29:30 gegen den Weltmeister
Handball-Nati schrammt an Sensation vorbei

Die Handball-Nati hat in der EM-Quali Dänemark am Rand einer Niederlage. Am Ende bleibt beim 29:30 aber nichts Zählbares übrig.
Publiziert: 28.04.2021 um 20:15 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2021 um 20:48 Uhr

Was für ein Handball-Krimi in Winterthur!

Unsere Handball-Nati zeigt gegen Dänemark eine grossartige Leistung, vielleicht eine der besten ihrer Geschichte. «Das sollen andere beurteilen», meint Nati-Trainer Michael Suter nach dem Spiel. «Aber wir waren gegen den Weltmeister die bessere Mannschaft und hätten einen Punkt verdient gehabt.»

Vor allem in den ersten 20 Minuten zeigt Suters Team Handball auf Weltklasse-Niveau. Goalie Portner hält selbst die ganz freien Würfe der Dänen, wodurch seine Teamkollegen ein Gegenstoss-Tor am anderen schiessen. Und wenn einmal gar nichts geht, dann findet Andy Schmid (12 Tore) jeweils einen neuen Trick, den die dänische Deckung offenbar noch nicht kennt. Die Drei-Tore-Führung zur Pause ist für die geniale Leistung allerdings etwas dünn. «Das war vielleicht der erste kleine Makel, dass wir da die sechs Tore Vorsprung nicht in die Halbzeit bringen», analysiert Suter.

Andy Schmid schliesst über den dänischen Block ab.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Nati zieht ihr Konzept auf hohem Level auch in der zweiten Halbzeit durch. Erst als die Partie zur Nervenschlacht wird, schleichen sich kleinere Fehler wie zwei verworfene Siebenmeter ein. «Wir machen halt diese Fehler und die Dänen nicht. Deshalb sind sie Weltmeister und wir nicht», bringt Andy Schmid den Unterschied auf den Punkt. Vorwerfen werden sich die Schweizer vor allem, dass sie die Überzahlsituation ganz am Spielende nicht wenigstens zu einem Zähler nutzen.

«In den letzten Jahren gings mit der Nati ja nur bergauf. Was fehlt, ist ein Sieg gegen einen Grossen wie Frankreich an der WM oder nun eben Dänermark», sagt Schmid. Die Schweiz sei in diesem Prozess etwas ungeduldig geworden. «Um diesen letzten Schritt zu machen, müssen wir solche Fehler abstellen.»

Damit ist klar, dass die Nati am Sonntag in Nordmazedonien einen Sieg braucht, um im Rennen um die EM 2022 zu bleiben. «Wir wissen schon länger, das dies unser Finalspiel wird. Daran ändert die Partie heute nichts», meint Schmid. Und Trainer Suter schaltet bereits wieder in den Angriffs-Modus: «Wir gehören an die EM. Es kann nicht sein, das Teams hinfahren, die klar schlechter sind als wir.» (cmü)

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