Nach Out in der WM-Quali
Was ist bloss mit der Handball-Nati los?

Nach dem Playoff-Out gegen Portugal stellt sich eine Frage: Verkauft sich die Schweizer Handball-Nati unter Wert oder ist sie einfach nicht gut genug für eine WM?
Publiziert: 24.03.2022 um 10:49 Uhr

Das Resultat ist eindeutig: Mit dem Gesamtskore von 54:66 scheitert die Handball-Nati an Portugal. Nach der EM 2022 findet auch die WM 2023 ohne die Schweiz statt. Ist nach dem Höhenflug mit zwei Turnierteilnahmen (EM 2020, WM 2021) die Schweizer Handball-Herrlichkeit schon wieder vorbei?

«Wir haben eigentlich eine richtig gute Mannschaft, mit der wir einen Gegner wie Portugal auch einmal schlagen können. Aber das haben wir in den letzten Spielen nicht abgerufen. Wir müssen uns Gedanken machen, was nun geändert werden soll», sagt Nati-Spieler Lenny Rubin (26) zu SRF. Und Nati-Trainer Michael Suter (47) findet: «Es ist einfach die Realität, dass aktuell eine normale Nati-Leistung gegen Portugal nicht reicht.»

Hat also die Mannschaft ihr Potenzial nicht ausgeschöpft oder ist sie einfach nicht gut genug für eine WM? «Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen», meint Manuel Liniger (40). Der Schweizer Rekordnationalspieler hat beide Partien als Experte fürs SRF kommentiert. Er sagt: «Über zwei Spiele bekommt man ein gutes Bild der Kräfteverhältnisse. Und da haben die Portugiesen bewiesen, dass sie hinten wie vorne stabiler und besser sind.»

WM verpasst: Andy Schmid und Lenny Rubin am Sonntag im Quali-Rückspiel gegen Portugal.
Foto: keystone-sda.ch
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Für Liniger ist der portugiesische Weg beispielhaft: «Nach einer langen Durststrecke konnten sie sich wie die Schweiz 2020 erstmals wieder für ein grosses Turnier qualifizieren. Aber im Gegensatz zur Nati, die fast ein Jahr ohne Ernstkampf war, hat Portugal bei Olympia und an der EM 2022 Erfahrung gesammelt. Dieser Unterschied ist erkennbar. Man muss ihn sich aber erarbeiten.»

Gute EM-Chancen

Ist es da nicht vermessen, von der Schweiz eine WM-Teilnahme zu erwarten? Schliesslich qualifizieren sich nur die 12 besten Teams Europas. «Grundsätzlich finde ich es positiv, dass die WM wieder der Anspruch ist», sagt Liniger. «Aber es hat schon nicht die gleiche Priorität wie eine EM, an der 24 Mannschaften antreten.»

Die Quali für die EM 2024 ist denn auch der nächste Nati-Fixpunkt. Morgen werden die 4er-Gruppen ausgelost mit der Schweiz in Topf 2. Heisst: Lässt die Schweiz die beiden auf dem Papier schwächeren Gegner hinter sich, ist sie 2024 am Turnier in Deutschland dabei. (cmü)

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