Lara Gut nach dem Empfang der grossen Kugel
«Verschwinde für eine Woche in die Ferien»

Pause muss sein. «Erst einmal verschwinde ich für eine Woche in die Ferien», sagt Lara Gut in St. Moritz.
Publiziert: 20.03.2016 um 15:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:50 Uhr

Lara Gut, endlich haben Sie die grosse Kugel. Wie fühlt es sich an?
Es ist natürlich cool. Aber ich brauche mehr Zeit, um zu realisieren, was passiert ist. Ich wollte immer zuerst meine Rennen machen, und dann darüber nachdenken, was ich erreicht habe. Meine Freundinnen Anna Fenninger und Tina Maze haben ja die grosse Kugel auch gewonnen. Es ist spannend, mich mit ihnen über das Thema auszutauschen.

Ist Erleichterung da, jetzt da alles vorbei ist? 
Nicht Erleichterung. Eher Freude. Heute Morgen am Start des Riesenslaloms habe ich immer noch gedacht, dass ich ein Rennen zu fahren habe. Mir wäre auch da nie in den Sinn gekommen, dass ich den Gesamtweltcup schon gewonnen habe. Und ich wollte mich nicht blöd verletzen zum Schluss. Die grosse Kugel ist schön, aber ich werde nicht den ganzen Sommer an sie denken. Ich werde eher jeden Morgen aufstehen und studieren, was ich noch besser machen kann als am Vortag.

Sie haben in dieser Saison 13 Podeste geholt. Eine eindrückliche Bilanz.
Ich habe versucht, es besser zu machen als in den letzten Jahren. Vor zwei Jahren hatte ich zwar mehr Siege (7 gegenüber 6), aber weniger Podeste (9 gegenüber 13). Die Konstanz hat mir für den Gesamtweltcup-Sieg geholfen.

Hat es schwierige Momente gegeben?
Schwierig geworden ist es dann, wenn ich an Punkte gedacht habe. Sobald ich mich wieder voll auf die Leistung konzentriert habe, kamen auch die Podeste und tollen Fahrten wieder. Den Fokus zu behalten, war extrem wichtig.

Wie sieht es mit Müdigkeit aus?
Ich habe mich am Ende einer Saison noch nie so gut gefühlt wie heute am Start zum 2. Lauf. Wenn halt die Resultate stimmen, ist es viel leichter, als wenn man dauernd am kämpfen ist. Einfach war die Saison aber nicht. Weil sich immer alles um diese grosse Kugel gedreht hat. Ich bin in diesen Kampf um den Gesamtweltcup hineinkatapultiert worden. Mein Rezept, dass ich mich immer nur aufs Skifahren konzentriere, mag langweilig tönen, aber es ist Teil des Erfolgs.

Wie erlebten Sie das Duell mit Lindsey Vonn?
Beim Skifahren kämpft man gegen die Zeit und nicht gegen jemanden. Wir sind ja nicht beim Tennis. Aber klar war der Kampf um den Gesamtweltcup fürs Publikum und für die Medien sehr spannend.

In einem Jahr findet hier in St. Moritz die WM statt. Gutes Omen oder?
Mal schauen. Klar, ich habe eine super Möglichkeit. Aber bis dahin ist noch viel Zeit. Morgen ist erst der erste Tag nach dieser Saison. Und erst der erste Tag mit Blick auf die nächste Saison.

Wie sehen die nächsten Tage aus?
Erst einmal verschwinde ich für eine Woche in die Ferien. Und etwa in zehn Tagen kehre ich auf die Ski zurück. Um zu testen. Und um bereits zu schauen, was ich in Zukunft besser machen kann.

Was war das Highlight in dieser Saison, was der Tiefpunkt?
Das ist schwierig zu sagen. Das Beste ist sicher, dass ich gesund geblieben bin. Das Schlimmste ist, wenn man zu einem Rennen gestartet ist und merkt, dass es nicht läuft. (ack)

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