Hauruck-Übung vor WM-Start
Handball-Nati reist erst am Spieltag nach Ägypten

Nur wenige Stunden vor dem ersten WM-Einsatz bricht die Handball-Nati nach Ägypten auf. Unmittelbar vor dem Abflug kamen zwei der Corona-Tests positiv zurück. Schon am Donnerstagabend gehts ums sportliche Überleben im Turnier.
Publiziert: 13.01.2021 um 17:15 Uhr
|
Aktualisiert: 14.01.2021 um 14:25 Uhr

Plötzlich ging alles sehr schnell: Innert wenigen Stunden wurde die Schweizer Handball-Nati am Dienstag vom zweiten Reserveteam zum WM-Teilnehmer befördert. Die Corona-bedingten Absagen der Tschechen und Amerikaner machten es möglich.

Auf eine solche Entwicklung waren die Schweizer nur bedingt vorbereitet. Zwar hat die Mannschaft gemeinsam bis am Sonntag trainiert und die Spieler sollten sich auf Abruf bereithalten. Teamleader Andy Schmid rechnete aber eher damit, dass er die nächsten Wochen in Deutschland mit Homeschooling seiner beiden Jungs Lio und Levi verbringen würde, wie der Bundesliga-Star dem «Mannheimer Morgen» verriet. Für den Luzerner, der mit 37 Jahren doch noch zu seiner ersten WM kommt, sei alles noch «völlig surreal». Und auch beim Verband mussten kurzfristig Corona-Tests organisiert und Flug sowie Hotel gebucht werden.

Zwei Natispieler positiv

Los geht das erste Schweizer WM-Abenteuer seit 1995 (Platz 7) erst am Donnerstagmorgen und damit nur wenige Stunden vor Spielbeginn. Vor dem Abflug des Charters müssen die Resultate der PCR-Tests abgewartet werden. Zwei dieser Tests sind nun positiv ausgefallen: Die beiden Schaffhauser Jonas Schelker und Luka Maros bleiben in der Schweiz. Beide seien ohne Symptome und sollen nochmals getestet werden. Weil alle Spieler den Mittwoch in Isolation verbracht haben, haben die beiden Fälle keinen Einfluss auf den Rest der Mannschaft. Die Nati fliegt – mit fast zwei Stunden Verspätung – um 9.30 Uhr Richtung Ägypten. Viereinhalb Stunden vor dem Abpfiff landet die Mannschaft in Kairo, noch auf dem Rollfeld folgt die nächste Testreihe. Per Bus gehts dann direkt in die Halle.

Luka Maros ist einer der beiden positiv getesteten Nati-Spieler.
Foto: Sven Thomann
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Schon vor dem Reisetag war bekannt, dass Nati-Trainer Michael Suter mit dem am Ellbogen verletzten Bundesliga-Kreisläufer Lucas Meister und dem an Krebs erkrankten Rückraumspieler Dimitrij Küttel von den Kadetten Schaffhausen auf zwei Stammkräfte der letzten EM verzichten muss.

Startspiel bereits entscheidend

Schon am Donnerstagabend gehts für die Nati unweit der Pyramiden von Gizeh sportlich um alles. Mit Frankreich und Norwegen liegen zwei der drei Gruppengegner für die Schweiz ausser Reichweite. Das Startspiel gegen Österreich (18 Uhr, TV24 live) wird deshalb wohl über Platz 3 und damit den Einzug in die Hauptrunde entscheiden.

Trotz der kurzfristigen Anreise dürfen sich die Schweizer Chancen ausrechnen. Bei den Ösis fehlt mit Nikola Bilyk der mit Abstand prominenteste Spieler. Ohne den verletzten Rückraum-Star des THW Kiel hinterliessen sie zuletzt gegen Deutschland zwei Mal einen schlechten Eindruck. Zudem haben die Schweizer inzwischen Übung mit solchen Hauruck-Aktionen. Schon im November mussten sie Corona-Tests abwarten und konnten erst am Spieltag zur EM-Qualifikation nach Dänemark abfliegen. (cmü)

Die Schweizer WM-Spiele

Vorrunde

Donnerstag, 14.1. | 18 Uhr: Österreich – Schweiz 25:28
Samstag, 16.1. | 20.30 Uhr: Schweiz – Norwegen 25:31
Montag, 18.1. | 18 Uhr: Frankreich – Schweiz 25:24

Hauptrunde

Mittwoch, 20.1. | 15.30 Uhr: Schweiz – Island 20:18
Freitag, 22.1. | 15.30 Uhr: Schweiz – Portugal 29:33
Sonntag, 24.1. | 15.30 Uhr: Algerien – Schweiz 24:27

Vorrunde

Donnerstag, 14.1. | 18 Uhr: Österreich – Schweiz 25:28
Samstag, 16.1. | 20.30 Uhr: Schweiz – Norwegen 25:31
Montag, 18.1. | 18 Uhr: Frankreich – Schweiz 25:24

Hauptrunde

Mittwoch, 20.1. | 15.30 Uhr: Schweiz – Island 20:18
Freitag, 22.1. | 15.30 Uhr: Schweiz – Portugal 29:33
Sonntag, 24.1. | 15.30 Uhr: Algerien – Schweiz 24:27

Mehr
Schweizer WM-Kader
  • Ben Romdhane Mehdi (Kadetten Schaffhausen)
  • Bringolf Aurel (TSV St. Otmar St. Gallen)
  • Gerbl Maximilian (Kadetten Schaffhausen)
  • Grazioli Leonard (HSC Suhr Aarau)
  • Lier Marvin (Pfadi Winterthur)
  • Milosevic Alen (Leipzig)
  • Novak Philip (Kadetten Schaffhausen)
  • Portner Nikola (Chambéry)
  • Raemy Nicolas (Wacker Thun)
  • Röthlisberger Samuel (Stuttgart)
  • Rubin Lenny (Wetzlar)
  • Schmid Andy (Rhein-Neckar Löwen)
  • Sidorowicz Roman (Pfadi Winterthur)
  • Svajlen Michal (Pfadi Winterthur)
  • Tominec Nik (Kadetten Schaffhausen)
  • Tynowski Cédrie (Pfadi Winterthur)
  • Zehnder Samuel (Kadetten Schaffhausen)
  • Ben Romdhane Mehdi (Kadetten Schaffhausen)
  • Bringolf Aurel (TSV St. Otmar St. Gallen)
  • Gerbl Maximilian (Kadetten Schaffhausen)
  • Grazioli Leonard (HSC Suhr Aarau)
  • Lier Marvin (Pfadi Winterthur)
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