Wenn die Dinge nicht rund laufen, kommt es zu Hahnenkämpfen. Das ist im Fall des FC Basel mit dem Zwist zwischen Fabian Frei und Taulant Xhaka nicht anders. Soll mir keiner weismachen, dass Frei seinem Mitspieler bloss mitteilen wollte, dass er es nicht gutheisse, dass einige Spieler nach dem Spiel nicht zu den Fans gegangen seien. Da reicht ein Blick in die Gesichter der beiden …
Wer zwanzig Jahre lang gewohnt war, zu siegen, und nun zum siebten Mal in einer einzigen Saison verliert, der ist in dieser Disziplin aus der Übung gekommen – und reagiert entsprechend.
Dabei hatte ich Anfang Saison Hoffnung gehabt, dass es mit Alex Frei als Coach und Martin Andermatt als seinem Backoffice, mit David Degen als starkem Mann und seinem Bruder Philipp als Spieler-Zulieferer gut komme. Die Vorrunde hat mich eines Besseren belehrt. Und die Hoffnung auf eine bessere Rückrunde ist nach dem Spiel gegen Luzern wieder dort, wo sie im Dezember war: gegen null tendierend. Der Vizemeister hat das mentale Potenzial für Rang zwei in dieser Saison schlicht nicht.
Und so wird der Klub immer mehr zum neuen GC. Zu einem einst höchst erfolgreichen Klub, der mit seiner Strategie auf Talente zu setzen, von seinen früheren Ambitionen Abschied nehmen musste. Auch Basel ist zu einem Wett-Klub verkommen, der Russisch Roulette mit talentierten Jungen spielt. Das kann aufgehen, aber das ist die Ausnahme. Denn die engagierten Spieler sind unfertig.
Diese Strategie ist an sich okay, aber man muss dann zwei Dinge tun: Erstens lernen, mit Niederlagen umgehen. Und zweitens Geduld haben.
Doch weil das in einem derart erfolgsverwöhnten Umfeld niemand will, hat Granit Xhaka mit seiner Kritik völlig recht. Diese Strategie kann nicht jene des FCB sein.
Allerdings: Für einen völligen Strategiewechsel mit dem Zukauf neuer, erfahrener Spieler fehlt das Geld. Und weil das Geld fehlt, braucht es schlaue Ideen. Den Beweis, diese zu haben, hat David Degen bisher nicht erbracht.
