Vom Ersatz zum Stammspieler beim deutschen Meister
Achterbahn-Saison für Nati-Handballer Meister

Lucas Meister (26) war beim SC Magdeburg als zweiter Kreisläufer eingeplant. Ausgerechnet in der heissesten Saisonphase wird er zur unverzichtbaren Figur beim deutschen Meister.
Publiziert: 17.05.2023 um 13:48 Uhr

In seiner vierten Bundesligasaison lernt Lucas Meister eine neue Handball-Welt kennen. Nach drei Jahren in Minden, die vom Abstiegskampf geprägt waren, spielt er nun beim deutschen Meister SC Magdeburg plötzlich um die ganz grossen Trophäen.

«Man ist hier fast schon besessen von der Titelverteidigung», sagt Meister über den Traditionsverein, der im Jahr vor Meisters Ankunft erstmals seit 2001 wieder die Meisterschaft feiern konnte. Um das Ziel der Titelverteidigung zu erreichen, setzt Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert kaum auf die zweite Garde, sondern vertraut mehrheitlich seiner Stammformation. Für Nati-Kreisläufer Meister fallen zu Saisonbeginn hinter seinem Positionskollegen, dem dänischen Weltmeister Magnus Saugstrup, nur wenige Spielminuten ab.

Verletzungspech beim SCM

Bis im Februar geht dieser Fahrplan für den Klub noch auf. Doch dann verletzt sich Saugstrup im ersten Spiel nach der WM schwer am Knie. Meister erhält zwar das Vertrauen von Trainer Wiegert ausgesprochen, trotzdem wird mit dem Schweden Oscar Bergendahl kurzfristig ein weiterer Nationalspieler nachverpflichtet. Dem Schweizer bleibt erneut nur die Ersatzrolle – bis sich Mitte April im Pokal-Halbfinal auch Bergendahl verletzt.

Lucas Meister spielt seine erste Saison beim SC Magdeburg.
Foto: IMAGO/NurPhoto
1/5

Seither ist Meister in Angriff und Abwehr unverzichtbar und spielt 60 Minuten durch. «Ich fühle mich in dieser Rolle sehr wohl», sagt der 26-Jährige. Seit seiner «Beförderung» ist Magdeburg in der Liga ohne Punktverlust. Dennoch dürfte es mit der Titelverteidigung eng werden. Der Leader aus Kiel müsste in den letzten fünf Saisonspielen wohl noch zweimal patzen, damit Meister und Co noch eine Chance haben.

Zum Glück hat Magdeburg mit der Champions League noch ein zweites Eisen im Feuer. Dort gehts am Mittwoch (18.45 Uhr, DAZN) im Viertelfinal-Rückspiel gegen die Polen von Wisla Plock (Hinspiel 22:22) um die erstmalige Teilnahme am Final Four. «Da haben wir sicher gute Karten, insbesondere in eigener Halle», meint Meister.

Insgesamt fühlt sich Meister in der Mannschaft sehr wohl. Einer Verlängerung seines 2024 auslaufenden Vertrags wäre er nicht abgeneigt, auch wenn sich seine Positionskollegen Saugstrup und Bergendahl langfristig an den Verein gebunden haben. (cmü)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?