Von Aserbaidschan bis Zypern
Schweizer Fussballer wurden in Europa schon 117 Mal Meister

Elitärer Kreis: Granit Xhaka ist der 67. Schweizer, der im europäischen Ausland Meister wurde. Das sind die anderen 66 Kicker.
Publiziert: 17.04.2024 um 20:24 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2024 um 13:21 Uhr
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Daniel LeuStv. Sportchef

Granit Xhaka hat es geschafft: Deutscher Meister mit Leverkusen. Damit ist er der neunte Schweizer, der in unserem nördlichen Nachbarland diesen Titel geholt hat. Doch es gibt ein Land, in dem Schweizer Kicker noch öfter zugeschlagen haben, und zwar in Österreich. Dort durften unsere Fussballer schon 24 Titelgewinne feiern.

In unserer grossen Infografik können Sie sich auf eine Reise durch Fussball-Europa begeben und schauen, wer wo schon einen Meistertitel abgeräumt hat. Ausserdem erzählen hier vier Schweizer von ihrem Titelgewinn und wie sie diesen gefeiert haben.

Bei Doppelbürgern wurden nur Spieler berücksichtigt, die auch mal für eine Schweizer Nati aufgelaufen sind (auch Nachwuchs). Deshalb fehlen unter anderem folgende Spieler in unserer Liste: Alen Stevanovic (italienischer Meister mit Inter 2010, serbischer Meister mit Partizan Belgrad 2017), Roger Courtois (französischer Meister mit Sochaux 1935 und 1938), Haxhi Neziraj (kosovarischer Meister mit Drita 2018) und Fidan Aliti (moldawischer Meister mit Sheriff Tiraspol 2016, albanischer Meister mit Skenderbeu 2018).

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Marco Zwyssig: Tirol Innsbruck 2002 (wechselte in der Winterpause zu Basel)

Was für eine Saison: 2001/02 wurde Zwyssig sowohl mit Tirol als auch Basel (Bild) Meister.
Foto: Toto Marti

«In einer Saison gleich zwei Mal Meister werden, das können wohl nicht viele Fussballer von sich behaupten, ich aber schon. Wie es dazu kam? In der Vorrunde spielte ich für Tirol Innsbruck, in der Rückrunde für Basel. Am Ende wurden beide Meister. Dass ich nach nur einem halben Jahr Österreich bereits wieder verlassen hatte, lag an finanziellen Problemen. Weil Tirol zum Teil die Löhne nicht mehr zahlen konnte und dadurch froh war, Spieler loszuwerden, wechselte ich im Winter zum FCB. Ich erhielt später dann auch keine österreichische Meister-Medaille, denn unmittelbar nach dem Titel ging der Klub Konkurs. Doch ich konnte mich dann ja mit dem Titel in Basel trösten.»

Marco Zwyssig (52) wurde insgesamt fünf Mal Meister: drei Mal mit Basel, ein Mal mit St. Gallen und ein Mal mit Tirol Innsbruck. Heute arbeitet er unter anderem beim SFV in der Nachwuchsförderung (U15-Assistenz-Trainer).

Danijel Subotic: Sheriff Tiraspol 2016

Können nicht viele Schweizer von sich behaupten: Meister in Moldawien.
Foto: Sven Thomann

«Eine Meisterfeier in Moldawien ist ähnlich wie in anderen Ländern, einfach ein bisschen kleiner. Speziell war damals, dass wir und unser Konkurrent Dacia Chisinau nach Ende der Saison gleich viele Punkte hatten. Deshalb gab es eine Woche danach noch ein Extra-Spiel um den Titel, das wir dann auf neutralem Platz 1:0 gewannen. Später feierten wir den Titel mit den Fans in Tiraspol. Ohne zu viel verraten wollen: Auch die Moldawier können richtig ausgiebig Partys feiern …»

Danijel Subotic (35) spielt seit diesem Sommer in der 2. Liga für den FC Glattbrugg, wo er auch noch als Trainer arbeitet. Ausserdem führt er eine Fussballschule.

Ivan Martic: Rijeka 2017

Der Eindruck täuscht: Martic hatte in Rijeka keine schmerzvolle Zeit.
Foto: imago/Pixsell

«Da meine Eltern Kroaten sind, war dieser Erfolg für mich und meine Familie sehr speziell. In der zweitletzten Runde machten wir alles klar und gewannen den ersten Titel der Vereinsgeschichte, doch das letzte Spiel fand dann ausgerechnet beim Erzrivalen Dinamo Zagreb statt. Als wir dort den Pokal überreicht bekamen, hatten die gar keine Freude. Danach ging es mit dem Car zurück nach Rijeka. Ich werde die Bilder nie mehr vergessen, als wir in der Nacht in die Stadt reinfuhren und kaum noch vorankamen, weil es überall unglaublich viele Menschen auf der Strasse hatte. Auch die anschliessende Feier war einzigartig, ich kam erst morgens so gegen 7 Uhr wieder nach Hause.»

Ivan Martic (33) kam bei St. Gallen zu seinem Profidebüt. Später spielte er unter anderem in Italien, Kroatien und Rumänien. Seit 2023 steht er bei Wil unter Vertrag.

Eren Derdiyok: Paxtakor Taschkent 2020 und 2021 (wechselte nach der Hinrunde zu Ankaragücü)

Eren Derdiyok: Schoss auch in Usbekistan seine Tore.
Foto: imago images/Xinhua

«Klar, die usbekische Liga ist keine Top-Liga, die Menschen dort sind aber durchaus fussballinteressiert. Als ich 2020 das erste Mal Meister wurde, war wegen Covid alles ein bisschen kleiner. Trotzdem gab es nach dem Spiel im Stadion eine Pokalübergabe und eine Medaille. Anschliessend feierten wir mit Vereinsmitgliedern und den Familien in einem Lokal. Viel ausgelassener war es natürlich, als ich zuvor 2018 und 2019 mit Galatasaray die türkische Meisterschaft gewonnen hatte. Damals brannte die ganze Stadt. Das war wirklich einmalig.»

Eren Derdiyok (35) bestritt für die Nati 60 Spiele und wurde 2008 mit Basel Meister. Ende des letzten Jahres beendete er seine Karriere. Zurzeit arbeitet er als Assistenztrainer beim FC Schaffhausen.
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