Kambundji ein Jahr vor Olympia
Wegen Fuss und Schwester: Darum blieb ich noch in Budapest

Trotz schwieriger Vorbereitung und verpasstem Final ist Blick-Kolumnistin Mujinga Kambundji mit ihrer WM in Budapest zufrieden.
Publiziert: 27.08.2023 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 29.08.2023 um 13:12 Uhr
Unsere Kolumnistin Mujinga Kambundji ist zufrieden mit ihrer WM.
Foto: keystone-sda.ch
Mujinga Kambundji

Diese Zeilen schreibe ich noch aus Budapest – dort, wo am Sonntag die Leichtathletik-Weltmeisterschaften zu Ende gegangen sind. Normalerweise wäre ich am Donnerstagmorgen zurückgeflogen, aber ich habe meinen Flug um zwei Tage verschoben, um mich hier einer Behandlung meines linken Fusses zu unterziehen. Das hat ganz gut gepasst, so konnte ich meine Schwester Ditaji bei ihrem Finale über 100 m Hürden anfeuern. Auch meine Eltern und meine Tante waren da. 

Blick-Kolumnistin Mujinga Kambundji

Mujinga Kambundji (31) ist die schnellste Frau, die die Schweiz je gesehen hat. Die Bernerin hält über 60 m, 100 m und 200 m den Schweizer Rekord. Sie ist Hallen-Weltmeisterin über 60 m, Europameisterin über 60 und 200 m, vor einem Jahr holte sie über 100 m EM-Silber. 2019 gewann sie an der WM in Doha WM-Bronze. Einer ihrer grössten Erfolge: Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio erreichte sie sowohl über 100 als auch über 200 m den Final. 2019 und 2022 wurde sie zur Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt. Für Blick schreibt die Sprinterin von Juli 2023 bis zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 einmal im Monat eine Kolumne über das, was sie gerade bewegt.

Schnellste Frau der Schweiz: Mujinga Kambundji.
Keystone

Mujinga Kambundji (31) ist die schnellste Frau, die die Schweiz je gesehen hat. Die Bernerin hält über 60 m, 100 m und 200 m den Schweizer Rekord. Sie ist Hallen-Weltmeisterin über 60 m, Europameisterin über 60 und 200 m, vor einem Jahr holte sie über 100 m EM-Silber. 2019 gewann sie an der WM in Doha WM-Bronze. Einer ihrer grössten Erfolge: Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio erreichte sie sowohl über 100 als auch über 200 m den Final. 2019 und 2022 wurde sie zur Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt. Für Blick schreibt die Sprinterin von Juli 2023 bis zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 einmal im Monat eine Kolumne über das, was sie gerade bewegt.

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Derzeit ist meine Verletzung weder besser noch schlechter. Ich spüre sie immer noch – vor allem, weil ich gerade zwei Wettkampftage in einem intensiven Tempo hintereinander absolviert habe. Aber es sollte reichen, um bei der Diamond League in Zürich (31. August) und beim Galà dei Castelli in Bellinzona TI (4. September) zu laufen. Und dann geht es in die Ferien. Das wird die Zeit sein, um die Batterien von Körper und Kopf wieder aufzuladen.

Es fehlten nur 4 Hundertstel fürs Finale

Aber kehren wir noch einmal zur WM zurück. Trotz der schwierigen Vorbereitung bin ich sehr zufrieden. Natürlich dachte ich direkt nach dem Rennen: «Verdammt, es wäre möglich gewesen, ins Finale zu kommen.» Bei einem Wettkampf denkst du nicht an die letzten Monate und alles, was du durchgemacht hast – du läufst immer, um dein Bestes zu geben. Mit nur vier Hundertsteln war ich nahe dran, ins Finale zu kommen.

Andererseits bin ich zufrieden, wenn ich meine gesamte Vorbereitung betrachte. Vor sieben Wochen hatte ich eine Zeit von 11,40 Minuten und humpelte nach einem Rennen. Vor vier Wochen wusste ich nicht einmal, ob ich es nach Budapest schaffen würde. Die Vorbereitung war alles andere als optimal, aber ich kann trotzdem eine gute Leistung erbringen. Das ist ein gutes Omen für die Zukunft.

Mujinga Kambundji verpasste das Finale um vier Hundertstelsekunden.
Foto: DUKAS

Ein wenig Erholung ist in Sicht

Nichtsdestotrotz bin ich in diesem Jahr vor dem Ende der Wettkämpfe abgereist. Das fühlt sich komisch an. Normalerweise steige ich mit den Ersten ins Flugzeug und fliege mit den Letzten zurück. Aber das ist gut, so habe ich etwas mehr Ruhe im Hinblick auf das Meeting in Zürich.

Und ich konnte die Zeit auch nutzen, um die anderen Athleten ein bisschen anzufeuern. Am Mittwoch und Donnerstag war es selbstverständlich, dass ich ins Stadion ging, um unter anderem Ditaji zu verfolgen. Es macht mich wirklich stolz, sie auf diesem Niveau zu sehen. Ich sehe sie nicht nur als kleine Schwester, sondern auch als Sportlerin erwachsen werden. Das ist toll für ihre Zukunft, vor allem, weil sie immer noch mehr will.

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