Nächstes Highlight in Götzis

Ehammer pulverisiert eigenen Weltrekord

Grenzenlos – ja das gilt für Simon Ehammer wirklich. Als er vor drei Wochen in Ratingen (De) 8,30 m (Schweizerrekord) erreicht hat, staunten auch die Insider. Und ganz nach Ehammer-Manier hat der Athlet selbst sofort neue Ziele gesetzt. «Ich kann und will auch 8,50 Meter springen», hat er nach Ratingen gesagt.

Dass es aber so schnell geht, wagte ausser Ehammer selbst wohl kaum jemand zu träumen.

Aber eben – dieser Ehammer ist für die Schweizer Leichtathletik alles andere als normal. Er strotzt vor Selbstvertrauen, sprudelt vor Wettkampf-Lust – und dann ist er eben nicht bloss mit seinen Worten grenzenlos, auch mit seinen Leistungen kennt er keine Limiten. Oder dann setzt er sich einfach über alle hinweg.

8,45 m – und das erst noch im allerersten Versuch. Seinen eigenen Weltrekord innerhalb eines Zehnkampfs pulverisiert er um 15 Zentimeter. Mit dieser Weite hätte Ehammer bei den letzten Olympischen Spielen in Tokio die Goldmedaille geholt – damals sprang Miltiadis Tendoglou (Gr) 8.41 m.

Nicht ganz zu unrecht hat sich der Appenzeller bei seiner Saisonplanung dafür entschieden, im Juli bei der WM in Eugene (USA) den Mehrkampf sausen zu lassen und stattdessen voll auf die Karte Weitsprung zu setzen. Denn in diesem Jahr ist kein Weitsprung-Spezialist so weit geflogen. «Den Zehnkampf will ich dann im August bei der EM in München nachholen.»

Aber vorerst ist Simon in Götzis. Und da ist er Mehrkämpfer, da will er Kanadas Olympiasieger Damian Warner (32) vor allem am ersten Zehnkampf-Tag am Samstag etwas kitzeln. In den ersten zwei Disziplinen klappt das schon einmal ziemlich gut. Im 100-m-Sprint zur Eröffnung liegt der 9000-Punkte-Mann Warner noch mit 10,14 Sekunden vorn. Aber auch Ehammer lässt sich nicht lumpen – er sprintet 10,46 Sekunden, so schnell wie noch nie. Es ist eine Ansage für die zweite Disziplin, den Weitsprung. Da hat Warner mit 7,93 m gegen den Riesen-Satz von Simon Grenzenlos bei weitem nichts Gleichwertiges zu bieten.

Ehammer hat sensationell stark vorgelegt – allerdings folgen noch acht Disziplinen und der Weitsprung ist für Simon klar die stärkste.

Auch Finley Gaio startet stark in den Zehnkampf, mit 10,54 im Hunderter und 7,70 m im Weitsprung. Und Siebenkampf-Rekordlerin Annik Kälin (22) legt mit 13,48 Sekunden über 100 m Hürden und 1,74 m Hochsprung solide los.

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