Hier verliert Atcho-Jaquier den Stab kurz vor dem Ziel
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Disqualifikation:Hier verliert Atcho-Jaquier den Stab kurz vor dem Ziel

Tränen-Final über 4x100 Meter
Frauen-Staffel wird nach Stab-Fiasko disqualifiziert

Zwei Hundertstel haben der Schweizer Frauen-Staffel über 4x100 Meter gefehlt, um aufs Podest zu sprinten. Kurz nach dem Zieleinlauf ist aber klar: Das Quartett wird disqualifiziert.
Publiziert: 12.06.2024 um 23:12 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2024 um 08:44 Uhr
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Cédric HeebRedaktor Sport

Wie bitter ist das denn! Das Schweizer Quartett über 4x100 m – Géraldine Frey (26), Salomé Kora (30), Leonie Pointet (23) und Sarah Atcho-Jaquier (29) – wird im Final nachträglich disqualifiziert. Der Grund: Schlussläuferin Atcho-Jaquier verliert kurz vor dem Ziel den Stab, als sie sich in ebendieses werfen will.

Für eine Medaille hätte es ohnehin nicht gereicht, denn auf die drittplatzierten Holländerinnen fehlen zwei Hundertstelsekunden. Mit einer Zeit von 42,48 Sekunden stellt die Equipe eine Saisonbestleistung auf. Das lindert aber die Tränen danach kaum, vor allem Atcho-Jaquier ist im Ziel untröstlich.

Als Géraldine Frey und Salomé Kora bei SRF zum Interview erscheinen, wissen sie noch nicht, warum sie disqualifiziert wurden. Nachdem sie sich die Szene anschauen, meint Kora: «Ich hoffe, die Trainer schauen sich das nochmals an.» Sie glauben, dass es da eine Berührung mit der Holländerin gegeben haben könnte.

Sarah Atcho-Jaquier ist untröstlich: Die Schweizer 4x100-m-Staffel wird im Final disqualifiziert.
Foto: Getty Images
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«Wir können uns nichts vorwerfen – am wenigsten Sarah»

Atcho-Jaquier selbst hat gar nichts mitbekommen: «Ich habe nicht gemerkt, dass ich den Stab verloren habe. Ich habe nur den Kontakt mit der Holländerin gespürt.» Zu diesem kam es wohl aber erst nach der Ziellinie, der Stab war da auch bereits weg. Um 23.40 Uhr meldet SRF, dass Swiss Athletics auf einen Rekurs verzichte, weil der Stab aus Eigenverschulden verloren gegangen sei.

Die Enttäuschung ist riesig, wieder hat es nicht geklappt mit der Medaille. «Wir können uns im Grossen und Ganzen nicht viel vorwerfen – am wenigsten Sarah», bilanziert Kora. «Wir wussten, dass wir Risiken nehmen mussten», sagt Pointet. «Wir haben ein super Rennen gezeigt», meint Frey. Die Wechsel hätten gut funktioniert, besser als noch im Halbfinal.

Den Sieg sichern sich die Britinnen, vor Frankreich und eben Holland. «Die Medaille haben wir halt immer noch nicht», ärgert sich Atcho-Jaquier, immer noch mit den Tränen kämpfend. Startläuferin Frey ist sich aber sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch sie Edelmetall holen: «Wir sind so nahe dran. Das gibt uns das Feuer, weiterzumachen.»

Die nächste Chance bietet sich der Staffel dann bei Olympia in Paris. Dann wird übrigens auch Aushängeschild Mujinga Kambundji wieder mit von der Partie sein.

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