Diamond League in Paris
Scherrer stellt neuen Schweizer Rekord auf – Kambundji ansprechend

Seit Ditaji Kambundji ihre Matura-Prüfungen hinter sich hat, läuft sie um Zehntel schneller. In Paris zeigt sie einen guten Auftritt – Chiara Scherrer glänzt mit einem Schweizer Rekord.
Publiziert: 18.06.2022 um 23:22 Uhr
|
Aktualisiert: 19.06.2022 um 00:22 Uhr
Emanuel Gisi

Es sind wilde Tage für Ditaji Kambundji (20). Am Samstag vor einer Woche zündet das Leichtathletik-Megatalent in Genf den Turbo. Auf einem Sportplatz mit Provinz-Charme und dem Namen «Bout-du-Monde» («Ende der Welt») bringt die Maturandin die 100 m Hürden in 12,81 Sekunden hinter sich, erfüllt damit die Limiten für EM und WM.

Rasant geht es weiter. Am Sonntag kommt die Nachricht: Die Schwester von Sprint-Star Mujinga Kambundji (30) darf nach der Top-Leistung erstmals bei einem Diamond-League-Meeting im Ausland starten. Gestern gibt sie in Paris ihr internationales Debüt in der Königsklasse. «Eine grosse Ehre ist das für mich», sagt Kambundji. «Aber ich habe mittlerweile ein paar internationale Rennen bestritten. Ich gehe schon nicht einfach nur dahin, um dabei zu sein und zu staunen.»

Das tut sie in Paris definitiv nicht: Mit 12,90 kommt sie nicht an ihre persönliche Bestzeit von 12,77 vom Dienstag in Bern heran. Und doch: Gerade auf den ersten Metern schlägt sie sich gut.

Chiara Scherrer (r.) glänzt in Paris: Die 26-Jährige stellt einen neuen Schweizer Rekord auf.
Foto: Screenshot SRF
1/5

Um Zehntel schneller seit Prüfungsende

Einer der Gründe für die deutliche Leistungssteigerung der letzten Tage: Sie ist jetzt ausgeruhter. Anfang Monat schloss sie die schriftlichen Maturaprüfungen ab, Ende Juni folgen die mündlichen Tests, dann ist die Schule geschafft. «Es hilft schon, dass ich nicht mehr den Morgen in der Schule verbringe und dann erst am Nachmittag trainieren kann», sagt sie. «Ich kann mich voll auf den Sport konzentrieren.»

Macht das wirklich so viel aus? «Bei ihr scheinen es im Moment gerade ein paar Zehntel zu sein», sagt ihr Trainer Adrian Rothenbühler. «Sie hatte sehr viel um die Ohren in den letzten Monaten. Das hat man ihr angemerkt. In den letzten Tagen hat man gesehen, dass ein etwas besseres Erholungsmanagement bei ihr schon grossen Effekt hat.» Gleichzeitig ist aber auch klar, «dass sie in ihrem Alter in vielen Bereichen noch Entwicklungspotential hat. Für sie ist es genauso wichtig, dass sie auf ihre Trainingsstunden kommt.»

Scherrer glänzt mit Schweizer Rekord

Ein grosser Paris-Auftritt gelingt Chiara Scherrer (26). Über 3000 m Steeple stellt die Winterthurerin in 9:20,28 einen neuen Schweizer Rekord auf. «600 Meter vor dem Ziel habe ich gemerkt, dass es eine fette persönliche Bestzeit gibt», sagt sie bei «SRF». «Aber dass es heute einen neuen Schweizer Rekord gibt, habe ich nicht erwartet.»

Weiter nicht auf volle Touren kommt Ajla Del Ponte. Die Tessinerin läuft der Konkurrenz über 100 m in 11,34 hinterher. «Ich muss noch viel arbeiten», sagt sie bei «SRF».

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?