Staffel-Aufstand – jetzt spricht Diktator Meuwly
«Das ist mein Projekt»

Rund um die Schweizer Frauen-4x-100-Meter-Staffel herrscht Stunk. Nun legt Trainer Laurent Meuwly seine Sicht dar.
Publiziert: 01.06.2016 um 08:31 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:05 Uhr
Staffel-Coach Laurent Meuwly.
Foto: KEY
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Carl Schönenberger

Knatsch in der Frauen-Staffel. Mujinga Kambundji ist bereits davongelaufen. Ellen Sprunger läuft aktuell Sturm. Grund ihres Unmuts: Staffel-Coach Laurent Meuwly. Doch der will sich nicht reinreden lassen, er ist der Boss.

«Die Staffel ist mein Projekt», sagt der Staffel-Diktator klipp und klar zu BLICK. «Ich unternehme alles, dass dieses nicht nach vier Jahren zu Ende geht, sondern auch weiterhin andauert.» Doch dafür riskiert er sogar, ohne die besten beiden Läuferinnen in Rio antreten zu müssen.

Den Unmut seiner Athletinnen versteht er nicht – vor allem jenen von Ellen Sprunger. Sie verpasste zuletzt in Götzis die Olympia-Limite im Mehrkampf. Dort würde sie zum Ende ihrer Karriere liebend gerne antreten.

Einzige verbleibende Möglichkeit für Sprunger: das Mehrkampf-Meeting in Ratingen (De) in drei Wochen. Doch Meuwly verbietet den Start dort. Sie soll stattdessen in La Chaux-de-Fonds Staffel laufen.

«Die Athletinnen haben keinen Plan B», moniert Meuwly. «Ellen ist davon ausgegangen, die Siebenkampf-Olympialimite in Götzis zu schaffen. Ohne Alternative für den Fall, dass das nicht klappt. Dabei kennt sie die Einsatzpläne der Staffel seit langem.» Nur dank der Staffel habe sie überhaupt schon einen Startplatz bei Olympia fix.

Meuwly ist überzeugt, dass es gut kommt mit Ellen Sprunger, wenn sich die erste Enttäuschung nach Götzis gelegt hat. Zumal sie noch Chancen habe, die Olympialimite über 200 m zu schaffen.

Und mit Kambundji? Nur wenn die anderen Läuferinnen sie anflehen würde, könnte sich die schnellste Schweizerin eine Rückkehr vorstellen. Aber nicht für Meuwly.

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