Masters-Sieger Dustin Johnson
Die Gretzkys holten ihn aus dem Drogensumpf

Er wurde mit Marihuana und Koks erwischt, dann krempelte die Gretzky-Familie sein Leben um. Nun kann Dustin Johnson in Augusta seinen Titel verteidigen.
Publiziert: 07.04.2021 um 18:10 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2021 um 18:16 Uhr
Dino Kessler

Als Dustin Johnson im November beim Masters 2020 in Augusta den letzten Putt versenkt, verdrückt sein Bruder und Caddie Austin verstohlen ein paar Tränen. Der Erfolg beim prestigeträchtigsten Turnier der Welt ist Johnsons grösster Triumph, aber halt erst der zweite bei einem Major für den 36-Jährigen aus dem Süden der USA.

Johnson sei ausserordentlich talentiert, aber nicht sonderlich entschlossen, lautete zwischendurch das Urteil. Dazu kommen bald nach dem Start auf der Profi-Tour 2007 persönliche Probleme. Johnson wird mit Drogen erwischt und mit Sperren belegt, erst wegen Marihuana, dann nach einem positiven Test auf Kokain.

Nach einer schöpferischen Pause im Sommer 2014 krempelt Johnson mit Hilfe seiner Verlobten Paulina Gretzky sein Privatleben um. Nach dem Abschied von toxischen Beziehungen und falschen Freunden wird «DJ» in den Kreis der Gretzkys aufgenommen, Hockey-Ikone Wayne Gretzky wird zum fürsorglichen Vertrauten, Bruder Austin schliesst den Kreis als Caddie auf dem Platz.

November 2020: Vorjahressieger Woods hilft Dustin Johnson in die grüne Masters-Joppe.
Foto: imago images/UPI Photo
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Für Aufmerksamkeit sorgt Johnson seither vor allem auf Fairways und Grüns, bei anekdotischen Social-Media-Auftritten gewährt er ab und an Einblicke in sein Privatleben mit der hübschen Paulina und den Söhnen Tatum (6) und River (4).

Aber obwohl Johnson mittlerweile 24 Turniere auf der Tour gewinnen konnte, mehr als 70 Millionen Dollar allein an Preisgeldern verdient hat und immer wieder (wie aktuell) mal die Weltrangliste anführt, stellte man sich die Frage, ob der Sieg beim US Open 2016 sein einziger Major-Erfolg bleiben würde.

Titelverteidigung sind selten am Masters

Die Antwort liefert «DJ» 2020 in Augusta. Den Fans bleibt er wegen seiner Emotionslosigkeit auf dem Platz trotzdem ein Rätsel. Die Amerikaner vergöttern Tiger Woods trotz turbulentem Privatleben, sie mögen Typen wie den exaltierten Tüftler Bryson DeChambeau oder mehrfache Major-Sieger wie Brooks Koepka oder Jordan Spieth. Johnson passt da irgendwie nicht ins Bild. Die Buchmacher setzen trotzdem auf ihn, und mit einem Erfolg würde er auf eine Stufe mit Legenden klettern: Nur Jack Nicklaus, Nick Faldo und zuletzt Tiger Woods (2001, 2002) konnten einen Titel in Augusta verteidigen.

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