Handball-Star Morros bei Pfadi
Als würde Piqué zum FC Basel wechseln

Viran Morros (38) ist der neue Superstar von Pfadi Winterthur. Sein Trophäen-Kabinett ist prall gefüllt mit allen erdenklichen Titeln. Doch was will der Star-Handballer in der Schweiz?
Publiziert: 01.09.2022 um 17:41 Uhr
Cédric Heeb

«Pfadi Winterthur verpflichtet Viran Morros», hiess es im Mai. Fans des zehnfachen Schweizermeisters rieben sich wohl verwundert die Augen. Denn es ist ein Wechsel der besonderen Art – wie wenn Barça-Verteidiger Gerard Piqué zum FC Basel wechseln würde.

Der 38-jährige Spanier gilt als einer der besten Abwehrspieler der letzten 20 Jahre. Sein Palmarès spricht Bände: Insgesamt 47 Titel, 23 davon allein in Spanien mit Barcelona und Ciudad Real. Er wurde Welt- und Europameister, gewann mehrfach die französische Meisterschaft und die Champions League.

Da fragt man sich zurecht: Was zieht einen solchen Weltklasse-Spieler in die kleine Schweiz? «Es ist ein Mix aus verschiedenen Gründen», sagt der Rückraumspieler, der zuletzt für die Füchse Berlin spielte.

Er ist der neue Star von Pfadi Winterthur: Viran Morros.
Foto: PIUS KOLLER
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Die Mama half beim Umzug

Der wichtigste Grund: «Goran (Cvetkovic, Pfadi-Trainer, Anm. d. Red.) zeigte viel Interesse und der Klub wollte mich unbedingt.» Darüber hinaus lerne er eine neue Liga kennen, welche «immer besser wird».

Der in Barcelona geborene Zwei-Meter-Mann ist beeindruckt von der Professionalität des Klubs. «Sie haben ein gutes Projekt, ich habe tolle Mitspieler, die mich hervorragend unterstützen und die Infrastruktur ist sehr gut.»

Doch die ersten Wochen seit seiner Ankunft Anfang Juli waren stressig, viel von der Schweiz sah er noch nicht. Vorbereitungsspiele, Training und dann war da noch die nicht einzugsbereite Wohnung: «Sie war erst Ende August fertig.» Hilfe beim Umzug gabs dann zum Glück von der Mama, die ihn kürzlich besuchte.

«Schmid hat mich oft leiden lassen»

Für den bekennenden Barça-Fan gilt es am Donnerstag erstmals ernst. Gegner zum Saisonstart ist der HC Kriens-Luzern – mit Handball-Star Andy Schmid (39), der aus Deutschland zurückkehrte. Gegen den Zürcher hat der Katalane schon oft gespielt und dabei meist unschöne Erfahrungen gesammelt: «Er hat mich schon sehr oft leiden lassen», gesteht Morros.

Nichtsdestotrotz ist der 252-fache Nationalspieler voll des Lobes für Schmid: «Er ist ein exzellenter Spieler. Er ist sehr bescheiden und einfach ein super Typ.» Und glaubt Morros an einen Sieg gegen ihn? Der Spanier gibt sich zurückhaltend: «Mal sehen, wie es diesmal wird.»

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