Jogi Löw offen wie nie
«Wäre ich schwul, würde ich dazu auch stehen»

Zwei Wochen vor dem ersten Deutschen EM-Spiel gegen Frankreich spricht DFB-Trainer Jogi Löw (61) über Homosexualität im Profifussball und seine Kinderlosigkeit.
Publiziert: 02.06.2021 um 11:40 Uhr

Joachim Löw bedauert es, keine Kinder zu haben. «Natürlich gibt es Momente, in denen ich eigene Kinder sehr vermisse», sagte der Bundestrainer der «Zeit»: «Ich bin ja in einer Grossfamilie aufgewachsen, habe vier Brüder. Meine Mutter hat acht Geschwister. Ich habe zig Cousins und Cousinen. Und alle sind kinderreich. Bei uns war das Haus immer voll.»

Im Alter von 25, 30 oder 35 Jahren habe er «das noch nicht so gesehen. Da konnte ich es mir vielleicht nicht vorstellen, habe das Thema verdrängt oder weggeschoben», meinte Löw und bekannte: «Die letzten zehn Jahre denke ich aber schon immer wieder daran oder darüber nach, wie es gewesen wäre, Kinder zu haben.» Immerhin habe er «einige Patenkinder, und die sind oft bei uns».

Der 61-Jährige sprach in dem Interview auch offen über den Umgang mit dem Thema Homosexualität im Fussball. In der Gesellschaft sei die Offenheit vorhanden, sagte er, «und das ist wichtig. Obwohl sich schon wahnsinnig viel getan hat, fehlt sie aber vielleicht noch ein bisschen im Stadion.» Auf die Frage, ob er sich trotzdem bekennen würde, wenn er selbst homosexuell wäre, antwortete Löw: «Dann würde ich dazu auch stehen.» (AFP)

Jogi Löw gibt sich vor der EM so offen wie bisher noch nie.
Foto: TOTO MARTI
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