Fussballverband macht brisanten Vorschlag
Nati bald ohne Doppelbürger?

Nach der Doppeladler- folgt die Doppelbürger-Diskussion. SFV-Generalsekretär Alex Miescher hat eine Idee, die für Zündstoff sorgen könnte.
Publiziert: 06.07.2018 um 00:46 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2019 um 14:55 Uhr

Während der Rückreise aus Russland äussert sich SFV-Generalsekretär Alex Miescher gegenüber dem «Tagesanzeiger» zum Doppeladler-Jubel während des Serbien-Spiels. «Ich hatte wirklich nie das Gefühl, dass die Doppeladler-Geschichte intern so gross war. Das Team war überrascht, welche Aufregung deswegen entstanden ist. Ich glaube eher, dass die Dramaturgie des Spiels sehr emotional war. Es stimmt, dass es von Aussen Fragezeichen gab, was die Art und Weise betrifft, wie wir mit der Angelegenheit umgegangen sind. Ich bin immer noch sicher, dass wir richtig gehandelt haben, als wir von der Mannschaft alle Einflüsse von aussen ferngehalten haben.»

Um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden, macht Miescher einen brisanten Vorschlag: «Es ist eine Idee, die in mir gewachsen ist. Die Vorfälle mit den Doppeladlern haben gezeigt, dass es eine Problematik gibt. Ich denke, wir könnten sie angehen. Wir schaffen ja auch Probleme, wenn wir die Mehrfachnationalität ermöglichen. Nicht nur auf den Fussball bezogen. Man müsste sich daher vielleicht fragen: Wollen wir Doppelbürger?»

Der SFV könnte ja gleich zu Beginn sagen, dass die U-Auswahlen nur noch jenen Spielern offen stehen, die auf eine Doppelbürgerschaft verzichten, so Miescher. «Wir hören viele Versprechungen und dann ist der Spieler 21 und entscheidet sich für ein anderes Land, weil er dort grössere Chancen auf internationale Einsätze sieht. Ich finde es stossend, dass wir da keine Hebel haben. Ein solcher Spieler hat schliesslich einem anderen einen sehr wertvollen, teuren Ausbildungsplatz weggenommen.»

Miescher sagt, der Verband wolle mit diesem Doppelbürger-Vorstoss eine Diskussion anregen. «Wenn dann alle der Meinung sind, dass es eine Schnapsidee ist, dann ist das für uns auch okay. Aber wir halten daran fest, dass es bei diesem Thema eine Beruhigung braucht.»

Zubi: «Der Verband muss sich hinterfragen!»

Auch Ex-Nati-Keeper Pascal Zuberbühler, der an der WM für die Fifa im Einsatz ist, hat eine Meinung zur Doppeladler-Affäre: «Während des Spiels habe ich es noch gar nicht so mitbekommen. Mich stört vor allem, dass der Jubel nachher noch auf die sozialen Medien draufgestellt wird, das geht nicht. Das hätte der SFV unterbinden sollen. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass man im Vorfeld zu wenig sensibilisiert hat. Da muss sich der Verband hinterfragen. Ob er alles gemacht hat, um die Problematik zu verhindern.»

Ob der Verband in der Kommunikation danach zu passiv war? Zubi: «Man hat es schon verpasst, Feuer aus der Sache herauszunehmen. In den Pressekonferenzen. Aber wissen Sie was? Was mich persönlich noch mehr aufgeregt hat, war, dass Shaqiri nach dem Tor gegen Serbien sein Leibchen ausgezogen hat und Gelb holt. Das hätte enorm schaden können.»

WM 2018 in Russland

Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.

  • Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
     
  • Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
     
  • Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.

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