmann zu Blick: «Als extra wegen mir eine Delegation von GC nach Wolfsburg gekommen ist, habe ich mir das Projekt sehr gerne angehört. Ich ging ohne grosse Erwartungen ins Gespräch. Aber danach habe ich sofort gewusst: Das ist eine einmalige Möglichkeit. Da will ich einen Teil davon sein und zum Erfolg beitragen.»
Dickenmann hat einen Bachelor in Wirtschaft von der Ohio State University (sie kickte ab 2004 vier Jahre in den USA) und einen Master-Abschluss als General Manager im Rucksack. «Hauptsächlich war ich die letzten Jahre natürlich Profifussballerin. Dadurch bringe ich ein sehr grosses Netzwerk mit. Ich werde bei diesem Projekt aber gut begleitet. Ich muss in der Praxis sicher noch viel lernen.» Ihr wichtigster Mitarbeiter ist Sportchef Johannes Moos. Mit ihm zusammen bildet sie die neue Geschäftsleitung der GC-Frauen.
Dickenmanns Ziele? «Wir wollen ein Projekt aufbauen, das nachhaltig ist. Wir wollen gute Nachwuchsarbeit im Frauen-Fussball leisten. Wir wollen mehr Meitli für den Fussball begeistern. GC soll für die Spielerinnen ein Sprungbrett in grössere Ligen sein.» Dickenmann als Boost (Neu-Deutsch für Auftrieb) für die gesamte Schweizer Liga? «Das Projekt von GC belebt automatisch alles. Die Konkurrenz überlegt sich dann: Was machen wir nun? So wird sich in der Liga ganz sicher einiges verbessern.»
Papa und Ex-FCZ-Kicker Urs Dickenmann hat Freude
Da Dickenmanns Frau Anna Blässe beim VfL Wolfsburg bis 2022 unter Vertrag steht, bleibt die GC-Chefin vorerst in der norddeutschen Auto-Stadt wohnhaft. «Ich werde sicher zweimal pro Monat in der Schweiz vor Ort sein. Und es ist geplant, dass wir in einem Jahr in die Schweiz ziehen werden.»
Übrigens: Was sagte Lara Dickenmanns Papa Urs (64), Ende der 70er-Jahre Profi beim FC Zürich, zur Tatsache, dass seine Tochter beim Erzrivalen anheuert? «Er hat sich sehr gefreut, dass ich wieder näher beim Elternhaus sein werde. Auch mein Vater ist GC-affin. Ende der 90er-Jahre hat er mich und meinen Bruder an vielen Samstagen mit auf den Hardturm genommen. Ich bin als GC-Fan aufgewachsen. GC war damals das Nonplusultra.»
Das soll der Grasshopper Club auch wieder werden. Bei den Frauen zum ersten Mal.
Lara Dickenmann kommt am 27. November 1985 als Tochter des ehemaligen FC-Zürich-Spielers Urs Dickenmann (64) in Zürich zur Welt und wächst in Kriens LU auf. Schon mit 6 Jahren beginnt sie mit Fussball – tschuttet mit ihrem jüngeren Bruder in jeder freien Minute und spielt bei den Jungs vom SC Kriens mit. Ihre ersten Erfolge sind ab 2002 drei Meistertitel in Folge mit dem DFC Sursee. Mit Olympique Lyon gewinnt sie 7-mal das Championat, feiert zudem zweimal den Champions-League-Titel. Zuletzt gewinnt sie mit dem VfL Wolfsburg vier Titel in Serie (vielleicht bald fünf) und feiert fünf Pokalsiege. In der Nati tritt sie 2019 zurück – mit 135 Länderspielen und 53 Toren. Ersteres bedeutet Rekord.
Lara Dickenmann kommt am 27. November 1985 als Tochter des ehemaligen FC-Zürich-Spielers Urs Dickenmann (64) in Zürich zur Welt und wächst in Kriens LU auf. Schon mit 6 Jahren beginnt sie mit Fussball – tschuttet mit ihrem jüngeren Bruder in jeder freien Minute und spielt bei den Jungs vom SC Kriens mit. Ihre ersten Erfolge sind ab 2002 drei Meistertitel in Folge mit dem DFC Sursee. Mit Olympique Lyon gewinnt sie 7-mal das Championat, feiert zudem zweimal den Champions-League-Titel. Zuletzt gewinnt sie mit dem VfL Wolfsburg vier Titel in Serie (vielleicht bald fünf) und feiert fünf Pokalsiege. In der Nati tritt sie 2019 zurück – mit 135 Länderspielen und 53 Toren. Ersteres bedeutet Rekord.