Ehret wirft Bettel hin
Das steckt hinter dem Trainer-Knall bei GC

Trainer-Legende Arno Ehret (66) fühlt sich vom GC-Vorstand hintergangen und tritt deshalb mitten in der Saison zurück.
Publiziert: 19.12.2019 um 09:18 Uhr
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Aktualisiert: 19.12.2019 um 09:26 Uhr
Christian Müller

Es ist ein Abgang mit Knalleffekt: Am letzten Freitag verkündet Arno Ehret, dass er per sofort als Trainer von GC Amicitia Zürich zurücktritt. Wieso wirft der ehemalige Erfolgscoach der Schweizer Nati (vierter WM-Rang 1993) einfach so mitten in der Saison den Bettel hin? «Das Vertrauensverhältnis zwischen dem Vorstand und mir ist zerbrochen», begründet Ehret seinen Entscheid.

Konkret wirft Ehret dem Präsidenten Philip Hohl sowie den beiden Sportchefs Gian Grundböck und Thomas Heer vor, hinter seinem Rücken Gespräche mit anderen Trainer-Kandidaten geführt zu haben. «Mir war es wichtig, mit dem Vorstand stets offen über meine Zukunft bei GC zu kommunizieren. Nun wurde aber ohne mein Wissen praktisch meine Nachfolge geregelt.»

Tatsächlich teilt Präsident Hohl dem 66-jährigen Ehret am Tag vor dessen Rücktritt mit, dass der im Sommer auslaufende Vertrag nicht verlängert wird. «Es ist ganz normal, dass wir im Vorfeld abklärende Gespräche mit möglichen Kandidaten führen», sagt Hohl.

Arno Ehret ist nicht mehr GC-Trainer.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Über den Inhalt dieser Gespräche gehen die Meinungen offenbar auseinander. Ehret ist sich sicher, dass bereits konkrete Abmachungen fixiert wurden. Hohl entgegnet, es habe sich dabei nur um sondierende Abklärungen gehandelt. «Wir wollten Arno Ehret nie hintergehen und haben nichts hinter seinem Rücken geregelt», erklärt der GC-Präsident. «Da hat er leider eine falsche Wahrnehmung.»

Ehret-Nachfolge ist geregelt

Am Dienstagabend präsentiert GC mit dem jetzigen Spieler Jakub Szymanski Ehrets Nachfolger. Bis Ende Saison wird der Tscheche als Spielertrainer amten, bevor er zur Saison 2020/21 fix auf die Trainerbank wechselt. «Ehret hat uns mit seinem sofortigen Rücktritt vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir mussten die Trainer-Wahl deshalb beschleunigen», erklärt Hohl.

Mit Szymanski erhält GC im Sommer einen Vollzeit-Coach. Ganz im Gegensatz zu Ehret, der aufgrund seiner Tätigkeit als Berater jeweils nur für drei Trainings pro Woche zur Verfügung stand. «Wir wollten die Trainerposition professionalisieren», sagt Hohl.

Ehret zeigt Verständnis für diese Entwicklung, hätte sogar bei der Einarbeitung des Neo-Trainers Szymanski geholfen. Nach den kommunikativen Differenzen «macht dies aber keinen Sinn mehr», sagt Ehret.

Das ist Arno Ehret

Der 66-Jährige Deutsche wurde 1978 als Spieler mit der BRD Weltmeister. Danach war Ehret Nationaltrainer Deutschlands und zwei Mal der Schweiz (4. WM-Rang 1993). Zudem trainierte er mehrere Bundesliga- und NLA-Klubs. Zuletzt sprang er 2018 als Feuerwehrmann bei den Kadetten Schaffhausen ein. Im Februar 2019 übernahm er zum zweiten Mal das Amt als GC-Trainer. Ehret arbeitet zudem als Berater für Coaching, Führung und Teamentwicklung. 

Der 66-Jährige Deutsche wurde 1978 als Spieler mit der BRD Weltmeister. Danach war Ehret Nationaltrainer Deutschlands und zwei Mal der Schweiz (4. WM-Rang 1993). Zudem trainierte er mehrere Bundesliga- und NLA-Klubs. Zuletzt sprang er 2018 als Feuerwehrmann bei den Kadetten Schaffhausen ein. Im Februar 2019 übernahm er zum zweiten Mal das Amt als GC-Trainer. Ehret arbeitet zudem als Berater für Coaching, Führung und Teamentwicklung. 

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